US-Berichte: Iran wollte einen britischen Tanker kapern

US-Berichte: Iran wollte einen britischen Tanker kapern

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Wieder ein ominöser Vorfall mit einem Tanker nahe der Straße von Hormus. Und wieder gibt es – zumindest inoffiziell – Schuldzuweisungen aus den USA Richtung Teheran.

Iranische Kräfte haben US-Medienberichten zufolge versucht, im Persischen Golf einen britischen Tanker zu kapern. Die US-Fernsehsender CNN und Fox News berichteten am Mittwochabend (Ortszeit) übereinstimmend unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen aus der US-Administration, fünf bewaffnete Boote der iranischen Revolutionsgarden hätten sich dem britischen Tanker am Mittwoch nahe der Straße von Hormus genähert. CNN meldete, die Iraner hätten den britischen Tanker aufgefordert, seinen Kurs zu ändern und iranisches Gewässer anzusteuern. Ein britisches Begleitschiff sei jedoch eingeschritten und habe die iranischen Boote zurückgedrängt.

Es gebe US-Luftaufnahmen des Zwischenfalls, hieß es weiter in dem Bericht. Eine offizielle Bestätigung dazu gab es zunächst nicht – ebenso wenig wie Stellungnahmen aus Großbritannien oder dem Iran.

USA: „Bösartige Aktivitäten“

Ein Sprecher des US Central Command, das die US-Truppen im Nahen Osten führt, erklärte auf Anfrage, man kenne die Berichte über den Versuch der iranischen Revolutionsgarden, den britischen Tanker zu drangsalieren. Der Sprecher verwies für weitere Informationen zu dem Vorfall an das britische Verteidigungsministerium. Er betonte, Bedrohungen für die internationale Schifffahrt bedürften einer internationalen Lösung. Die Weltwirtschaft sei abhängig von freien Handelswegen, und es sei an allen Nationen, diese zu sichern.

Aus US-Regierungskreisen hieß es ebenfalls: „Uns sind Berichte bekannt, wonach iranische Boote versucht haben, einen britischen Öltanker zu beschlagnahmen.“ Die USA arbeiteten weiter mit Verbündeten und Partnern zusammen, um gegen die „bösartigen Aktivitäten“ der iranischen Führung anzugehen und den globalen Handel zu schützen.

Das US-Verteidigungsministerium hatte zuvor angekündigt, Pläne für eine internationale Koalition zum Schutz von Handelsschiffen vorantreiben zu wollen. Das Pentagon habe dazu einen konkreten Plan entworfen. In ein paar Wochen werde feststehen, welche Länder sich dem Bündnis anschließen wollten.

Ruhani warnt Großbritannien

Die betroffene Meerenge, die Straße von Hormus, ist eine der wichtigsten Seestraßen überhaupt. Sie verbindet die ölreiche Golfregion mit dem offenen Meer. Über die Strecke läuft ein großer Teil des weltweiten Öltransports per Schiff.

Der iranische Präsident Hassan Ruhani hatte Großbritannien zuvor wegen des Stopps eines iranischen Öltankers an anderer Stelle – vor Gibraltar an der Südspitze Spaniens – mit Konsequenzen gedroht. „Der Stopp des Supertankers durch die Briten war ein Fehler und dumm (…). Wir müssen uns alle dafür einsetzen, dass die internationale Schifffahrt sicher bleibt und sie nicht mit solchen Aktionen unsicher machen“, sagte Ruhani am Mittwoch. Großbritannien solle dies beherzigen, „um später nicht die Konsequenzen zu tragen“.

Der iranische Supertanker „Grace 1“ war in der vergangenen Woche vor Gibraltar wegen des Verdachts illegaler Öllieferungen für Syrien gestoppt worden. Auch die britische Marine war an der Aktion beteiligt. Der Iran protestierte, bestellte dreimal den britischen Botschafter in Teheran ein und forderte, das Schiff sofort weiterfahren zu lassen. Der Oberste Gerichtshof des britischen Überseegebietes hat inzwischen angeordnet, dass das Schiff mindestens bis zum 21. Juli nicht wieder auslaufen darf.

Vorherige Fälle

Im Juni hatte es im Golf von Oman bereits mysteriöse Zwischenfälle mit zwei Tankern gegeben. Die US-Regierung machte dafür den Iran verantwortlich, die Führung in Teheran bestritt die Vorwürfe. Die Vorfälle schürten international Ängste vor einer militärischen Eskalation zwischen beiden Staaten.

Eine Entspannung in dem Konflikt zwischen den USA und dem Iran ist derzeit nicht in Sicht. US-Präsident Donald Trump hatte der Führung in Teheran am Mittwoch mit einer weiteren Verschärfung der Sanktionen gedroht und ihr vorgeworfen, sie reichere seit langem heimlich Uran an.

Das internationale Atomabkommen von 2015 sollte den Iran am Bau einer Atombombe hindern und zugleich dessen politische und wirtschaftliche Isolation beenden. Aus Sicht der Trump-Regierung wurde der Iran aber durch den Deal nicht dauerhaft an der Entwicklung von Nuklearwaffen gehindert. Die USA scherten im Mai 2018 einseitig aus dem Abkommen aus und setzten scharfe Sanktionen gegen Teheran wieder in Kraft. Teheran hatte zuletzt höhere Uranvorräte als erlaubt. Auch die zulässige Obergrenze bei der Anreicherung des Urans wurde jüngst überschritten. Der Iran bestreitet allerdings, Atomwaffen bauen zu wollen.

Danielle
11. Juli 2019 - 16.56

Er, dessen Namen ich nicht erwähne, gibt keine Ruhe bis noch ein Krieg angezettelt ist, wie immer mit Hilfe des blind-gehorsamen Vasallen von der Insel!

Romain K
11. Juli 2019 - 12.50

Majo- Do sinn dei 2 Natiounen - DEI SELWESCHT 2 Natiounen - erem umganng fier een Grond an scheinhelleg Beweiser ze sichen fir een Krich unzefaenken. Dei selwescht 2 Laenner hun jo och den Krich mam Irak an Syrien ungefaang an dei ganz Regioun destabiliseiert, wou et sech herno erausgestallt huet datt neischt gestemmt huet. An elo kennt och nach vlait den Iran dobei. Also am Irak an Syrien wuer en vlait Diktatoren un der Macht, mee et wuer keen Krich, een geuerdneten Fridden an dass den Leit jo awer eigentlich net schlecht gangen. Am Geigensaatz watt elo do lass ass, Zersteierung ...asw......

Zahlen
11. Juli 2019 - 11.28

Die Iraner bringen Die Amis und die Briten dazu Milliarden für Schutzgeleite, Flugzeugträger usw auszugeben. Und das nur mit ein paar billigen Drohnen und ein paar Schlauchboote. Ich bin sicher der ganze Meeresgrund ist schon von Minen durchsetzt, die Iraner brauchen bloß auf den Knopf zu drücken und die steigen auf vom Meeresgrund auf ihre jeweilige 'Arbeitshöhe'. Die Iraner kurven da ja schon Dekaden rum.

Jacques Zeyen
11. Juli 2019 - 9.57

Ist das etwa wieder so eine Behauptung wie sie einst Dabbeljuh's Kriegstreiber Powell vor laufenden Kameras zum Besten gab? Eine Tüte Traubenzucker als chemischen Kampfstoff zu präsentieren ist doch auch eine Lüge.Oder? Aber wenn's hilft einen Krieg zu legitimieren sind alle Mittel(chen) recht.