„Urgestein der europäischen Geschichte“: Juncker verdrückt Tränen zum Abschied

„Urgestein der europäischen Geschichte“: Juncker verdrückt Tränen zum Abschied
 Foto: Thierry Roge/BELGA/dpa

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Am Ende versagte Jean-Claude Juncker die Stimme. „Ich werde bis zum Ende meines Lebens stolz darauf sein, Europa gedient haben zu dürfen“, sagte der scheidende Präsident der Europäischen Kommission am Freitag mit Tränen in den Augen. Es war wohl sein letzter EU-Gipfel, der 147. insgesamt in seiner jahrzehntelangen Karriere als luxemburgischer Premierminister und seit 2014 im jetzigen Amt. Fast 150 Gipfel, wer sonst könne das wohl von sich sagen?

Juncker dankte EU-Ratspräsident Donald Tusk für seine Freundschaft und „Komplizenschaft“ – und auch Tusk zeigte sich emotional, denn auch er scheidet bald aus dem Amt. Einen Kollegen und Freund nannte er Juncker und dankte den Journalisten dafür, „dass Sie so lange mit uns wach geblieben sind und sogar über einige unserer Witze gelacht haben“ – was wiederum einige Lacher provozierte.

Urgestein der europäischen Geschichte 

Und damit hatten sich die beiden auch schon wieder gefangen. Auf die Frage nach seinem Vermächtnis frotzelte Juncker: „Es würde viel zu lange dauern meine Erfolge aufzuzählen und wenn noch die Niederlagen dazukämen, wären wir noch morgen hier.“ Darauf Tusk: „Für ihn würde es zu lange dauern, für mich zu kurz.“

Die ernsthafte Würdigung übernahm Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer eigenen Pressekonferenz. Als Dienstälteste habe sie den beiden im Kreis der Staats- und Regierungschefs gedankt, berichtete Merkel. Als sie im Dezember 2005 erstmals an einem EU-Gipfel teilgenommen habe, sei Juncker – damals als luxemburgischer Ministerpräsident – schon fast 10 Jahre dabei gewesen. „Man sieht was für ein Urgestein der europäischen Geschichte er ist“, sagte die Kanzlerin.

Juncker scheidet aus dem Amt, sobald die neue EU-Kommission seiner Nachfolgerin Ursula von der Leyen vom EU-Parlament bestätigt und eingesetzt ist – nicht vor dem 1. Dezember. Zu dem Datum gibt auch Tusk sein Amt ab, an den Belgier Charles Michel.

LILY GANSEN
21. Oktober 2019 - 15.32

Schade, nun ist es soweit ! Jean-Claude Juncker verlässt die europäische Bühne !!!! Ein grosser Politiker, den man nicht so schnell vergessen kann und auch nicht wird !!!!! Und dies mit allem "drum und dran" - und das ist SEHR SEHR SCHÖN UND MENSCHLICH !!!!! Wünsche ihm einen wohlverdienten Ruhestand - Nur noch ein Wort : JEAN-CLAUDE JUNCKER, BLEIBEN SIE GENAU SO WIE SIE SIND !!!!!

Ute Reichling
19. Oktober 2019 - 7.34

Jean-Claude, genieße jetzt deinen wohl verdienten Ruhestand, für mich bist du der Held von Luxemburg und Europa, musstest viel Kritik und Boshaftigkeiten über dich ergehen lassen, die du aber mit Bravour bestanden hast, wie es eben nur ein Politiker der Stil hat, kann!!!

Laird Glenmore
18. Oktober 2019 - 20.36

Ursula von der Leyen den Belgier Charles Michel Hoffentlich sind das würdige Nachfolger für die beiden, denn mit M Salvini und Boris Johnson mit seinem BREXIT hatten die ja schon genug Probleme. Jean Claude willkommen im Rentner Club.

Marc
18. Oktober 2019 - 19.57

JcJ ,adieu l'artiste de la politique ...!

René Charles
18. Oktober 2019 - 18.26

" Wer sonst könnte das wohl von sich sagen?" Gute Frage: Diese Frage werden wir vielleicht in einigen Jahrzehnte beantworten müssen.