Unsere WM-Kolumne: Guten Appetit!

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Es ist eher Zufall, dass mich die Sportredaktion des Tageblatt ausgerechnet für den 14. Juli eingeplant hat. Der 21. Juli wäre mir lieber gewesen, aber das ging aus sportlichen und terminlichen Gründen nicht. Zum 25. Juni hätte ich was schreiben können, es war der „Tag der Staatlichkeit“, Kroatiens offizieller Nationalfeiertag, aber wer konnte vor drei Wochen schon ahnen, dass dieses Team einmal im Finale stehen würde. Nun, ich werde ihnen die Daumen drücken, so wie 1996.

Damals spielten sie im Viertelfinale der EM gegen Deutschland, in Old Trafford, dort, wo ein Pogba letzte Saison bei Manchester United so aufspielte, als wollte er sich für die WM ausruhen. Ich war damals im Stadion, auch Gatinha, die mich vor vier Jahren bei der WM in Brasilien begleitete, war mitgekommen. Und Gianni und Damon, lange ist es her, schluchz, schluchz. Wir schrien uns die Kehlen heiser, aber Kroatien verlor.

1998 gelang die Revanche gegen Deutschland bei der WM in Frankreich, aber im Halbfinale scheiterte man an … Frankreich. Für die schoss Thuram zwei Tore, trug anschließend außerhalb des Stadions eine Brille und galt fortan in Frankreich als Intellektueller. Das würde einem Mbappé, oder wie er heißt, nie passieren, da könnte er sogar eine Taucherbrille aufsetzen.

Bekanntlich gewann Frankreich 1998 das Finale gegen Brasilien, das erstaunlich lust- und kraftlos über den Platz wanderte, von Einsatz keine Spur. Böse Zungen behaupten, man hätte den Brasilianern etwas ins Essen gemischt, das Gerücht hielt sich über Jahre, was aber niemandem etwas ausmachte, im FIFA-Katalog der Mauscheleien und Manipulationen, die ebenfalls nie bewiesen wurden, rangiert dieser Verdacht weit hinten.

Aber Kroatien, seht euch vor! Sperrt die Hotelküche nachts zu, kontrolliert die angelieferten Waren und auch diejenigen, die sie heranbringen. Wenn einer dieser Lieferanten auf die englische oder russische Frage „Haben Sie diesen Korb selbst gepackt oder haben Sie ihn einen Moment unbeaufsichtigt gelassen?“ mit „Parlez français s.-v.-p.!“ antwortet, dann lieber gleich mit der ganzen Mannschaft zum Fast Food.

Ansonsten wünsche ich unseren Lesern ein spannendes Finale. Mit einem herzlichen Dank an alle, die uns in diesen harten Wochen unterstützt haben.