Unsere WM-Kolumne: Finale

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Vielmehr Halbfinale. Belgien gegen Frankreich schauen, in Brüssel. Ich hatte mir eine Kneipe mit dem Namen „Waterloo“ ausgesucht, um die „Diables rouges“ mit einem Jupiler in der Hand ins Finale zu komplementieren. Die Vorzeichen standen also gut.

Trotzdem wurde nichts daraus. Frankreich steht im Finale. Was ja irgendwie auch o.k. ist. Aber: Hat jemand den Knaller in den Winkel gelesen, den Belgiens Stürmer Romelu Lukaku über seine Kindheit in bitterster Armut geschrieben hat? Wer es nicht getan hat, einfach googeln, das lässt sich finden, ist ein starkes Stück. Wer es gelesen hat, ein Herz hat und nicht gerade Franzose ist, der hat am Dienstag den Belgiern die Daumen gedrückt. Mein Bekannter hat es zumindest getan. Das hat er mir geschrieben, da ich das Spiel berufsbedingt dieses Mal nicht mit ihm zusammen in unserem Lieblingscafé sehen konnte.

Nun endet diese WM bald und schon stellt sich ein komisches Vermissen ein. Eigentlich könnte das alles glatt wieder von vorne beginnen. Ich hätte nichts dagegen. Denn wer schaut sich schon Radrennen im Fernsehen an? Die beginnen zu früh, dauern zu lange und hören noch dazu so früh am Tag wieder auf, dass sich dabei schwer mit bestem Gewissen Bier trinken lässt. Könnten die nicht auch abends fahren? Fahrradlichter wurden doch längst erfunden. Ich lasse diese Frage hier einfach mal im Raum stehen. Wer darüber diskutieren will, die Kollegen vom Sport würde es freuen: Einfach eine Mail an sportredaktion@tageblatt.lu schreiben, Betreffzeile: Lasst diesen Trottel NIE wieder eine Kolumne schreiben!!

Mit der WM endet auch meine journalistische Zusammenarbeit mit den Sportkollegen. Was gut für sie ist, da sie mir keine SMS mehr schicken müssen, um mich darauf hinzuweisen, dass ich gefälligst meinen Text reinzuschicken hätte – sofort! Das ist vermutlich auch gut für die Leser unserer Sportseiten, da das hier – ich gebe es zu – oft nur mehr arg wenig mit Fußball zu tun hatte. Dafür mit meinem Bekannten, meinem Lieblingscafé, Fußballnachhilfe auf Youtube, Krieg zwischen Honduras und El Salvador, meiner To-do-Liste, beschleunigtem Abspielen von Fußballspielen, um alle, also wirklich alle Spiele sehen zu können.

England gegen Kroatien musste ich dann leider verpassen. Oder zum Glück. Hätte das Spiel anders geendet, ich wäre am Sonntag noch mal ins „Waterloo“ gegangen und hätte laut gesungen: Wellington is coming home!