Unsere Uhren gehen nach – und das Stromnetz ist schuld

Unsere Uhren gehen nach – und das Stromnetz ist schuld
Zeitverschwendung: Diese Uhren hat der Autor erst vor kurzem exakt eingestellt.

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Wer öfters mal ein Problem mit der Pünktlichkeit hat, bekommt derzeit eine fantastische Ausrede geliefert, wenn er schon wieder fünf Minuten zu spät beim Date oder im Büro ist: In ganz Europa gehen nämlich derzeit viele Uhren eklatant nach. Betroffen sind alle Zeitmesser, die ihre Grundsynchronisation nicht etwa von einer Feder, einem Quartzkristall oder einem Atom ableiten, sondern vom elektrischen Strom. So wie das, typischerweise, Radiowecker machen oder die Uhren in Küchenherden.

Die basieren nämlich darauf, dass der Strom (in Europa) mit einer Frequenz von 50 Hertz im Netz unterwegs ist – was aber gerade nicht der Fall ist. Der „Verband Europäischer Übertragungsnetzbetreiber“ (Entsoe) teilt dazu Folgendes mit: „Das kontinentaleuropäische Stromnetz erfährt seit Mitte Januar kontinuierlich signifikante Leistungsabweichungen aufgrund von Lieferengpässen eines Übertragungsnetzbetreibers des Verbundnetzes.“

Bald geht es zurück in die Zukunft

Die Leistungsabweichungen hätten „zu einem leichten Rückgang der elektrischen Frequenz“ geführt, erklärt Entsoe weiter. „Dies hat auch Auswirkungen auf die elektrischen Uhren, die von der Frequenz des Stromnetzes gesteuert werden: Sie weisen derzeit eine Verzögerung von fünf Minuten auf.“

Die Übertragungsnetzbetreiber wollen der Mitteilung zufolge ein „Kompensationsprogramm“ einrichten, um die Zeit „in der Zukunft zu korrigieren“. Wer seine Uhren jetzt also manuell „richtig“ stellt, könnte bald wieder falsch liegen – und in der Zukunft etwas zu weit in der Zukunft leben.


Fake News: Gag der ARD-Tagesschau anlässlich des 25. Jubiläums der Premiere des US-Films „Zurück in die Zukunft“

 

Aender
6. März 2018 - 15.53

Wobei der Lehrer allerdings in einem gewissen Sinn daneben lag, wenn es sich um eine 24 Stunden Uhr handelte.

duscholux
6. März 2018 - 15.47

Die Frequenz im strengen Winter abzusenken war Usus im ganzen Ostblock des Kalten Krieges angefangen in der DDR. Und die wesdeutschen Stromerzeuger waren stolz, jetzt darf man wohl sagen, stolz bis zur Ueberheblichkeit, dass sie immer, sogar in West-Berlin, die Frequenz hielten. Merkke: Die Frequenz ist eine Naturkonstante unf beträgt 50 Hz.

J.C. KEMP
6. März 2018 - 10.18

Radiogesteuerte Uhren liegen richtig. Und unser Physiklehrer sagte einmal, dass nur die Uhr richtig geht, die steht, nämlich exakt zweimal am Tag. :D