Uni.lu goes Space – Studenten bauen Luxemburger Satelliten

Uni.lu goes Space – Studenten bauen Luxemburger Satelliten

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Die Idee entstand im Sommer: Dr. Ing. Edder José Rabadán Santana, der als Forscher an der Fakultät für Wissenschaften, Technologie und Kommunikation an der Uni Luxemburg tätig ist, sprach den Studenten Andrija Djordjevic darauf an, ob er nicht an der Entwicklung eines Satelliten interessiert sei. Der war es – und so schlug die Geburtstunde des Projekts LuxCube.

Der Postdoktorand (Postdoc) aus Mexiko machte seinen Doktor in Luft- und Raumfahrttechnologie an der Universität Stuttgart. Seit etwa fünf Jahren forscht er an der Universität Luxemburg unter der Leitung von Prof. Dr. rer. nat. Stephan Leyer. „Ich war von Anfang an begeistert, als Edder mit der Idee eines Satelliten auf mich zukam“, erzählt Andrija Djordjevic, der im dritten Jahr an der Uni auf Kirchberg studiert und zurzeit in Darmstadt ein Auslandssemester absolviert.

Der Initiator des Projekts, Postdoktorand Dr. Ing. Edder José Rabadán Santana (r.), kommuniziert über Skype mit Student Andrija Djordjevic (l.), der sich im Ausland befindet

Seine Arbeit war es fortan, einen ersten Entwurf des Projektes zu realisieren und diesen dann anderen interessierten Studenten zu präsentieren. Knapp drei Monate Zeit hatte Andrija Djordjevic für die schwierige Aufgabe: „Ich musste mir zunächst einmal selbst das nötige Grundwissen aneignen, wobei mich Edder natürlich unterstützte“, betont der 25-Jährige.

Die Präsentation selbst fand Ende September statt und geriet zu einem vollen Erfolg: Etliche Studenten fanden sich hierzu ein und am Ende sollten sich 13 von ihnen derart fasziniert von der Idee zeigen, an einem in Luxemburg gebauten Satelliten mitzuwirken, sodass nun insgesamt 14 Studenten an dem mehr als ambitiösen Projekt beteiligt sind. Sie werden jetzt in mehrere Teams aufgeteilt, die an den einzelnen Komponenten des LuxCube arbeiten sollen.

Fotos von Luxemburg aus dem Weltall

Bei dem Satelliten, den man an der Uni Luxemburg zunächst einmal bauen und dann natürlich auch ins All bringen möchte handelt es sich um einen Nanosatelliten, der international als Cubesat bezeichnet wird.

Ein „Würfelsatellit“ also, winzig in seinen Ausmaßen, voller hochwertiger Technologie und – selbstverständlich – auch mit einer Aufgabe: „LuxCube soll mit einer Kamera als Nutzlast ausgestattet werden, die während der Lebensdauer des Satelliten in regelmäßigen Abständen aus dem Weltall Fotos vom Großherzogtum schießt“, verrät Andrija Djordjevic.

Doch bis dahin ist der Weg noch weit. Rund 60.000 Euro sieht das Budget für den Bau des Satelliten vor. „Das ist schon recht knapp bemessen“, betont der Student. Um das Projekt finanzieren zu können, ist die Universität derzeit übrigens auf der Suche nach Sponsoren.

Wird es dann erst einmal so weit sein, muss noch einmal mit einem erheblichen Betrag gerechnet werden, um LuxCube ins All zu befördern. Mit welchem Unternehmen dies schließlich der Fall sein wird, hängt von vielen verschiedenen Elementen, darunter auch dem Preis, ab.

In zwei, bis drei Jahren könnte, davon geht man in der Universität aus, dass der in Luxemburg entworfene und gebaute Satellit seine Reise antreten kann. Und es soll nicht bei dem einen bleiben. Uni.lu goes Space!

Geballte Technik auf engstem Raum: Der LuxCube-Satellit der Universität Luxemburg

Zur Person: Andrija Djordjevic

Der Student Andrija Djordjevic ist serbischer Abstammung und wurde am 5. Februar 1993 in Niederkorn geboren.

Nach dem Abschluss der Sekundarschule im Escher „Lycée des Garçons“ entschied er sich zunächst für ein Medizinstudium in Brüssel, merkte aber schnell, dass dies ihm nicht liegen würde.

Plan B sah ein Ingenieurstudium vor. So kam es, dass Andrija Djordjevic vor zwei Jahren mit dem Studium zum Bachelor in „Science et ingénierie“ auf Kirchberg begann. Zurzeit absolviert er ein Auslandssemester im Rahmen des Erasmus-Programms, dies an der Technischen Universität Darmstadt.

Andrija Djordjevic ist in Escher Sportlerkreisen kein Unbekannter. Zehn Jahre lang spielte er im lokalen Basketballverein, zwei weitere Jahre in Bascharage. Auch den Tennisschläger nahm der Student früher regelmäßig zur Hand, dies ebenfalls in Esch. Zum Boxsport kam er vor relativer kurzer Zeit: „Obwohl ich lange Zeit über Mannschaftssport betrieben habe, bin ich doch eher ein Individualsportler“, erklärt Andrija Djordjevic. Jeden Freitag trainiert der 25-Jährige nun im Boxclub Esch, vor einigen Wochen hatte er seinen ersten Kampf.

Bis zu 80 Ingenieur-Studenten beginnen jedes Semester an der Uni Luxemburg