Ungestraft hinters Steuer: Wie Luxemburgs Polizei zwischen legalem und illegalem Gras unterscheidet

Ungestraft hinters Steuer: Wie Luxemburgs Polizei zwischen legalem und illegalem Gras unterscheidet
CBD-Gras, das praktisch kein THC enthält, sieht genauso aus wie "normales" Cannabis. Foto: Pixabay

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Mit der Legalisierung von Marihuanaprodukten für medizinische Zwecke wurde auch der Weg für CBD, also legales „Gras“, im Großherzogtum geebnet. Die Polizei hat uns erklärt, wie sie bei Kontrollen vorgeht und mit welchen Tests der Unterschied erkannt wird.

Seine medizinische Wirkung entfaltet der Hanf durch die Substanz Cannabinoid – auch bekannt als Cannabidiol oder abgekürzt CBD. Im Gegensatz zum immer noch illegalen Marihuana fehlt bei CBD das Tetrahydrocannabinol (THC) fast vollständig. Das legale Gras ist optisch nur sehr schwer von der illegalen Variante zu unterscheiden.

„Bei einem Polizeieinsatz wegen Marihuana werden die vorgeschriebenen Amtshandlungen durchgeführt: Das Gras wird beschlagnahmt, Protokoll wird erstellt und eine Probe wird zur Analyse ans nationale Laboratorium in Düdelingen geschickt. Die Ergebnisse werden ans Gericht weitergeleitet. Abhängig vom Resultat wird dann entschieden, ob sich der Angeklagte im Bezug auf die Drogengesetzgebung einer Straftat schuldig gemacht hat oder nicht“, erklärte die Pressestelle der Polizei auf Anfrage des Tageblatt.

Spürhunde schlagen auch bei CBD an

„Sollte es sich beim beschlagnahmten Gras um CBD handeln, dann liegt keine Straftat vor, womit der Fall ad acta gelegt wird. Dieses Jahr wurden mehrere Proben ans nationale Laboratorium gesandt, bei denen aufgrund eines negativen Drogenschnelltests davon auszugehen war, dass es sich um CBD handelte“, so die Polizei weiter. Vor Gericht ist einzig und allein das Resultat des Labors ausschlaggebend.

Drogenspürhunde können beispielsweise keinen Unterschied zwischen CBD und der verbotenen Variante ausmachen. „Sie schlagen bei jedem Cannabisprodukt an – und das unabhängig vom THC-Gehalt. Der Hund richtet sich nach den verschiedenen Terpenen. Hierbei handelt es sich um aromatische Verbindungen, die in Tausenden von Pflanzenarten vorkommen“, meinte die Polizei weiter.

CBD kann als Appetitanreger genutzt werden und auch gegen Übelkeit helfen. Bei Krebspatienten kann es zudem die Nebenwirkungen der Chemotherapien lindern. Bei multipler Sklerose und chronischen Schmerzen soll es laut Meinung von Experten ebenfalls Abhilfe leisten.

Autofahren nach CBD-Einnahme erlaubt

Des Weiteren gibt es auch medizinisches Cannabis mit THC. Diese Sorte muss allerdings von einem Arzt verschrieben werden. Die Patienten werden durch die Nutzung dieser Substanzen zwar nicht vollständig geheilt, aber ihre Schmerzen werden gelindert.

CBD gilt als nicht-psychoaktives Cannabinoid, das heißt, es wirkt nicht auf das zentrale Nervensystem ein und beeinflusst somit auch nicht die Wahrnehmung der Person, die es zu sich nimmt. „Autofahren nach Einnahme dieses legalen Produkts ohne psychoaktiven Effekt ist demnach erlaubt. CBD kann quasi mit alkoholfreiem Bier verglichen werden“, so die Polizei.

Im Handel legal erhältliches Cannabis hat meist einen CBD-Gehalt von zehn bis 25 Prozent und einen Rest-THC-Gehalt von maximal 0,3 Prozent.

J.C. KEMP
28. September 2018 - 15.38

Wat kéinten do Zäit a souë gespuert gin!

Schroom
27. September 2018 - 16.21

Erhällt man das beschlagnamte CBD dann auch wieder zurück? oder wird man monetär entschädigt?

Nomi
27. September 2018 - 15.32

Firwaat get et den Legalen net an Tablettenform, dann wir den Ennerscheed schnell gemeet !