UN billigen türkische Militäroffensive gegen Kurden in Syrien

UN billigen türkische Militäroffensive gegen Kurden in Syrien

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Die Vereinten Nationen berieten Montagabend auch über die Lage in Afrin. "Der Ruf nach Zurückhaltung wurde, glaube ich, in der Diskussion weitgehend geteilt", sagte Frankreichs UN-Botschafter. Ein Satz, der tief hinter die Kulissen des UN-Sicherheitsrates blicken lässt.

Der UN-Sicherheitsrat in New York hat am Montagabend über die türkische Offensive gegen Kurdenstellungen in Nordsyrien beraten, jedoch kein ein Ende der Militäraktion gefordert.

Die Militäraktion sei „natürlich Teil der Diskussion gewesen“, sagte der französische UN-Botschafter François Delattre im Anschluss an die Beratungen hinter verschlossenen Türen. „Der Ruf nach Zurückhaltung wurde, glaube ich, in der Diskussion weitgehend geteilt.“

Eine gemeinsame Erklärung der Sicherheitsratsmitglieder gab es nicht. Die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, nahm nach Angaben aus Diplomatenkreisen nicht an den Beratungen teil. Delattre verwies auf die „tragische humanitäre Situation, verursacht durch die Operationen des syrischen Regimes und seiner Verbündeten“ vor allem in Idlib und Ost-Ghuta.

Die Lage in Afrin sei jedoch nur ein Aspekt „der Situation in Syrien“. „Oberste Priorität“ müsse weiterhin der Kampf gegen den Terrorismus und vor allem gegen den IS haben. Bereits vor der türkischen Offensive war geplant gewesen, dass der UN-Sicherheitsrat einen Bericht des UN-Nothilfekoordinators Mark Lowcock über die humanitäre Lage in Syrien anhören würde. Auf Antrag Frankreichs ging es auch um die türkische Offensive in Afrin sowie um die syrische Offensive in Idlib und Ost-Ghuta.

Erdogan will „keinen“ Schritt zurückweichen

Die türkische Armee lieferte sich am dritten Tag ihres Angriffs in der syrischen Region Afrin heftige Kämpfe mit den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Präsident Recep Tayyip Erdogan zeigte sich zugleich entschlossen, die Offensive zum Abschluss zu führen, und kündigte an, „keinen Schritt“ zurückzuweichen. Die türkische Offensive in Afrin ist brisant für die USA, da sie die YPG im Kampf gegen den IS unterstützen. Die Türkei dagegen betrachtet die YPG als syrischen Zweig der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und damit als Terrororganisation.

„Wir werden keinen Schritt zurückweichen“, sagte Erdogan in Ankara. Der Einsatz werde beendet, sobald „das Ziel erreicht ist“. Obwohl sich Russland und der Iran, die beide militärisch in Syrien vertreten sind, besorgt über das Vorgehen der Türkei zeigten, versicherte Erdogan, der Einsatz sei mit den „russischen Freunden“ abgesprochen. Auch mit den USA habe Ankara gesprochen, sie aber „bei einigen Fragen nicht überzeugen“ können.

Nach türkischer Offensive mahnen USA alle zur Zurückhaltung

US-Außenminister Rex Tillerson mahnte alle Konfliktparteien in Afrin zur „Zurückhaltung“. Zugleich erkannte er „das legitime Recht der Türkei, seine Bürger zu schützen vor Terrorelementen“, an. Das Weiße Haus mahnte die Türkei „dringlich darum, in ihren Militäraktionen und in ihrer Rhetorik Zurückhaltung zu üben“. Ziel müsse weiterhin der Sieg über die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) bleiben.

Die türkische Offensive in Afrin ist brisant für die USA, da sie die YPG im Kampf gegen den IS unterstützen. Die Türkei dagegen betrachtet die YPG als syrischen Zweig der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) und damit als Terrororganisation.

Kurden appellieren an Anti-IS-Koalition

Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die vorwiegend aus YPG-Kämpfern bestehen, riefen die US-geführte Anti-IS-Koalition auf, sie in Afrin nicht im Stich zu lassen. Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini zeigte sich „äußerst besorgt“. Das Vorgehen der Türkei könne die Wiederaufnahme der unter UN-Schirmherrschaft abgehaltenen Syrien-Friedensgespräche in Genf „untergraben“.

Türkische Regierungssoldaten und ihre Verbündeten haben sich bei ihrem Vormarsch auf die Enklave Afrin im Nordwesten Syriens heftige Gefechte mit kurdischen Kämpfern geliefert. Die syrisch-kurdische Miliz YPG meldete am Montag, die türkischen Kräfte aus den beiden Dörfern Schinkal und Adah Manli verdrängt zu haben, die diese am Vortag in Afrin eingenommen hätten. Gleichwohl tobten anderswo weitere Kämpfe.

Angst vor Blutbad durch Islamisten an der Seite türkischer Truppen

Die Türkei hatte ihre Boden- und Luftoffensive „Operation Olivenzweig“ auf Afrin am Samstag begonnen. Sie will die von den USA unterstützte YPG aus dem Gebiet verdrängen sowie eine 30 Kilometer breite sogenannte Sicherheitszone in Afrin errichten.

Christen und Jesiden in Afrin befürchteten eine Verfolgung durch die türkischen Truppen und ihre Verbündeten, unter denen auch Extremisten sind. Verschiedene Quellen berichten von Milizen der islamistischen Al-Nusra-Front, die an der Seite regulärer türkischer Soldaten kämpften. Die internationale Gemeinschaft müsse zügig eingreifen, um ein Blutbad an Jesiden und anderen Minderheiten zu verhindern, erklärte der Zentralrat der Jesiden in Deutschland.

Bomben auf Wohngebiete

Ihr Vorsitzender Irfan Ortac sagte der Nachrichtenagentur AP, manche Dörfer mit jesidischen Bewohnern würden aus der Luft bombardiert, während andere von einer Bodenoffensive bedroht seien. Mindestens ein Jeside sei bislang getötet worden. In Syrien leben die Jesiden hauptsächlich in kurdisch kontrollierten Gebieten. Ortac schätzte, dass rund 15.000 von ihnen in Afrin zu Hause sind.

(mit AFP, AP, DPA)

Jean-pierre goelff
24. Januar 2018 - 9.44

UN an EU-Politiker:eng flott Sauband waat d'Kurden ubelaangt!

Peter Cat
23. Januar 2018 - 14.04

Schade, dass man hier keine Sternchen vergeben kann.Von mir würden Sie unendlich viele bekommen.

Een den keng Tomaten op den Aen huet!
23. Januar 2018 - 9.33

Wir sind wieder in das Stadium der dreissiger Jahre in Deutschland gerutscht! Ich errinnere daran was europäische und luxemburgische Politiker sagten als der Bürgerkrieg in Syrien entfachtet wurde unter der Regie und Mithilfe des Westens „Den Assad muss ewech!“ Heute will kein Politiker mehr daran errinnert werden was er damals gesagt hat! Keiner will die Verantwortung tragen für das was geschehen ist! Die EU überhäuft Russland und Nordkorea mit Sanktionen! USA, Israel, Saudi Arabien und die Türkei machen was sie wollen und die EU schaut zu! Irgendwann wird die Welt an diesen Politikern zugrunde gehen! Es ist eigentlich an der Zeit all unseren Politiker einen Prozess zu machen und diejenigen die für schuldig bekannt wurden, Machtinteresse und Wirtschaft vor Menschenrechte gesetzt zu haben, ins Gefängnis zu sperren!

Serenissima en Escher Jong
23. Januar 2018 - 9.13

Es ist eine Schande dass die Kurden so von den Türken verfolgt werden und dass der Westen jetzt die Kurden auch noch im Stich lässt...keiner hat die Courage den Diktator Erdogan in seine Grenzen zu verweisen..und leiden wird nur die syrische Zivilbevölkerung, die Jesiden, Christen und Kurden......unter der türkischen Soldateska und ihren islamistischen Verbündeten..

Danièle Kirsch
23. Januar 2018 - 8.59

Weini zielt endlech e Menscheliewen mei wei Suen?

Scholnier
23. Januar 2018 - 7.56

Trotz technischen Fortschrittes und gesellschaftlichen Entwicklung ist die Spezie Mensch noch immer auf der Stufe eines niederen Tieres, wobei das niedere Tier seine Beute zum Überleben frisst, der Mensch trotz Friedensbeteuerungen ,Appellen,Verträgen der Machtwillen seine Nachbarn totschlägt. All jene Institutionen wie UN,EU ,....sind überflüssig, mahnende Worte ohne Widerhall verklingen.Sanktionen werden gegen Korea,Iran,Russland,........ausgesprochen, dem Despoten Erdogan lässt man Freie Hand,das Kurdenvolk abzuschlachten.Wie dumm sind wir Bürger geworden, solche Kriege zuzulassen, wie tief sind wir gesunken uns vom Leid der Kurden abzuwenden. Waren erster, zweiter Welt-, Korea-,Vietnam-,Jugoslawien-,Irakkrieg nicht Lehre genug, wie tief die Spezie Mensch im Mörderwahn sinken kann. Von Deutschem Boden geht kein Krieg mehr aus und doch töten deutsche Leopard Panzer die Kurden. Nie wieder Krieg, leerloser Satz vergangener Zeiten, wo Menschen auf die Straße gingen sich gegen sinnloses Abschlachten zu wehren. Unseren Politikern ins Stammbuch geschrieben, wer wegschaut, nicht aufbegehrt macht sich mitschuldig.Die Geschichte hat uns gelehrt, wenn wir wegschauen, es zulassen, endet der Weg in Ausschwitz. Dem kurdischen Volk seinen Staat, sein Land, wie auch anderen Völkern, ein Menschenrecht.

Muller Guy
23. Januar 2018 - 7.30

Politiker, Der deck Feiglingen. Keen huet den courage fir eppes ze ennerhuelen an den Diktator Erdogan ze stoppen. Den huet et sou op Kurden setzen, egal wou an der Welt déi setzen. En Drecksack. An d'Welt kuckt no. Welt-Minister Asselborn! Ech héieren Iech net!