Neuer Arbeitsminister, alter Finanzminister

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Mars di Bartolomeo (LSAP), Arbeitsminister - François Bausch ("déi gréng"), Nachhaltigkeitsminister, Pierre Gramegna (DP), Finanzminister - so lauten die Ergebnisse im letzten Teil unserer Ifop-Umfrage zum "Wählerwillen", wenn morgen Legislativwahlen wären.

Käme es nach den kommenden Wahlen zu einer Viererkoalition zwischen DP, LSAP, „déi gréng“ und „déi Lénk“, sollte Mars di Bartolomeo (LSAP) Arbeitsminister werden. Dies hat eine IFOP-Umfrage im Auftrag des Tageblatt ergeben.

Welche Koalition sollte gebildet werden, wenn morgen Wahlen wären? Diese Frage hat das französische Meinungsforschungsinstitut IFOP an wahlberechtigte Luxemburger gerichtet. Als eine der möglichen Koalitionen war eine solche aus DP, LSAP, „déi gréng“ und „déi Lénk“ vorgeschlagen worden. Ihr würden jedoch laut Umfrageergebnissen lediglich 23 Prozent der Wähler zustimmen. Von den Befürwortern dieser Viererkoalition wollte IFOP wissen, wer denn Arbeitsminister werden sollte. Zur Wahl standen zwölf Kandidaten aus den vier Parteien.

Den LSAP-Politikern bescheinigt man die größte Kompetenz in Arbeitsfragen. Mit 18 Prozent platzierte sich der aktuelle Parlamentspräsident und ehemalige Sozial- und Gesundheitsminister Mars di Bartolomeo (LSAP) an erster Stelle. Den derzeitigen Arbeitsminister Nicolas Schmit (LSAP) würden 15 Prozent in seinem Amt bestätigen. Ein weiterer Sozialist, Romain Schneider, derzeit Sozialminister, würde Platz drei einnehmen.

Als Wunschkandidat im Arbeitsministerium bevorzugen vor allem LSAP- und CSV-Wähler Nicolas Schmit (29 bzw. 28 Prozent). „déi gréng“-Wähler würden sich mit 28 Prozent für Mars di Bartolomeo entscheiden.

Der erste Nichtsozialist, den die Befürworter einer Viererkoalition als Arbeitsminister wollen, wäre der Differdinger „député-maire“ Roberto Traversini mit acht Prozent.

 

Zufrieden mit François Bausch

„déi gréng“ gehören definitiv dem Luxemburger Partei-Establishment an. Nun rückt auch eine Regierungsbeteiligung der Grünen in greifbare Nähe, wie eine IFOP-Umfrage ergab.

Nachdem die CSV und „déi gréng“ bereits auf kommunaler Ebene koalieren, könnte 2018 eine schwarz-grüne Koalition erstmals auch auf nationaler Ebene zustandekommen. 37 Prozent der wahlberechtigten Luxemburger würden eine solche bevorzugen. Das ergab die IFOP-Umfrage im Auftrag des Tageblatt. Noch wünschenswerter wäre bei den wahlberechtigten Luxemburgern, die an der Umfrage teilnahmen, nur eine schwarz-rote Koalition (39 Prozent).

„Vorausgesetzt es kommt zu einer schwarz-grünen Regierung, wer sollte dann Nachhaltigkeitsminister werden?“, fragte IFOP.

Der aktuelle Amtsinhaber, François Bausch („déi gréng“), wäre mit 29 Prozent haushoher Favorit. Seinen Vorgänger Marco Schank (CSV) würden 17 Prozent bevorzugen.

Bausch fährt die höchsten Werte bei der Wählerschaft der jeweiligen Partei ein. So entschieden sich 27 Prozent der „déi gréng“-Wähler und 25 Prozent der CSV-Wähler für ihn. Für Schank sprachen sich 27 Prozent der CVS-Wähler und 10 Prozent der Grünen-Wähler aus.

Auf Rang drei würde sich die aktuelle Umweltministerin Carole Dieschbourg („déi gréng“) platzieren. Der zweite CSV-Kandidat für dieses Amt, das IFOP den Umfrageteilnehmern vorschlug, Michel Wolter, würde mit 14 Prozent das Schlusslicht bilden. Bemerkenswert ist, dass die CSV-Wähler Bausch Wolter vorziehen. Für den ehemaligen Innenminister und aktuellen „député-maire“ von Bascharage würden sich lediglich 19 Prozent der christlich-sozialen Wähler aussprechen.

Interessant bei dieser Frage war der hohe Anteil von Wählern (26 Prozent), die keine der vier genannten Persönlichkeiten im Nachhaltigkeitsministerium sehen wollten.

Gramegna bevorzugt

Eine CSV-DP-Koalition hatte es zuletzt 2004 gegeben. Unserer Umfrage zufolge würden 34 Prozent der Wahlberechtigten 2018 eine schwarz-blaue Regierung befürworten.
Als Finanzminister würden sie Pierre Gramegna sehen.

Seine Nominierung hatte 2013 für Überraschung gesorgt. Doch dem politischen Senkrechtstarter im Finanzministerium gelang es sehr schnell, sich Respekt bei Freund und Gegner zu verschaffen. Mit dem politischen Neuling Pierre Gramegna als Finanzminister war der DP ein politischer Coup gelungen, der sich insbesondere für den Betroffenen selbst auch weiterhin durchaus erfolgversprechend gestaltet.

Dass Gramegnas Name als möglicher Nachfolger von Eurogruppen-Chef Jeroen Dijsselbloem gehandelt wird, dürfte dem Genannten sicherlich schmeicheln. Genauso angenehm müssten ihm die Ergebnisse unserer Ifop-Umfrage sein, wonach etliche Wähler, die sich für eine CSV-DP-Koalition aussprechen, ihn auch weiterhin als Finanzminister sehen würden.

Dem französischen Meinungsforschungsinstitut Ifop zufolge wünschten sich 34 Prozent der wahlberechtigten Luxemburger eine CSV-DP-Koalition, wenn morgen gewählt würde. Ifop hatte den Umfrageteilnehmern vier Namen möglicher Kandidaten für das Finanzministerium genannt, je zwei von der CSV und der DP. Mit 32 Prozent führt Gramegna die Rangliste weit vor seinem aktuellen Premierminister Xavier Bettel an, den nur 15 Prozent der Befürworter einer schwarz-blauen Koalition als Finanzminister sehen würden.

Ein Blick in die Antworten der DP-Wähler verdeutlicht den Vorsprung Gramegnas weiter. So sprachen sich 57 Prozent der DP-Wähler für Letztgenannten aus. Bettel als obersten Kassenwart des Landes wünschen sich nur 16 Prozent.

Zwei CSV-Kandidaten wurden den Umfrageteilnehmern als potenzielle Kandidaten für das Finanzministerium genannt: die EU-Abgeordnete Viviane Reding und der Mamer „Député-maire“ Gilles Roth. Für sie entschieden sich 12 bzw. 10 Prozent der Wähler einer schwarz-blauen Koalition.

Etwas überraschen dürfte beide, dass die CSV-Wähler Pierre Gramegna den beiden gestandenen christlich-sozialen Politikern als Finanzminister bevorzugen. Für ihn sprachen sich 29 Prozent aus. Auf Xavier Bettel entfielen 14 Prozent, genauso viel wie auf Viviane Reding.

39 Prozent für CSV-LSAP, 35 Prozent für DP-LSAP-déi gréng

Der Koalition CSV-LSAP bleibt das beliebteste Parteienbündnis, wenn morgen Wahlen wären, auch wenn sie mit 39 Prozent knapp vor CSV-déi gréng (37 Prozent) liegt. Erst an dritter Stelle käme eine Neuauflage einer schwarzblauen Koalition. Zur Erinnerung der Wunsch der Wähler in der Ifop-Umfrage.