Umfage: Mehrheit in Europa will Uhren nicht mehr umstellen

Umfage: Mehrheit in Europa will Uhren nicht mehr umstellen

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Zweimal im Jahr stellen wir in Europa die Zeit um. Dies empfinden 80 Prozent der Teilnehmer einer EU-Umfrage als lästig.

Nach der europaweiten Online-Befragung zur Umstellung zwischen Winter- und Sommerzeit sehen sich Befürworter einer Abschaffung gestärkt. Die EU-Kommission müsse „so schnell wie möglich einen Vorschlag für die Abschaffung der Zeitumstellung machen“, verlangte der gesundheitspolitische Sprecher der konservativen EVP-Fraktion, Peter Liese. Parlament und Mitgliedstaaten müssten die Änderung noch vor der Europawahl 2019 annehmen.

Die EU-Kommission hatte die Befragung im Juli gestartet. Sie erhielt dabei bis zum Abschluss Mitte August 4,6 Millionen Antworten von Bürgern, Unternehmen und Verbänden. „Das ist die höchste Zahl von Antworten, die es in einer öffentlichen Befragung der Kommission jemals gab“, sagte ein Kommissionssprecher gestern. Nach Informationen der Westfalenpost, die zuerst über die Ergebnisse berichtete, sprachen sich dabei mehr als 80 Prozent der Teilnehmer für die Abschaffung aus. Auffällig ist, dass drei Millionen Antworten allein aus Deutschland stammen. Das wären demnach zwei Drittel aller Teilnehmer. Der Kommissionssprecher wollte diese Zahlen nicht bestätigen.

Das Ergebnis werde zunächst bei einem Treffen am heutigen Donnerstag und morgigen Freitag durch die zuständige Verkehrskommissarin Violeta Bulc den anderen Mitgliedern der Kommission vorgestellt, sagte er. Danach solle die Erhebung aufgeschlüsselt nach dem Abstimmungsverhalten in den Mitgliedstaaten rasch veröffentlicht werden. Antworten kamen demnach aus allen 28 EU-Mitgliedstaaten – demnach auch aus Luxemburg. Mit Blick auf das weitere Vorgehen sagte Kommissionssprecher Margaritis Schinas, die Befragung sei „kein Referendum“. Sie sei „ein Element“, das die Kommission bei geplanten Empfehlungen zu der Frage in Betracht ziehen werde. Ein weiteres sei die Resolution des Europaparlaments vom Februar. Die EU-Volksvertretung hatte damals eine Überprüfung gefordert. Dabei wurde auch auf Studien verwiesen, wonach die Sommerzeit „negative Folgen für die Gesundheit der Menschen“ haben könne. Die Forderung des Verkehrsausschusses, die Sommerzeit ganz abzuschaffen, fand damals allerdings keine Mehrheit.

Sommer- oder Winterzeit

Teilnehmer der Online-Befragung der Kommission konnten sich für die Beibehaltung der Sommerzeit oder ihre „Abschaffung in der gesamten Europäischen Union“ aussprechen. Für den Fall einer Abschaffung konnte auch eine Präferenz entweder für „ständige Sommerzeit“ oder „ständige Winterzeit“ angegeben werden. Auch der verkehrspolitische Sprecher der Sozialdemokraten im EU-Parlament, Ismail Ertug, sah nun die Kommission am Zug. Gerade in nordeuropäischen Ländern mit längeren Dunkelphasen könne es sinnvoll sein, dauerhaft auf Sommerzeit ohne ständigen Wechsel umzustellen. Die drei baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie Finnland haben sich bereits in der Vergangenheit für eine Abschaffung der Zeitumstellung ausgesprochen.

Nach der Ölkrise in den 70er-Jahren wurde die Umstellung zur Sommerzeit in manchen europäischen Ländern eingeführt. Das Argument lautete damals: Energie einsparen. Doch dies konnte bis heute eigentlich nicht nachgewiesen werden. Im Jahr 1996 wurde die Zeitumstellung in allen EU-Staaten Pflicht, um im europäischen Binnenmarkt Probleme durch unterschiedliche Uhrzeiten im Gütertransport oder bei Flug- oder Bahnverbindungen zu vermeiden. Die Uhren werden dabei immer am letzten Sonntag im März vor und am letzten Sonntag im Oktober wieder zurückgestellt. er

Hurt
31. August 2018 - 14.37

@lena @lulux Russland huet 11 Zäitzonen, genee wéi d‘USA an d‘Frankräich huet der esouguer 12 mat hiren territoires d‘outre mer. ( Borabora, Cayenne, Martinique etc) Déi hu keng Problemer weder mat Banken nach Zich oder Fligeren.

Lena
30. August 2018 - 15.24

In den meisten Ländern der Welt wird die Zeit nicht umgestellt, darunter auch einige wirtschaftlich wichtige Länder (z.B. China und Russland).

Jacques Zeyen
30. August 2018 - 15.11

Na dann mal Demokratie walten lassen und nicht mit dem Kopf durch die Wand. Früher war nicht alles besser,nein. Aber es gab Dinge die waren früher gut und die wären auch heute noch gut,wenn man die Finger davon gelassen hätte. Und da gehört unsere "normale" Zeit dazu. Der Trick mit dem Energiesparen war nix. Gebt es einfach zu,wir verzeihen euch.

Lulux
30. August 2018 - 12.12

Mann muss realistisch bleiben, eine Änderung in Europa, angenommen alle 28 europäischen L ander würden sich einigen was ich nicht glaube, nützt das sehr wenig denn wir leben in einer globalen Welt wo die Wirtschaft global vernetzt ist. Wenn also in Asien, Russland, Amerika; Kanada usw. noch immer die Zeit umgestellt wird müssen die Firmen(Banken, Zugunternehmen usw.) noch immer die Zeitumstellung für Ihre Systeme vornehmen.