„Überhaupt nicht damit gerechnet“

„Überhaupt nicht damit gerechnet“
Völlig am Ende, aber enorm glücklich: Pit Leyder konnte bei der Luxemburg-Rundfahrt den bisher größten Erfolg seiner Karriere einfahren.

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Nachdem Pit Leyder am Samstag auf der dritten Etappe in Schifflingen mit der 15-köpfigen Spitzengruppe ins Ziel kam, setzte er am Sonntag auf dem „Pabeierbierg“ noch einen drauf und wurde ausgezeichneter Vierter. In der Endabrechnung belegte der Fahrer der luxemburgischen Formation Leopard Pro Cycling damit den überraschenden dritten Platz.

Von Mario Nothum

Bei seiner ersten Teilnahme an der „Skoda Tour de Luxembourg“ (2.HC) legte der erst 21-jährige Pit Leyder mit seinem 19. Platz beim Prolog eine gute Basis für die noch anstehenden Herausforderungen. Ein Ausrufezeichen setzte er am Freitag in Schifflingen, wo er die steile Zielankunft als Fünftbester meisterte und sich damit in der Zwischenwertung auf Rang sieben verbesserte.

Auf der Königsetappe, bei der der „Col de l’Europe“ auf dem Schlussparcours gleich viermal zu bewältigen war, stellte er seine Qualitäten am Berg eindrucksvoll unter Beweis und kam in der gleichen Zeit wie der spätere Schlussgewinner Andrea Pasqualon (Wanty – Groupe Gobert) ins Ziel. Damit überflügelte er doch etwas überraschend Alex Kirsch (WB Aqua Protect Veranclassic) im Klassement der einheimischen Fahrer und durfte sich zudem das Weiße Trikot des besten Nachwuchsfahrers überziehen. Vor der letzten Etappe durfte man gespannt sein, ob für ihn noch mehr drin sein würde als Platz sechs in der Gesamtwertung.
„Seit dem Prolog ist es gut für mich gelaufen. Ich wusste, dass ich auch auf der letzten Etappe vorne mitfahren könnte. Solche Zielankünfte wie in Schifflingen und eben hier in Luxemburg kommen mir entgegen“, so Pit Leyder, der am Sonntag nicht nur gut mitfuhr, sondern am Ende sogar um den Etappensieg mitsprintete. „Die Etappe führte an meiner Haustür in Bettendorf vorbei. Es war bereits ein Erlebnis, dort von zahlreichen Freunden angefeuert zu werden. Es wäre natürlich super gewesen, wenn es zum Schluss mit dem Sieg geklappt hätte. Ich kann mir jedenfalls nichts vorwerfen“, so der 21-Jährige, der lediglich drei erfahrenen Profis den Vortritt lassen musste.

Durch diese herausragende Leistung wurde Pit Leyder mit dem dritten Platz in der Gesamtwertung belohnt. „Das Team hat über all die Tage eine unglaubliche Arbeit verrichtet. Es war toll, bei einem unserer Saisonhöhepunkte eine solche Leistung zustande gebracht zu haben. Damit hatten wir im Vorfeld der Tour überhaupt nicht gerechnet“, so Pit Leyder, der bereits bei der „Flèche du Sud“ als Gesamtachter überrascht hatte.

Leopard auf Rang zwei

Markus Zingen, der Sportliche Leiter der Mannschaft, die in der Teamwertung hinter Sport-Vlaanderen-Baloise zweite wurde, sprach sogar von der „größten Leistung der Mannschaft seit ihrer Gründung. Der dritte Platz von Pit ist einfach sensationell. Wir hätten im Traum nicht an ein solches Resultat gedacht. Die Mannschaft ist auf einem sehr hohen Niveau gefahren. Im Prolog haben wir bereits eine gute Basis für die anschließenden Etappen gelegt. Das Selbstvertrauen war gestärkt und das Team kam in eine positive Spirale. Alexander (Krieger) fuhr auf der zweiten Etappe ins Gelbe Trikot und wurde am Ende guter Fünfter“. Neben seinen beiden zweiten Plätzen beim Prolog und am Freitag in Schifflingen kam der Deutsche Alexander Krieger in der Punktewertung ebenfalls auf Rang zwei, hinter Andrea Pasqualon.

Der Pole Szymon Rekita, einer der Animatoren auf den beiden letzten Teilstrecken, erreichte das Ziel am Sonntag als 23. und verbesserte sich in der Gesamtwertung auf Rang 21. Gaëtan Pons, der zweite Luxemburger im Team, lieferte über die gesamte Distanz wertvolle Helferdienste und beendete die fünftägige Rundfahrt auf Position 81 auf 27’11“. Der 26-Jährige erzielte sein bestes Teilergebnis beim Prolog, wo er als 15. lediglich 11 Sekunden langsamer war als der siegreiche Franzose Damien Gaudin (Direct Energie).

„Diese Rundfahrt hat Lust gemacht auf mehr“, so der hocherfreute Markus Zingen, der hofft, dass seine Mannschaft den Schwung für die kommenden Aufgaben mitnehmen kann.