Feuerwehrmann soll Brände gelegt haben

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Als Feuerwehrmann soll er selbst Brände gelegt haben: Deswegen steht ein 28-Jähriger ab Montag (13. November) wegen Brandstiftung vor dem Landgericht Trier. Insgesamt drei Feuer legt die Staatsanwaltschaft ihm zur Last, die er zwischen März und Mai im Trierer Stadtteil Zewen entfacht haben soll. Es handelte sich um das Vereinsheim eines Angelsportclubs und mehrere freistehende Hütten: Der Schaden beläuft sich insgesamt auf gut 50.000 Euro.

Anfangs war die Polizei davon ausgegangen, dass der Mann, Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, bei noch elf weiteren Bränden in der Umgebung von Trier-Zewen seine Hand im Spiel gehabt haben könnte. Nach den Ermittlungen habe sich in jenen Fällen aber kein hinreichender Tatverdacht begründen lassen, sagte Triers Leitender Oberstaatsanwalt Peter Fritzen. Daher sei das Verfahren da eingestellt worden.

Feuerwehrleute sagen aus

Der Verteidiger des Angeklagten, Sven Collet, kündigte an: „Mein Mandat wird bestreiten, Feuer gelegt zu haben.“ Daher seien auch mehrere Prozesstage notwendig. Das Verfahren ist bis zum 5. Dezember terminiert. Am Montag seien bereits Zeugen geladen, darunter weitere Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Zewen.

Fälle, in denen Feuerwehrleute Brände legten, auch um anschließend mit zu löschen, gebe es immer wieder, sagte die Psychologin und Leiterin des Fachgebiets Sozialwissenschaften an der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz, Christine Telser. Die Feuerwehr scheine Menschen anzuziehen, die von Feuer fasziniert sind – weil sie sich da mit Feuer beschäftigen könnten. „Die Feuerwehr ist für potenzielle Brandstifter durchaus attraktiv.“

Ein Motiv fürs Brandlegen könne sein, dass man viel Anerkennung bekomme, wenn man Feuer lösche. Der typische Brandstifter sei männlich und jung, sagte Telser. Bei Frauen gebe es das Phänomen auch, aber deutlich seltener.