Streik stört wieder einmal den Zugverkehr zwischen Luxemburg und Frankreich

Streik stört wieder einmal den Zugverkehr zwischen Luxemburg und Frankreich

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Am Mittwoch ist der fünfte Tag im französischen Eisenbahnerstreik. Es ist der bisher bizarrste Streiktag. Zwar hat die SNCF zugesagt, dass 250 TGV fahren werden. Allerdings hat das Unternehmen Angst, dass es nicht genügend Passagiere gibt und dass die jeweils für 500 Reisende ausgelegten Züge mehr oder weniger leer fahren. Die SNCF hat 1,2 Millionen SMS verschickt, um ihre Kunden auf das TGV-Angebot vorzubereiten.

Der Streik verlagert sich nämlich auf die regionalen Strecken, wo die TER fahren und die Menschen zur Arbeit und wieder zurück befördern. Das wird zwischen Luxemburg und Metz deutlich. Die Zahl der fahrenden Züge schrumpft stetig weiter: Waren es in der Anfangsphase des Streiks noch 22, die zwischen Metz und Luxemburg hin- und herfuhren, so sind es am Mittwoch noch 18 von Metz nach Luxemburg und 16 von Luxemburg nach Metz.

Hier bröckelt die Streikfront nicht, sie legt zu. Allerdings: Die luxemburgische Eisenbahngesellschaft, die ein Drittel der 55 Züge und der 17 Verbindungen am Tag fährt, verhindert, dass der französische Streik die Grenzgänger auf den Bahnhöfen stehen lässt. Nur: Wenn die CFL am Ende allein die Strecke Luxemburg – Thionville – Metz – Nancy fährt, dann wird es auch für die Grenzgänger eng.

Im TGV-Bereich von Luxemburg nach Paris verbessert sich die Situation ein wenig. Insgesamt sieben TGV fahren nach Paris. Davon allerdings nur zwei von Luxemburg, fünf von Metz. Zurück fahren fünf TGV, davon drei nach Metz und zwei nach Luxemburg. Auf der Querverbindung von Straßburg in die Bretagne gibt es am Mittwoch keinen Zug. Nach Straßburg fährt von Luxemburg ebenfalls kein Zug, und auch die Verbindung von Frankfurt über Saarbrücken wird nicht bedient.

Ob der Streik seinen Sinn noch erfüllt – gegen die Strukturveränderung des Unternehmens SNCF zu kämpfen und die Konkurrenz auf französischen Schienen zuzulassen –, ist fraglich. Denn am Dienstagnachmittag stimmte die Nationalversammlung beiden Vorhaben zu. Ob der anhaltende Streik an der Entscheidung noch rüttelt, bleibt abzuwarten.


Im Überblick

Zwischen Paris und Luxemburg zirkulieren am Mittwoch nur zwei TGV, die Strecke nach Straßburg wird überhaupt nicht bedient.

Bei den TER gibt es:

  • von Nancy nach Luxemburg: sieben Hin- und vier Rückfahrten
  • von Metz nach Luxemburg: 19 Hin- und 17 Rückfahrten
  • von Thionville nach Luxemburg: 22 Hin- und Rückfahrten

Mehr Informationen darüber, ob und wie die Züge fahren, gibt es für Pendler und Zugreisende unter www.sncf.com und www.ter.sncf.com/grand-est.

Helmut Wyrwich
18. April 2018 - 11.52

Herzlichen Dank für Ihre Fragen. Sie werden nach und nach Antworten finden. Zum weiter ausholen jetzt schon dies: Man muss das, was geschieht, in einen Zusammenhang stellen, zumal dann, wenn die Ereignisse, die Luxemburg betreffen, von außen bestimmt werden. Sonst ist das Nahe, Lokale, Regionale nicht verständlich und wirft Fragen auf, wie Sie sie zu einem anderen Thema auch stellen.

Aender T.
18. April 2018 - 10.29

Hm. wieder etwas weiter ausgeholt, oder vielleicht etwas enger, lokaler, regionaler.. Woher kommt diese sonderbare Schieflage in der Großregion, die Menschen zur täglichen Migration veranlasst? Wie kommt es, daß hier Arbeitslätze entstehen, und wenige Kilometer weiter nicht? Woher kommt diese Idee, nochmal 400.000 Menschen hier, in diesem Land, mit diesen Grenzen, so direkt eine lobenswerte Initiative, Arbeit zu ermöglichen, und "da drüben" passiert nichts? Das sind jetzt nur Fragen, ich werfe da keine Steine auf unser System, woher das Geld kommt und warum es hier bleibt. Ich stelle nur fest, daß es so ist. Nur warum?