Steht die Tram bald still? Im Lohnstreit schalten die Gewerkschaften den Schlichter ein und drohen mit Streik

Steht die Tram bald still? Im Lohnstreit schalten die Gewerkschaften den Schlichter ein und drohen mit Streik

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Gibt es bei der Tram nicht bald bessere Löhne, dann wird sie lahmgelegt. Das ist der Tenor der Pressemitteilung, die die Gewerkschaften gemeinsam am Dienstag veröffentlichten. Sollten die Verhandlungen beim Schlichtungsamt keine Lösung bringen, „ist ein Streik unumgänglich“. Eine klare Ansage an die Direktion von Luxtram SA, die Regierung und die Verwaltung der Stadt Luxemburg. Doch um was geht es beim Streit eigentlich?

Die Liste der Forderungen von der Belegschaft der Straßenbahn und den Gewerkschaften ist eigentlich ziemlich kurz: Die Lohn- und Arbeitsbedingungen sollen an die der anderen öffentlichen Transportunternehmen angepasst werden. Also mehr Lohn und kürzere Schichten für die Fahrer. Denn das Unternehmen gehöre schließlich zu zwei Dritteln dem Luxemburger Staat und zu einem Drittel der Stadt Luxemburg. Also, so die Logik der Gewerkschaft, müssten bei Luxtram die gleichen Arbeitsbedingungen herrschen wie beispielsweise bei der CFL oder AVL.

Bisher orientieren sich die Löhne der Fahrer an den Löhnen der Privatwirtschaft. „Und hier auch eher an der unteren Grenze“, betont Christian Sikorski vom OGBL. Außerdem würden die Fahrer zu lange arbeiten müssen. „In Ausnahmefällen muss die Belegschaft knapp 13 Stunden arbeiten. Die Ausnahmen bleiben aber keine Ausnahmen: Während der ‚Fouerzäit‘ beispielsweise waren lange Schichten und zu kurze Ruhezeiten der Regelfall.“ Das führe zu Müdigkeit, Unkonzentriertheit und schlechter Stimmung bei den Angestellten und erhöhe das Risiko von Unfällen. „Das möchte niemand“, sagt Sikorski. Die ersten würden auch schon Konsequenzen ziehen. „Da es nicht weitergeht, haben manche schon ihre Kündigung vorbereitet.“

Die Direktion von Luxtram stelle sich allerdings stur, schreiben die Gewerkschaften. Seit Dezember sei man im Streit kaum einen Schritt weitergekommen, trotz vieler Versprechungen. Doch weder hat das Reglement intern die Situation verbessert, noch hätte ein Kompromissvorschlag der Direktion eine tatsächliche Verbesserung für die Belegschaft bedeutet. „Der bisherige Vorschlag von Luxtram, die Einstiegsgehälter in den ersten drei Jahren minimal zu erhöhen, ist ein reines Scheinzugeständnis. Und in puncto Schichten ist man uns überhaupt nicht entgegengekommen.“ Deswegen sei der Vorschlag der Direktion, der kurz vor den Wahlen vorgelegt wurde, auch von der Belegschaft einstimmig abgelehnt worden.

Die Gewerkschaften vermuten hinter der fehlenden Kompromissbereitschaft der Direktion politische Gründe. Im Presseschreiben wird Luxtram vorgeworfen, den Ausbruch des drohenden Sozialkonfliktes bis nach den Parlamentswahlen gezielt hinausgezögert zu haben – damit die Wahlen nicht beeinflusst werden. „Außerdem hält sich die Direktion an die Anweisungen des Verwaltungsrats. Dort sind aber nur der Staat und Luxemburg-Stadt durch Beamte vertreten. Die Politik kann also nicht einfach behaupten, sie habe mit der Sache nichts zu tun. Es ist fast so, als würde die Direktion als Puffer missbraucht“, schildert Sikorski die Situation.

Da es sonst keine ernst zu nehmenden Vorschläge der Direktion gegeben habe, ziehe man nun vor das Schlichtungsamt. Es sei „die letzte Chance, einen Sozialkonflikt bei Luxtram SA zu verhindern“. Die Gewerkschaften hoffen auf konstruktive Gespräche und eine schnelle Lösung, sind aber auch auf ein Scheitern der Gespräche vorbereitet. „Je nachdem wie es läuft, könnte die Tram schon an den kommenden Feiertagen stillstehen.“

De Buschauffeur
13. November 2018 - 17.59

Aha,bai Luxtram get gemeckert wéinst der Amplitude vun 10 Stonnen,wéini schwetzen mir dann mol vun dénen 12,13 oder 14 Stonnen déi mir privaten Buschauffeuren mussen ausstohen,an dat schun joerlanng ?? Mée glaich ännert dat jo anscheindend ab 1.Januar 2019.Wén huet dann un eis Privatbuschauffeuren geduecht all déi Joeren ? Knapps ass den Tram do,get iwer 10 Stonnen Amplitude geschwaat,wat anscheindend zevill wier ? Kann jo sin dass et laang Arbechtszaiten an kuurz Rouhzaiten sin,d'accord,mée bedenkt,dass an eisem Privatbussektor dat stillsschweigend huet esou mussen ungeholl gin vun eis Buschauffeuren (innen),an eist Meckeren ass net erhéiert gin,soss wieren déi Messstänn mat bis zu 14 Stonnen Amplitude schun laang ausgeraumt gin.Mol kucken wéi et am Privatbussektor weider geet,10 Stonnen Amplitude sin méi wéi genuch.

Bpat
13. November 2018 - 17.31

Ma dann hoffen ech dat är Aarbecht nët och eng kéier vun engem Automat iwwerhol get. An dan ären Patron iech virun Dier gehéit . Kann jo nët sin dat en Patron Geld fir Human Capital zu Fënster eraus gehéit ,wou en Computer der Roboter vill méi effizent ass.

Claude Oswald
13. November 2018 - 16.45

Ech fannen et aarmséileg, wéi de Staat an d'Stad Lëtzebuerg vertrueden duerch Bausch a Polfer sech an dësem Dossier behuelen - oder soll ech soen, virnehm zeréchhalen ? Wou bleiwen dem grénge Bausch séng sozialistesch Jugendidealer ? Oder huet hie sech ëm 180 Grad gedréint ?

Nico
13. November 2018 - 14.37

deen Tram kann och ouni Personal fueren... muss een et just wëllen, d'Technik dovir as do, an dann sinn déi schaffend Leit net méi enger verwintener Minoritéit an hirer Gewerkschaft als Geisel ausgeliwert