Stage-Regelung und Steuern

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Bis zur politischen Rentrée der CGFP – die übrigens im November ihr 50-jähriges Jubiläum feiern wird – wird es noch etwa zehn Tage dauern. Dennoch präsentierte die Leitung um Präsident Romain Wolff gestern einen Forderungskatalog, also noch vor dem Einreichen des Staatshaushaltes kommende Woche.

Eingangs wehrte sich der Präsident gegen Aussagen des LCGB, der unlängst auf Diskriminierungen der Privatangestellten gegenüber Staatsbediensteten verwies.
Es sei ein komplett falsches Signal und ein unverantwortliches Vorgehen, die beiden Gruppen gegeneinander ausspielen zu wollen, so Wolff, der eine Lanze für einen starken und gut funktionierenden Staatsdienst mit motivierten und gut bezahlten Mitarbeitern brach. Nur so könne eine Demokratie gut funktionieren und sich weiterentwickeln.

Zeitsparkonto

Thematisch wandte er sich dann der jüngsten Reform in der „Fonction publique“ zu; längst seien nicht alle Fragen geklärt, nicht alle Härtefälle beseitigt. Zum Beispiel kämen die „aides-soignants“ in den Texten nicht mehr vor. Bis Ende des Jahres solle das Gehälterabkommen im öffentliche Dienst umgesetzt sein, so Wolff weiter, der allerdings der Regierung bescheinigte, die meisten entsprechenden Texte seien auf dem Instanzenweg; es sehe demnach eher gut aus.

Auch die Tatsache, dass das Zeitsparkonto beim Staat nach jahrelangen Diskussionen endlich Realität wird, begrüßt die CGFP. Dies sei eine positive Methode der Verwaltung der Arbeitszeit. Wolff hofft, dass diese auch vom Privatsektor übernommen werde (Staatsbedienstete können sich durch Überstunden bis zu einem Jahr Urlaub ansparen).
Streng ins Gericht ging der CGFP-Präsident dann aber mit der 80/80/90-Regelung, die Stagiaires in Staatslaufbahnen während der drei ersten Jahre den vollen Lohn vorenthält.

Diese Regelung, die von der früheren CSV-LSAP-Regierung vorbereitet worden sei, sei sowohl unsinnig als auch kontraproduktiv, besonders angesichts der Rekrutierungsprobleme, und gehöre abgeschafft. Am besten gleich kommende Woche bei der Haushaltsvorstellung. Sollte dies nicht geschehen, denke die CGFP über gewerkschaftliche Aktionen nach.

Kalte Progression

Immerhin sei die Finanzlage des Staates hervorragend, das kumulierte Wirtschaftswachstum der letzten vier Jahr habe 17,8 Prozent betragen, die Staatsschuld liege bei lediglich 20 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, die Inflation sei niedrig, liege unter 2 Prozent und auch für 2017 werde mit einem Wachstum von 4 Prozent gerechnet, die Einnahmen des Staates seien weiterhin hoch.

Der Kollektivvertragsabschluss bei den Südgemeinden sehe eine 90/90/95-Prozent-Regelung für Berufsanfänger vor; dies und mehr müsse auch beim Staat möglich sein. Auch die familienpolitischen Maßnahmen, die im Abkommen von 2014 vorgesehen waren, sollten schnellstens umgesetzt werden.

Weiter fordert die CGFP die Wiedereinführung einer indexierten Steuertabelle, ansonsten die „kalte Progression“ die Verbesserungen der Steuerreform, die ohnehin von den Arbeitnehmern vorfinanziert worden seien, wieder zu schlucken drohe.

De Luussert
8. Oktober 2017 - 5.20

100/90/80 an da vun da fester Ustellung unn nach 55 bis d'Pensioun ...daat géif völleschen duergoen als Pai fir äiss Staatsbiamten!!!

W. B.
6. Oktober 2017 - 7.40

@ Schuller Ihre Rechtfertigung ist sehr aufschlussreich. Klingt ein bisschen wie bei einem erwischten Dieb der darauf aufmerksam macht, dass andere ja auch klauen;)

Schuller piir
5. Oktober 2017 - 14.17

Über die noch höheren Gehälter und Privelegien der Europabeamten spricht niemand. Wir bezahlen diese schliesslich auch!!!

gestressten
5. Oktober 2017 - 9.39

Liegt das Problem nicht generell da ran das in Luxemburg einfach proportional zuviel Leute vom Staat bezahlt werden was dazu führt das keine Party oder Politiker die Eier hat was gegen die Total übertriebenen Gehälter zutun ,bzw einfach mal Stop zu sagen anstelle immer wieder noch einen drauf zulegen

gestressten
5. Oktober 2017 - 9.25

was ich nicht verstehe ist,wenn über eine gewisse Zeit eine Person Ueberstunden machen muss und diese dann Kompensiert dann muss wieder ein Person Ueberstunden schieben um den ersten zu ersetzen. Ich weis nicht wie die Ueberstunden kompensiert werden,1/1 oder 1/1.5 keine Ahnung aber das sieht mir nach einem Hund aus der sich selber in den Schwanz beisst. Un es würde misch auf intressieren wann und wie überhaupt Ueberstunden beim Staat gemacht werden da die Büros doch meist nur von 08:30 bis 11:30 und von 13:30 bis 16:30 zu erreichen sind ,wenn überhaupt.

W. B.
5. Oktober 2017 - 7.50

Diener und Herr bilden in diesem Staat eine Personalunion, die sich jeder Kontrolle entzieht. Wenn es etwas zu holen gibt, dann weis es die CGFP immer zuerst und zur Wahrung des Scheins werden uns noch ein paar "Scheingefechte" geliefert....

weit
4. Oktober 2017 - 22.28

Ich respektiere die Fonction Publique aber wenn CGFP selbst die 80/80/90 Regelung unterschrieben hat kann sie das nicht hinstellen als Ungerechtigkeit.