Space Mining: Russland will dabei sein

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„Wir wollten Luxemburg auf die Weltkarte setzen“, so erklärte Premierminister Xavier Bettel (DP) das Ziel seines Besuchs mit Wirtschaftsminister Etienne Schneider beim Innovationsforum in Skolkowo bei Moskau.

Am stärksten dürfte die russische Seite Luxemburgs Space-Mining-Projekt interessiert haben. Moskau habe zum Forum eingeladen, um Genaueres darüber zu hören, so Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP). Eine Diskussionsrunde war ausschließlich Luxemburgs Weltraumplänen gewidmet. Schneider stellt ein stark zunehmendes Interesse für Space Mining fest. In wenigen Tagen geht es weiter nach Houston zu einer Konferenz zum selben Thema. Rund 70 Firmen, vor allem Start-ups, hätten sich bereits beim Wirtschaftsministerium gemeldet.

Den Forumsdiskussionen in Skolkowo und einem anschließenden Arbeitstreffen mit Russlands Premierminister Dmitri Medwedew könnte bald eine Vereinbarung mit Russland folgen, sagte Schneider. Luxemburg wolle bei seinem Projekt alle mit ins Boot nehmen.
Gemeinsam müsse man prüfen, wie die friedliche Nutzung des Weltraums angegangen und wie die dafür notwendigen enormen Investitionen gestemmt werden können. Es gehe um Arbeitsteilung zwischen den Ländern, wobei jede Seite sein Puzzle-Teil einbringen soll. Russland verfüge u.a. über großes technisches Know-how. Schneider denkt auch über einen Austausch von Fachkräften zwischen Luxemburg und Russland nach. Und beim nächsten Innovationsforum in Skolkowo 2019 könnte man mit einem nationalen Pavillon vertreten sein.

Premierminister Xavier Bettel (r.) und Russlands Regierungschef Dmitri Medwjedew während einer Gesprächsrunde beim Open Innovations Forum in Moskau.

Bereits im Februar kommenden Jahres soll dem 2011 zwischen Luxemburg und Russland unterzeichneten „Partnerschaftsabkommen für Modernisierung“ eine Neufassung folgen. 2011 sei von Space Mining noch nicht die Rede gewesen, so Xavier Bettel.

Russlands Vorschläge

Die russische Seite will ihrerseits in den kommenden Monaten konkrete Maßnahmen über eine weitere Zusammenarbeit vorschlagen, hatte Dimitri Medwedjew zuvor gesagt. Dazu gehört auch der Weltraum. Der Kosmos gehöre niemandem, doch werde sich einmal die Frage stellen, wie die dort gefundenen Ressourcen genutzt werden können. Ein Hinweis Medwedjews, dass sein Land ebenso wie Luxemburg eine diesbezügliche Erneuerung der internationalenVerträge zur Weltraumnutzung befürwortet.

Bettel und Schneider waren am Montag in Moskau eingetroffen. Am Mittwoch begeben sie sich nach Tambow, rund 400 km von Moskau entfernt. Dort waren während des Zweiten Weltkrieges mehr als 1.000 Luxemburger inhaftiert. Die meisten von ihnen waren Zwangsrekrutierte, die nach August 1942 von der deutschen Besatzung in die Wehrmacht rekrutiert wurden.

Einblick in das russische Militärarchiv

Am Dienstag unterzeichneten Jean-Claude Muller, Erste Regierungsrat, und der Direktor des russischen Militärarchivs, W.P. Tarassow eine Kooperationsvereinbarung. Bis zum 8. Mai kommenden Jahres wird das Archiv Luxemburg digitale Kopien von Karteikarteien und anderen Dokumenten über die Luxemburger Tambow-Gefangenen übermitteln. Es handelt sich dabei um rund 3000 Dateikarten und rund 1500 weiter führenden Befragungsbögen. Sie wurden bei der Aufnahme im Lager erstellt.

Nach russischer Tradition wurde auf die Unterzeichnung der Konvention mit dem russischen Militärarchiv in der Luxemburger Botschaft in Moskau mit einem Gläschen Wodka angestoßen. (v.l.) Christophe Dohm, Jean-Pierre Dohm und W.P. Tarassow.
Fotos: Lucien Montebrusco

Tarassow überreichte Vertretern der Tambower am Dienstag bereits mehrere Kopien von Unterlagen zu einzelnen Personen. Die Kopie seiner Akte konnte Jean-Pierre Dohm (94) selbst in Empfang nehmen. Er nahm an der Unterzeichnung des Konvention in Luxemburgs Botschaft in Moskau teil.

Von historischem Interesse dürfte auch die Liste mehrere Hundert Luxemburger sein, die sich bereit erklärten, zusammen mit der Roten Armee gegen die Nazitruppen zu kämpfen. Wie Archivdirektor Tarassow dem Tageblatt sagte, seien sie unterschiedlichen Abteilungen der damaligen Sowjetarmee zugeordnet worden.

René Charles
18. Oktober 2017 - 15.53

Mat absoluter Secherheet brauch Russland Lëtzebuerg nët fir derbäi ze sein. Ech mengen do hun e puer Lëtzebuerger e Sputnik an der binette wann se dat gléwen doen.

johnny 44
18. Oktober 2017 - 14.07

Op all Weltkart,op all Globus an an all Atlas kann ee Letzeburg fannen.:Muss een dofir eng Rees a Russland maan?

ronald
18. Oktober 2017 - 8.02

Dat ass längst iwerfälleg gewiecht dee Kontakt !

Pierre W
18. Oktober 2017 - 0.58

Da muss ja auch noch fuer die 2 uebrigbleinen nach 2018?