Sozialdumping: Belgische Behörden wollen 300 Trucks der Jost-Gruppe beschlagnahmen

Sozialdumping: Belgische Behörden wollen 300 Trucks der Jost-Gruppe beschlagnahmen

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Die belgische Staatsanwaltschaft will zwischen „300 und 400“ Lkws der Spedition Jost beschlagnahmen. Das geht aus einem Bericht der belgischen Rundfunkanstalt RTBF hervor. Demnach beschuldigen die Behörden das Logistikunternehmen, das in Weiswampach seinen Hauptsitz hat, des Sozialbetrugs. Die Jost-Gruppe soll Lkw-Fahrer aus Osteuropa über Subunternehmen nur in ihren Heimatländern beschäftigen – mit entsprechend geringen Gehältern und Sozialabgaben. Tatsächlich seien die Fahrer aber in Belgien unterwegs.

Jost wurde im Jahr 1958 gegründet. Mittlerweile zählt es zu den Schwergewichten im Transport- und Logistiksektor in Europa. Von Luxemburg aus steuert die Jost-Gruppe rund 20 Unternehmen in zehn Ländern. 2015 belief sich der Umsatz der Gruppe auf rund 300 Millionen Euro. Insgesamt waren 2015 etwas mehr als 2.300 Personen bei der Jost-Gruppe angestellt. AB

„Endlich haben die Behörden reagiert“, sagt Romain Daubenfeld gegenüber dem Tageblatt. Daubenfeld ist bei der Gewerkschaft OGBL für den Transportsektor zuständig – und verfolgt den Fall Jost seit Jahren. „Diese Firma glaubt, sie würde über dem Gesetz stehen.“ Die osteuropäischen Fahrer seien nicht abgesichert und hätten keinen Urlaub. „Sie sind zwischen zwei und drei Monaten am Stück unterwegs, unterwegs schlafen sie in ihren Fahrzeugen“, sagt Daubenfeld. Das alles für einen Monatslohn von „800 bis 1.200 Euro“.

Die belgische Staatsanwaltschaft ermittelt laut RTBF seit mehr als zwei Jahren gegen die Jost-Gruppe. Den Schaden, den das Sozialdumping bei den Fahrern und den Sozialsystemen zwischen 2014 und 2016 angerichtet hat, schätzen die Belgier auf 55 Millionen Euro. Zahlen für Luxemburg sind unbekannt.

Hausdurchsuchung in Weiswampach

Bereits im Mai 2017 durchsuchten Ermittler die Jost-Zentrale in Luxemburg. Firmenchef Roland Jost und einige Mitarbeiter wurde festgenommen, kurze Zeit später aber wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. „Die Ermittlungen laufen noch“, sagt Jusitz-Sprecherin Diane Klein gegenüber dem Tageblatt. „Auch die Zusammenarbeit zwischen den belgischen und den Luxemburger Behörden in dieser Akte läuft noch.“

Laut der Zeitung L’Echo haben die belgischen Behörden bereits 19 Lkws von Jost beschlagnahmt. Die Luxemburger Firmenzentrale in Weiswampach hält sich ob der Meldungen aus Belgien bedeckt: „Wir wissen davon nichts“, sagt eine Mitarbeiterin.

Hubertus
20. Februar 2019 - 13.49

Viwaat ??? Daat huet den @MullerGuy schon beäntwert : "Wien gut schmiert, deen gut fiert."

Jang
20. Februar 2019 - 12.54

Do rullt eng grouss Kamionsmafia op de Stroossen, d'Politik an EU-Bonzen kucken nach ëmmer deem Spillchen do no. Virwaat ????? All Kommentair iwerflësseg.

MullerGuy
20. Februar 2019 - 1.43

Mol eng kéier eng gut Nochicht iwert d'Belsch. Sie machen dat richteg awer leider vill ze spéit. Schued fir déi arem Leit déi dem Sklavendreiwer Jost ausgeliewert sin an waren. Awer.... mengt dir dann den Jost géif dat leng sou machen? Wéivill der Transportfirmen machen dat genau sou. An och hei zu Lëtzebuerg get et dat. An neischt kennt raus oder get dergéint ennerholl. Jo, sou as et eben: Wien gut schmiert, deen gut fiert. Ps: Net den Camion mengen ech beim schmieren! Dir hat dat schon verstan!