Soul all’italiana: Die Sängerin Manuela Rufolo spricht über ihren Werdegang und ihr Projekt ArtisticaMente

Soul all’italiana: Die Sängerin Manuela Rufolo spricht über ihren Werdegang und ihr Projekt ArtisticaMente

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Sie liebt italienische Popmusik ebenso wie Soul und R&B. Seit 2014 lebt die italienische Sängerin Manuela Rufolo in Luxemburg, wo sie sehr schnell musikalisch Fuß fassen konnte.

Dunkles Haar, dunkle Augen und ein südländischer Akzent: Italien steht ihr fast im Gesicht geschrieben. Auch ihre Stimme (einige Titel sind auf YouTube zu hören) verströmt „Bella Italia“ pur. Am kommenden Freitagabend lädt sie nun zum zweiten Mal zu ihrem Projekt „ArtisticaMente“ in der Brasserie Wenzel statt (siehe Kasten).

Ihre erste musikalische Liebe gehört auch ihrer Heimat. Noch heute singt sie Lieder in der Tradition der italienischen „Cantautori“ wie Domenico Modugno. Eines ihrer aktuellen Projekte ist ein Duo mit dem italienischen Gitarristen Antonio Bellomo. Zusammen treten sie seit April 2017 auf und spielen ausschließlich italienische Musik, von bekannten „Cantautori“, aber auch Eigenkompositionen.

Mit 14 Jahren angefangen

Angefangen, öffentlich zu singen, hat sie in ihrer Heimat mit 14 Jahren. Neben Gesangsunterricht nahm sie auch drei Jahre lang Klavierunterricht, doch selbst begleiten tut sie nie. 2013 veröffentlichte sie mit einem von Zuccheros Produzenten ihr erstes Album mit Coversongs und einer Eigenkomposition („Senza cadere“) (zu hören auf www.reverbnation.com).

Nach ihrem Sprachen- und Literaturstudium im italienischen Salerno zog die aus der Kleinstadt Contursi Terme (Provinz Salerno) stammende Rufolo 2014 nach Luxemburg um, wo sie als Kundenberaterin für eine Lebensmittelfirma tätig ist.

Musikalisch fasste sie schnell Fuß. Kurz nach ihrer Ankunft im Großherzogtum gab sie ihr erstes Konzert anlässlich einer Ladies Night im damaligen Kino Utopolis (heute Kinepolis). Einem breiteren Publikum wurde sie dann 2015 bekannt, als sie bei der Luxembourg Eurovision Gala Night im Mondorfer Casino „Rise Like A Phoenix“, dem Siegersong von Österreich aus dem Vorjahr, vortrug. Nachdem sie bei ihren ersten Konzerten hier im Land noch größtenteils solo unterwegs war oder manchmal durch einen Gitarristen unterstützt wurde, begann sie 2017, aktiv nach Musikern für eine Band zu suchen.

Im Juni 2018 entstand die Dreierformation ManuTrio mit Daniela Kruger (Bass) und Merveil Doussiema (Gitarre und Keyboard), das sich eher an modernen Soul, R&B und Pop orientiert, an Interpreten wie Amy Winehouse, Nina Simone, Alicia Keys, Beyoncé oder Whitney Houston. Die Arrangements seien alle jedoch „jazzy“.

ManuTrio tritt übrigens heute Abend in der Bar Soho in Hollerich auf. Daneben existiere auch eine andere Version dieser Band: die gleiche Basisbesetzung für größere Events, nur um mehrere Musiker erweitert.

Eine individuelle Ausdrucksform

Im August dieses Jahres habe sie von der Verantwortlichen der Brasserie Wenzel ein Angebot bekommen: einen monatlichen Konzertabend. Obwohl sie eine begeisterte Sängerin ist, wollte sie etwas anderes machen als „nur“ Musik. Sie entschied sich für ein anderes Konzept. Sie will dabei nicht die einzige Künstlerin sein, die mit ihrer Arbeit im Mittelpunkt steht, sondern zusammen mit Kreativen aus anderen Sparten.

In Luxemburg hat sie auch mit dem Tanzen angefangen. Dies sei eine Öffnung zu einer für sie neuen Kunst gewesen, die ihr auch die Inspiration für ein „gemischtes“ gegeben habe. Beim Tanzen suche sie, genau wie beim Singen, eine individuelle Ausdrucksform.
Im vergangenen Dezember wagte sie sich bei einem Minikonzert auch an lateinamerikanische Rythmen: Salsa, Bolero und Bachata. Doch sie gesteht, dass sie eigentlich nicht die Stimme für diesen Stil besitzt.

Nach dem ersten „ArtisticaMente“ habe sie sehr positives Feedback erhalten und sie fühlte, dass sie etwas ins Leben gerufen hatte, was sie selbst darstellt. „Vorher wenn ich sang, habe ich mich gut dabei gefühlt, doch ich spürte, dass etwas fehlte. Dies hier erfüllt mich.“


ArtisticaMente: Im Geiste der Kunst

Im Namen „ArtisticaMente versteckt sich ein Wortspiel: Es bedeute sowohl „künstlerisch“ (als Adjektiv im Italienischen) wie auch „künstlerischer Geist, Verstand“ („mente“). Ziel der Projektes sei es, Verbindungen herzustellen, sowohl auf einer menschlichen wie auch auf einer künstlerischen Ebene, erklärt Manuela Rufolo. ArtisticaMente sei näher an ihrer Identität als ein einfaches Konzert. „Ich bin zwar Sängerin, aber das repräsentiert nicht mein ganzes Ich.“

Bei der ersten Auflage, die im September stattfand, teilte sie die Bühne mit dem in Luxemburg wohnenden italienischen Maler Claudio Rosati. „Er sagte mir einmal, er würde gerne an einem Event zusammen mit Musikern teilnehmen. Claudio hat z.B. Bilder, die von Musik handeln. Eines davon trägt den Namen ‚La toile qui chante‘.“ Eine Zusammenarbeit lag also auf der Hand. Die sehr starken und Farben seiner Bilder hätten zusammen mit dem gedämpften Licht des Abends eine sehr besondere Atmosphäre ergeben.

Bei ArtisticaMente bekommen die Besucher die Möglichkeit, den Künstler kennenzulernen. Während der ersten Stunde des Events zeigt und kommentiert dieser seine Arbeit. Auch während des Konzerts werden Bilder seiner Werke projiziert. „So schaffen wir Verbindungen und eine neue Ausdrucksform.“

Beim nächsten Event der Reihe, das am Freitag unter dem Motto „Urban Soul Night“ stattfindet, ist der Fotograf Paolo Lobo mit von der Partie. Im ersten Teil des Abends werden seine Fotos auf einer Leinwand gezeigt und er wird seine Bildern kommentieren. Danach tritt der kongolesische Soul- und R&B-Sänger Bolinga Poba gemeinsam mit dem oben erwähnten Pianisten und Gitarristen Merveil Doussiema auf. Einige Lieder wird Rufolo aber selbstverständlich auch singen.


Nächste Auftritte
The Groovy Afterwork w/ ManuTRiO, heute Abend, 19.30 Uhr, Bar Soho, Hollerich
ArtisticaMente – Urban Soul Night mit Bolingo Poba & Merveil Doussiema feat. Manuela Rufolo, 19.10., 20.00 Uhr, Brasserie Wenzel, Neumünster

Den Pingelechen
17. Oktober 2018 - 16.35

Eng wonnerschéin jonk Fra mat Können an Talent ! Let's life the Music bella Manuela ! :-)