Sonderpädagogen bangen um Unabhängigkeit

Sonderpädagogen bangen um Unabhängigkeit

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Die Spannungen zwischen Lehrkörper und Bildungsministerium, die zurzeit in Luxemburg herrschen, entladen sich derzeit an allen Enden. Die Lehrergewerkschaften betonten, dass es zum Schulbeginn nicht genug Lehrer gab, sodass in einigen Schulen umgeplant werden musste. Nachhilfeunterricht und Klassen für geflüchtete Kinder mussten entfallen. Darunter leide aber die Qualität des Unterrichts. Das Ministerium streitet einen stellenweisen Lehrermangel nicht ab, schätzt die Lage aber weniger gravierend ein als die Gewerkschaften.

Nun sind es die Sonderpädagogen, vertreten durch die Organisationen SEW und EEGED, die sich vom Ministerium hintergangen fühlen. Der Grund: Die „Education différenciée“ (Ediff) unterstand bislang dem Bildungsministerium und das Personal war nicht direkt in die Hierarchie der Regelschulen eingebunden.

„Reale Gefahr“

Besonders pikant: Die Personalvertreter sagen, sie seien vom Ministerium unter Druck gesetzt worden, nicht mit der Presse zu reden. Trotz anderweitiger Versprechen, betonen die Mitarbeiter der Ediff, mussten sie aus der Presse erfahren, dass 169 Mitglieder ihres Personals den regionalen Direktoren der Schulen unterstellt werden sollen.

Die Personalvertreter der Ediff sehen dadurch ihre Unabhängigkeit in Gefahr. Die Neutralität ihrer Diagnostik werde dadurch infrage gestellt. An das Ministerium richten sie einen Forderungskatalog. An oberster Stelle steht die Forderung, die befristeten „Détachements“ rückgängig zu machen. Für die Mitarbeiter der Ediff bestehe auch die „reale Gefahr“, dass sie dafür verwendet würden, einen Lehrermangel zu kompensieren, und dann als reguläre Lehrer abgestellt würden, glaubt Patrick Arendt vom SEW. Dass die Sonderpädagogen nicht der Hierarchie des regulären Schulbetriebs unterstellt werden wollen, hieße aber nicht, dass sie gegen Inklusion sind. Im Gegenteil: Die Mitarbeiter der Ediff würden Hand in Hand mit den Schulen arbeiten.

Die Personalvertreter zeigten sich einem Dialog mit dem Ministerium gegenüber offen und hoffen, dass das „verloren gegangene Vertrauen“ wieder hergestellt werden kann.
Für Dienstagnachmittag wurde ein Treffen der beiden Parteien einberufen.

Werner B.
4. Oktober 2017 - 8.30

Die Flexibilität der Staatsdiener erstaunt einen doch immer wieder. Dass das Bildungssystem, trotz des dreifachen Budget pro Jahr und Schüler im Vergleich zu unseren Nachbarn, unfähig ist die ihnen gestellte Aufgaben zu lösen, ist ja so schon peinlich genug. Aber da Forderungen nach oben bekanntlich immer offen sind, kann man die Machtspielchen auf Kosten der Steuerzahler immer weiter ausreizen.

Serenissima
4. Oktober 2017 - 7.36

Wir haben schon seit langer Zeit nicht mehr einen so unfähigen Bildungsminister in einer Regierung gehabt, er sollte schleunigst abtreten denn das Durcheinander in allen Fachbereichen das er angerichtet hat spricht Bände...."e Gewurschtels sonner gleiechen, kee Kapp a kee Schwantz"; minus habens; setzen Herr Meisch...

weit
3. Oktober 2017 - 21.18

Ein grosses von einem Minister organisiertes Durcheinander ,den ich aber bewundere wegen seiner Redekunst und Schönmalerei auf RTL.