Sie kommen früher und bleiben länger

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Lange Zeit über fanden nur mehr oder weniger sporadisch Beringungen von Zugvögeln in Luxemburg statt. Seit mehr als zwei Jahrzehnten jedoch werden die gefiederten Freunde regelmäßig beringt. Dies an gleich drei Stationen, in Remerschen, Schifflingen und Obersyren, einmal wöchentlich zwischen Juli und November.

Nicht alle Vogelarten leben ganzjährig in Luxemburg. Viele suchen unser Land nur während der Migrationsphase auf, kommen im Frühjahr, um uns im mehr oder weniger späten Herbst wieder zu verlassen. In der Natur- und Umweltverwaltung gibt es eine Abteilung, die sich voll und ganz um die einheimische Vogelwelt kümmert. Zu ihren Aufgaben zählt auch das Beringen der Zugvögel. Hierdurch wird es möglich, deren Verhalten über einen großen Zeitraum zu verfolgen, weil man somit die Tiere identifizieren kann.

Zusammenarbeit mit Brüssel

Das Beringen erlaubt es u.a., mehr über den Vogelzug herauszufinden, aber auch über die Lebensdauer der Tiere, ihre Sterblichkeitsrate, die Fortpflanzung und die Ernährung. Jeder Ring – es gibt deren für Vögel aller Größen – enthält eine einzigartige Identifikationsnummer. Luxemburg nutzt hierfür die Ringe und die Datenbank des „Musée des sciences naturelles“ aus Brüssel. Diese Zusammenarbeit macht Sinn, denn das Land ist viel zu klein, um hier eigene Wege zu gehen.

Luxemburg verfügt über mehrere Gebiete, die wichtige Zwischenstopps der Vogelarten, die regelmäßig Europa von Süden nach Norden und umgekehrt überqueren. An drei Stellen im Land werden wöchentlich, während der Migrationszeit, Erhebungen durchgeführt, das heißt, Vögel gefangen, beringt und wieder in die Freiheit entlassen. Die Gegend der Remerschener Baggerweiher, die „Schlammwiss“ in Obersyren und der Schifflinger Brill sind Orte, an denen solche Stationen der Natur- und Umweltverwaltung funktionieren. Rund ein Dutzend Beringer sind hier regelmäßig aktiv.

Anzeichen für den Klimawandel?

Die Ornithologie-Abteilung der Natur- und Umweltverwaltung ist auch für die Ausbildung der Beringer zuständig. Einmal im Jahr findet darüber hinaus ein Jugendcamp statt.

„Wir haben festgestellt, dass im Laufe der letzten Jahre die Zugvögel früher nach Luxemburg kommen und auch länger hier bleiben“, erklärt Mikis Bastian vom „Haus vun der Natur“. Ob dies nun mit dem Klimawandel in Verbindung stehe oder nicht, dazu sei es noch zu früh, Rückschlüsse zu ziehen.

Allerdings lassen andere Beobachtungen dies vermuten: „Es ist so, dass die Mönchsgrasmücke etwa, ein Vogel, der früher zur Überwinterung immer nach Nordafrika geflogen ist, inzwischen das ganze Jahr über in Europa bleibt.“ Dies habe man in England festgestellt, wo die Tiere mittlerweile auch während der kalten Monate noch ausreichend Nahrung finden.

Runzelrübe
10. August 2017 - 11.57

Vor ein paar Jahren noch, wenn die Sonnenblumen in meinem Garten am verblühen waren haben sich viele unserer heimischen Vögel dort versammelt um sich an den Körnern satt zu essen. Seit Gambia werden es immer weniger. Dieses Jahr hab ich noch keinen gesehen, ob das auch am Klimawandel liegt? Oder haben die vielen Elstern die ganzen Jungvögel gefressen? Oder liegt es an uns die jedes Jahr älter werden und sie uns vielleicht für Vogelscheuchen halten?