Shell soll für Tankwagen-Katastrophe zahlen

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Pakistan hat den Ölkonzern Shell nach einem der schwersten Tankwagen-Unglücke in der Geschichte des Landes mit Geldstrafen belegt. 216 Menschen waren nach neuen Angaben bei einer Explosion eines von Shell Pakistan angeheuerten Tankwagens nahe der Stadt Bahawalpur vor knapp zwei Wochen ums Leben gekommen. Zwei Verletzte seien in der Nacht gestorben, sagte Atif Jamal, ein Arzt am größten Krankenhaus in der ostpakistanischen Region am Freitag.

Laut dem am Freitag veröffentlichten Bericht der Behörde für die Öl- und Gasregulierung (OGRA) muss Shell Pakistan als Auftraggeber des Kraftstofftransports den Angehörigen pro Todesopfer eine Million pakistanische Rupien (etwa 8.000 Euro) und jedem Verletzten eine halbe Million Rupien (etwa 4.000 Euro) zahlen. Außerdem müsse Shell der Regierung rund 80 000 Euro zahlen. Die Strafe liegt damit bei mindestens rund zwei Millionen Euro. Ein Sprecher von Shell kündigte eine Stellungnahme für einen späteren Zeitpunkt an.

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„Verantwortungslose Fahrweise“

Die genauen Umstände des Unfalls blieben weiter unklar. Der Regierungsbericht verwies nur auf „die verantwortungslose Fahrweise des Fahrers“. Polizeiermittler hatten gesagt, er sei gerast. Außerdem heißt es in dem Bericht, der Tankwagen hätte für den Transport von so viel Kraftstoff fünf Achsen haben müssen, habe aber nur vier gehabt.

Nachdem der Tanker umgestürzt war, waren an der ungesicherten Stelle Hunderte Menschen aus umliegenden Dörfern zusammengekommen, um den auslaufenden Kraftstoff abzuschöpfen. Der Tanker war vermutlich explodiert, als jemand eine Zigarette anzündete.

Knapp zwei Wochen nach dem Unglück seien immer noch 46 Menschen mit teils schweren Brandwunden in örtlichen Kliniken, sagten Ärzte.