Sechs Monate Schweigen: Bonneweg und Lausdorn sind noch längst nicht geklärt

Sechs Monate Schweigen: Bonneweg und Lausdorn sind noch längst nicht geklärt

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Am 11. April, also vor genau sechs Monaten, ereignete sich in Bonneweg eine Pkw-Kontrolle mit fatalem Ausgang, bei der ein Mann von einem Polizisten erschossen wurde. Zwei Tage später kollidierten zwei Polizeiautos bei einer Verfolgungsjagd auf Lausdorn im Norden Luxemburgs. Tagelang sorgten die beiden Vorfälle für Schlagzeilen. Was sich allerdings genau zutrug, darüber gibt es bislang wenig Erkenntnisse.

Er war als Troublemaker bekannt. Die Rede ist vom 51-jährigen Niederländer, der hinter dem Lenkrad jenes schwarzen Mercedes saß, der am 11. April versucht hatte, eine Polizeikontrolle in Bonneweg zu durchbrechen. Der Mann, der aus dem rund 1.100 Einwohner zählenden Körperich in der Nähe von Bitburg stammte, hatte in der Tat keinen guten Ruf. Unseren Quellen zufolge war er jedoch nicht nur als Troublemaker bekannt, sondern stand auch in Verbindung mit Drogen. „Er hatte Alkoholprobleme und konsumierte Rauschgift“, so unser Informant. Auf seinem Grabstein lagen nach dem Begräbnis ein Joint und eine Flasche Bier. Stumme Zeugen eines Lebens, das irgendwie aus dem Fugen geraten war.

Carlo Maller, der lange Jahre in Bonneweg gelebt hat und am besagten 11. April den schwarzen Mercedes mehrfach gesehen hatte, als dieser um den Block in Bonneweg fuhr, hatte bekanntlich ausgesagt, er habe den Eindruck gehabt, dass mit dem Fahrer etwas nicht stimme: „Sein Blick war völlig seltsam. Auf mich wirkte er, als mache er sich große Sorgen oder als ob etwas nicht in Ordnung sei“, so Maller dem Tageblatt gegenüber.

Zudem sei der Fahrer blass gewesen und habe stark geschwitzt. Stand der Mann unter Drogeneinfluss? Litt er unter Entzugserscheinungen, was möglicherweise sein aggressives Verhalten erklären würde? Der Fahrer hatte sich in eine aussichtslose Position hineinmanövriert. Kam es deshalb zu einer Art Kurzschlussreaktion? Oder sollte er einen Dealer treffen und fuhr deshalb mit seinem Auto um den Block? Wie dem auch sei: Der Tod des 51-jährigen Holländers aus dem deutschen Körperich wirft nach wie vor Fragen auf. Der Schleier, der über dem Vorfall in Bonneweg liegt, ist jedenfalls alles andere als gelüftet. Ein medizinisches Gutachten könnte Aufschluss geben. Im Klartext: Anhand der toxikologischen Untersuchungen des Blutes und des Urins könnte einwandfrei festgestellt werden, welche Substanzen sich in seinem Körper befanden.

Genauso wie mit dem Vorfall in Bonneweg verhält es sich mit den Geschehnissen etwas mehr als 48 Stunden später im Norden Luxemburgs. Nachdem sich ein Autofahrer einer Alkoholkontrolle am Ortsausgang von Weiswampach entzogen hatte, kam es zu einer Verfolgungsjagd, in deren Verlauf ein Polizeiauto und ein Polizeitransporter kollidierten. Dabei kam bekanntlich ein Beamter ums Leben und seine Beifahrerin wurde schwer verletzt. Unter Fahndungsdruck stehend, präsentierte die Polizei rasch den angeblich flüchtigen Fahrer, musste diesen aber wieder auf freien Fuß setzen, da es sich um die falsche Person handelte. Der betroffene Fahrer, der sich der Kontrolle entzogen hatte, stellte sich ein paar Stunden später und kam dann eine Woche in Untersuchungshaft. „Die Ermittlungen sind noch in vollem Gange. Und das in beiden Fällen“, sagt Diane Klein, Pressesprecherin der Justiz, auf unsere Nachfrage hin.

In zweieinhalb Monaten blicken wir auf das abgelaufene Jahr zurück. Hoffentlich mit mehr Erkenntnissen über die zwei Vorfälle …

KTG
11. Oktober 2018 - 22.41

Kennt "Le républicain" die ballistische Untersuchung? Ich übrigens nicht. Natürlich würde ich mir mehr Informationen wünschen, natürliche wäre es besser, niemand wäre gestorben. Aber es gibt nun mal in Luxemburg so etwas, das sich Untersuchungsgeheimnis nennt. Wir sind nicht in den USA, wo jedes kleine Detail sofort veröffentlicht werden muss.

KTG
11. Oktober 2018 - 22.37

Ähm... ech hu keng Ënnerstellungen an de Raum gesat. "Platz unterm Teppich" ass als Ausdrock sou kloer wéi et nëmme si kann, an eng Ënnerstellung datt d'Police alles ënnert den Teppech kiert.

Jang
11. Oktober 2018 - 18.54

KTG nëtt gleich panikéieren an Ennerst!ellungen durch Gégend geheien.

Le républicain
11. Oktober 2018 - 17.33

Hallo! auf dem Foto in der Zeitung waren die Einschüsse an der Seitentür des Wagens zu sehen, also abgefeuert beim vorbeirasen würde man da sagen..? nicht also auf einen hin rasen sonst wären die Einschüsse auf der Frontscheibe oder...deshalb besteht Klärungsbedarf..ob nicht Rambo am Werk war ! Notwehr muss verhältnismässig sein...gemäss Strafgesetzbuch.....deshalb muss das einfach ermittelt und kund getan werden.....im Interesse der Allgemeinheit und des Vertrauen in unseren Rechtsstaat oder nicht...?_

KTG
11. Oktober 2018 - 14.52

De gudden Här ass souwäit ech weess nach ëmmer an Untersuchungshaft (stoung mol an engem Artikel vum Wort) an deemno dierften do och eng Rëtsch vu Saachen op hien hiweisen, net nëmme säi komescht Behuelen.

KTG
11. Oktober 2018 - 14.51

Woher nimmt "Jang" die Beweise dafür, dass hier vertuscht werden soll. Bitte unbedingt und schnellstmöglich die Beweise für diese Behauptung vorlegen. Danke.

KTG
11. Oktober 2018 - 14.50

Déi selwecht Remarque wéi beim "Le républicain" dann och beim "Nomi": D'Remarque "fir ze vertuschen" ass eng Diffamatioun a kann Iech an déck Schwieregkeete bréngen. D'Lëtzebuerger Justiz ass effektiv net déi séiersten, allerdéngs brauch et méi Beweiser, fir ze soen, datt hei eppes soll vertuscht ginn. Eng anstänneg Enquête dauert laang a sechs Méint sinn net besonnesch vill Zäit.

KTG
11. Oktober 2018 - 14.47

Woher weiß "Le républicain" dies? Falls dies nicht eine gesicherte Erkenntnis ist, sollte sich "Le républicain" unbedingt überlegen, ob diffamierende und damit justiziable Internet-Postings wirklich eine gute Idee sind.

KTG
11. Oktober 2018 - 14.45

Und Polizisten plattfahren wollen ist demnach eine normale Reaktion? Nun, wenn der Autofahrer auf die Polizisten hinrast, haben diese durchaus das Recht, von der Waffe Gebrauch zu machen. Sich selbst zu verteidigen ist der Polizei erlaubt. Dass dabei jemand zu Tode kommt, ist natürlich nicht wünschenswert, allerdings bleibt es erst mal Selbstverteidigung, und dass Untersuchungen lange dauern, sollten auch Journalisten wissen. Bei den drei Waidmännern aus Hesperingen ist es ja auch erst ein Jahr nach dem Unfall zur Anklage gekommen.

Jang
11. Oktober 2018 - 14.04

Es ist noch Platz unterm Teppich.

Schuller piir
11. Oktober 2018 - 12.35

Wei ass et mam "Monsieur Julien"? Wei ass et mam Jéer vun Fenteng?

Mephisto
11. Oktober 2018 - 11.06

Nicht einfach Polizist zu sein. Bei schweren Verkehrsunfällen wird nach mehr Polizeikontrollen gerufen. Bei Drogendeals, Überfällen oder anderen illegalen Aktivitäten wird mehr Polizeipräsenz gefordert. Führt die Polizei dann Geschwindigkeitskontrollen durch , heisst es: Abzocke, die sollen Einbrecher fangen. Man sollte die Polizei ihre nicht immer angenehme Arbeit verrichten lassen und etwas mehr respektieren und nicht immer nur kritisieren.

Jeck Hyde
11. Oktober 2018 - 10.50

Dat sin 2 Beispiller vun villen. Wo si dann drun mam Gëftmëscher vu Walfer??

Nomi
11. Oktober 2018 - 9.38

Et muss een sech oft fro'en ob d'Justiz eng Staatsgewalt ass fir obzeklaeren oder fir ze vertuschen ! Wann se fir Obklaerung steht, dann muss se mei' schnell schaffen an regelmei'sseg kommunizei'eren !

Le républicain
11. Oktober 2018 - 9.14

Wie beim "Bommeleer" werden auch diese Ermittlungen irgendwann im Sande verlaufen.....

Aber aber Herr KTG
11. Oktober 2018 - 9.05

Nicht gleich abknallen, oder ist das eine normale Reaktion. Vielleicht gibt es in Zukunft Medaillen dafür.

KTG
11. Oktober 2018 - 7.59

Vielleicht sollte betont werden, dass Herr M. ein Zeuge ist und Zeugen sich durchaus irren können... So oder so: wenn ich eine Polizeikontrolle durchbreche, muss ich mit einer Reaktion rechnen, Drogen hin oder her.