Sechs Männer stehen in Luxemburg wegen mindestens 84 Einbrüchen vor Gericht

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Sechs Männer müssen sich zurzeit wegen Einbrüchen vor Gericht verantworten. Die Vertreterin der Staatsanwaltschaft konnte beweisen, dass die Angeklagten an mindestens 84 Fällen beteiligt waren. Sie forderte Haftstrafen zwischen zehn Monaten und zehn Jahren.

Zwischen März 2014 und November 2017 soll die Bande unzählige Einbrüche quer durch das Großherzogtum begangen haben. Die Ermittler beruhen sich hierbei auf GSM-Ortungen und das Mithören von Telefonaten der Angeklagten. Da diese Daten jedoch nur sechs Monate von den Anbietern gespeichert werden, könnte die Dunkelziffer noch viel höher sein, meint die Vertreterin der Staatsanwaltschaft.

Wie Fotos auf den Smartphones der Beschuldigten belegen, spähten die Männer ihre späteren Ziele akribisch aus. Sie brachen in Einfamilienhäuser, Hotels, Kneipen, Arztpraxen und Reisebüros ein. Bei ihren Streifzügen gingen die Einbrecher immer auf die gleiche Weise vor: Sie brachen die Zylinder in den Eingangstüren auf, um sich Zutritt zu verschaffen.

Mehr als 170.000 Euro Beute

Die Beute, die sich größtenteils aus den Tageseinnahmen zusammensetzte, hat laut den Ermittlern einen Wert von 169.872,40 Euro sowie 2.000 Dollar. Auch Zigaretten, Luxusartikel und Essensgutscheine waren bei der Bande heiß begehrt. Wie die Beute aufgeteilt wurde, konnten die Beamten nicht ermitteln.

Zu ersten Festnahmen kam es nach längeren Ermittlungen am 1. November 2017. Nachdem in Ettelbrück in ein Reisebüro eingebrochen wurde, nahm die Polizei drei Männer fest. Einer der Festgenommenen hatte damals noch einen Teil der Beute im Kofferraum.
Auch soll der Wagen von einem der Angeklagten über die Jahre mehrmals negativ im Straßenverkehr aufgefallen sein. So zum Beispiel, als das Fahrzeug mehrere Hundert Meter vor einer Polizeikontrolle anhielt. Die Polizisten konnten beobachten, wie einer der Insassen aus dem Wagen stieg, etwas ins Gebüsch warf und anschließend in die entgegengesetzte Richtung davonfuhr.

Wie sich herausstellte, hatte der Mann einen Safe weggeworfen, der bei einem Einbruch gestohlen wurde. Die drei Insassen des Wagens konnten alle als Mitglieder der Einbrecherbande identifiziert werden. Das Tatfahrzeug wurde beschlagnahmt.

Zehn Jahre Haft ohne Bewährung

Die Ermittler konnten beweisen, dass einer der Beschuldigten an 79 Einbrüchen beteiligt war. An 42 verschiedenen Tatorten wurde seine DNA sichergestellt. Aufgrund seiner kriminellen Vorgeschichte fordert die Vertreterin der Staatsanwaltschaft zehn Jahre Haft ohne Bewährung.

Vor Gericht hatte der zweite Beschuldigte 20 Einbrüche zugegeben. Die Polizisten konnten jedoch seine Beteiligung an 59 Fällen nachweisen. Sieben Jahre Gefängnis könnten ihm bevorstehen. Für zwei weitere Angeklagte, denen 36 beziehungsweise 20 Einbrüche nachgewiesen wurden, fordert die Staatsanwältin sieben respektive fünf Jahre Haft ohne Bewährung.

Als einziges Mitglied der Bande ohne Vorstrafe könnte der Älteste, ein 67-jähriger Mann, mit 42 Monaten, eventuell auf Bewährung, davonkommen. Für den sechsten Angeklagten forderte die Staatsanwältin zehn Monate Haft.