Schilder ummähen wird teuer: Der Problemfall Kreisverkehr Raemerich in Esch

Schilder ummähen wird teuer: Der Problemfall Kreisverkehr Raemerich in Esch

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Am Ende der A4 im Kreisverkehr Raemerich muss des Öfteren das Fahrtrichtungsschild ersetzt werden. Zu Jahresbeginn wurde es gleich zweimal umgemäht. Erklärungen.

Der Kreisverkehr Raemerich kann durchaus als „point noir“ bezeichnet werden. Mehrere Autofahrer bauten dort schon schwere Unfälle mit teils schlimmen Folgen. Besonders tragisch war ein Unfall im Juni 2016, als ein junger Autofahrer mit weit über 200 Stundenkilometern auf den Kreisverkehr zuraste. Sein Wagen überschlug sich, prallte gegen eine Mauer und ging danach in Flammen auf. Zwei Menschen starben, zwei weitere, darunter der Fahrer, wurden schwer verletzt. Letzterer wurde zwei Jahre später vom Gericht in Luxemburg wegen fahrlässiger Tötung in zwei Fällen und fahrlässiger Körperverletzung verurteilt.

Dieser Unfall blieb in Erinnerung. 2017 wurden Anfang Dezember innerhalb von nur kurzer Zeit aber wieder drei Personen verletzt, als alkoholisierte Fahrer zu schnell in den Kreisverkehr fuhren. In regelmäßigen Abständen bemerkt man beim Heranfahren an den Kreisel umgefahrene Verkehrsschilder – Zeugen von Crashs, die dort passieren und belegen, dass trotz Inbetriebnahme eines automatischen Radargeräts im Juni letzten Jahres der Streckenabschnitt noch immer nicht sicherer geworden zu sein scheint. Alleine in den letzten zwei Monaten „verpassten“ mehrere Fahrzeuge den Kreisverkehr, fuhren geradeaus und landeten in der Wiese im Zentrum des Kreisels. „Das nervt. Der Radar hat nichts gebracht. Er steht zu weit vor dem Kreisverkehr“, regt sich dann auch ein Anrainer auf. Die Polizei macht indes den Aufruf, nicht zu schnell in einen Kreisverkehr reinzufahren und sich in jedem Fall an die Straßenverkehrsordnung zu halten. Und dazu gehören auch die Geschwindigkeitsbegrenzungen.

Bis zu 400 Euro kostet ein Schild

Neben dem menschlichen Leid, das die Unfälle nach sich ziehen, und etwaigen Probleme mit der Justiz (unter anderem bei Alkoholfahrten) wird das „Ummähen“ eines Verkehrsschildes teuer. Denn die Straßenbauverwaltung wird das Schild ersetzen – und das Geld beim schuldigen Fahrer einfordern, vorausgesetzt, er ist bekannt. Das billigste Schild kostet etwa 250 Euro, erklärt der Sprecher der Straßenbauverwaltung dem Tageblatt. Im Falle des Rond-point Raemerich müsse man mit 300 bis 400 Euro rechnen. Dazu kämen aber noch die Boden- und Gärtnerarbeiten.

Was passiert, wenn ein Straßenschild kaputtgefahren wird? Der Straßenwärter („Cantonnier“) wird dann in Kenntnis gesetzt. Er kontrolliert zudem regelmäßig die Strecken, die in seinen Zuständigkeitsbereich fallen. Fällt ihm dabei ein Schild auf, das ersetzt werden muss, so kontaktiert er das Atelier, wo dann nachgesehen wird, ob ein entsprechendes Schild vorrätig ist. Ist dies nicht der Fall, wird ein Ersatzschild beim Hersteller bestellt. Sofort nachdem es geliefert wurde, wird es von Arbeitern der Straßenbauverwaltung aufgestellt. „Wir versuchen die Fristen so kurz wie möglich zu halten“, betont in dem Zusammenhang der Sprecher der Verwaltung. Ist die Identität des Fahrers bekannt, der das Schild umgefahren hat, wird er von den „Ponts et chaussées“ kontaktiert und gefragt, ob er selbst für den Schaden aufkommen will oder das Dossier an seine Versicherung weiterleitet.

Ist der Unfallverursacher nicht bekannt, läuft eine sogenannte „Pro Justitia“-Prozedur an. Das heißt, die Direktion der Straßenbaubehörde informiert das Transportministerium über den Vorfall. Dieses reicht dann Klage gegen unbekannt bei der Polizei ein. Die Staatsanwaltschaft ordnet dann Strafermittlungen an. Dem Verursacher des Schadens kann sein Missgeschick teuer zu stehen kommen, denn neben der Sachbeschädigung wird ihm dann auch noch Fahrerflucht zur Last gelegt. Und hier sieht das Gesetz neben Punkt- oder gar Führerscheinentzügen Haftstrafen zwischen acht Tagen und drei Jahren sowie saftige Geldbußen (bis zu 10.000 Euro) vor.

L.Marx
18. Januar 2019 - 18.30

Warum nicht gleich eine "Traffic-Cam" damit die Fans und Potentiellen Nachahmer/Besserkönner auf dem CITA-Site sehen können wie toll das ist , seinen Wagen (und sich selbst) bei vollem (?) Verstand zu Schrott zu fahren ... (Sarkasmus aus)

Ernesto
18. Januar 2019 - 16.50

Deen topegen Radar ass ewéi vill anerer hei am Land nëmmen eng Maschinn vir Geld ze fabrizéieren. Vun Radar bis bei den Rond-Point kritt all zweeten Auto 200 drop.Zu der Verkéierssécherheet deit den Poul do näischt bei.Géif en 100 m virun Rondpoint stoen dann géif jiddereen bremsen an wann net dann krit e jo emol nach eng schéin Foto vun sengen Gesicht ier een an d'Schëlter rennt.Wann déi Genien beim Pont et Chaussée natierlech déi Apparaten esou opstellen dann brauch een sech net ze wonneren wann en näischt déngt.

Don Promillo
18. Januar 2019 - 14.11

Solche "Problemfälle" , sprich Kreisverkehre am Ende einer Autobahn gibt es aber auch nur in Luxemburg !!!! Wieviel Tote gab es bis jetzt in den beiden Kreisverkehren Raemerich und Gluck ???? Strassenplanern die solche idiotischen Ideen haben sollte man ihr Büro in die Mitte eines der Kreisel verlegen, dann könnten sie ihre Geistesblitze life geniessen.

Jemp
18. Januar 2019 - 11.59

Und wieder einmal der Beweis, dass die Radarfallen nur einen einzigen Zweck haben, nämlich die Autofahrer abzuzocken. Unfälle verhindern sie jedenfalls nicht, wie auch der sturste Radarfan hier einsehen muss.

Gromper
18. Januar 2019 - 11.42

wéi esou oft hei am Land

Larissa
18. Januar 2019 - 11.06

Naja, ich hab mal gehört ein Teil davon kommt in einen Umschlag und wird vor den nächsten Wahlen an eine Partei übergeben. Weiss ich aber nicht, kann sein?

Blablabla
18. Januar 2019 - 10.30

Da verdient aber einer kräftig an einem Stück Blech.

L.Marx
18. Januar 2019 - 10.25

Sorry, aber den Kreisel ist kein "Problemfall". Das Problem ist zu hohe Geschwindigkeit ("über 200 Stundenkilometer") und "Alkoholfahrten". Würde mich sehr wundern, wenn bei solchen "Unfällen" die Versicherung die Kosten für ein neues Schild übernimmt. Und wenn, würde die Bonus-Malus-Reklassierung sicher das Porte-Monnaie stärker belasten als das Ersetzen des Schildes. In den allermeisten Fällen dürfte, wenn es bei einem "umgemähten" Schild bleibt, wohl die Allgemeinheit für solche "Kavaliersdelikte" zur Kasse gebeten werden