Schifflinger Gemeinderat will auch samstags Parkgebühren – und weniger auswärtige Grundschüler

Schifflinger Gemeinderat will auch samstags Parkgebühren – und weniger auswärtige Grundschüler

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Der Ausbau der Bestgensmillen, neue Möglichkeiten für Minett-Kompost, ein eingeschränkter Zugang zur Grundschule für Kinder von auswärts und ein angepasster Bebauungsplan – das waren einige der Punkte, die am Donnerstag (11.7.) im Schifflinger Gemeinderat diskutiert wurden.

Von Marco Goetz

Mit dem Projekt Bestgen-Mühle in der Rue du Moulin geht es voran. Die Gemeindeverwaltung hat endlich die Genehmigung erhalten, das Gebäude umzubauen. Die Räume, die früher vom OPE („Objectif plein emploi“) genutzt wurden, sollen in Zukunft für Aktivitäten der Staatlech Kannerheemer bereitstehen. Die Vereinigung hat ihren Sitz in Schifflingen.

Erste Arbeiten könnten nun ausgeschrieben werden, verkündete Weimerskirch. Er wies aber darauf hin, dass der ursprüngliche Kostenvoranschlag (3,5 Millionen Euro) aufgrund der angespannten Situation im Bauwesen kaum zu halten sein werde. Das Projekt und die angepassten Kosten sollen dem Rat demnächst zur Abstimmung vorgelegt werden. Fest steht aber, dass die Mühle mit dem Café-Restaurant „El Molino“ wieder zu einem Aushängeschild der Gemeinde werden soll.

Parkgebühren auch am Samstag

Gutgeheißen wurde auch eine Änderung des Parkplatzreglements. In Zukunft muss in folgenden Straßen auch am Samstag gezahlt werden: in der rue de la Libération, rue de la Gare, rue Aloyse Kayser und rue de Hédange.

CSV-Rat Yves Marchi berichtete, dass im Gemeindesyndikat „Minett-Kompost“ eine Zusammenarbeit mit der Stadt Luxemburg diskutiert wurde. Diese Kooperation hätte eine deutlich höhere Menge an organischen Abfällen am Standort Monnerich zur Folge. Allerdings würde der Betrieb im Hinblick auf die Zusammenarbeit modernisiert werden, außerdem könnte eine zweite Anlage für die Wiederverwertung hinzukommen. In Zeiten mit weniger Auslastung könnten dadurch Wartungsarbeiten an einer der beiden Anlagen durchgeführt werden, ohne den Betrieb stoppen zu müssen. Weimerskirch zeigte sich allerdings skeptisch: „Zu viele Konjunktive.“ Irgendwann soll das Vorhaben aber im Detail im Gemeinderat diskutiert werden.

Des Weiteren befassten sich die Räte mit einem Teilaspekt der Schulorganisation. Da geht es um Kinder, die nicht in der Gemeinde wohnen, die ihre Schulzeit aber dort begonnen haben. Sie dürfen bis zum Ende der Grundschule in Schifflingen bleiben. In Zukunft soll aber genauer hingeschaut werden. Wenn ein Kind dann in einer Kindertagesstätte in der Kommune untergebracht wird, muss das nicht mehr automatisch bedeuten, dass es auch die Grundschule in Schifflingen besuchen darf. „Wir müssen einfach reagieren und die Bremse ziehen“, sagte Weimerskirch und wies darauf hin, dass Schifflingen zu den am schnellsten wachsenden Gemeinden des Landes gehört.

Weiteres aus dem Rat

– Die Asbl. „SOS Faim“ verlegt ihren Sitz von Esch nach Schifflingen, wo sie bereits ihre Büros hat.

– Die Schulkantine bekommt einen neuen Betreiber – gleiche Qualität, gleiche Technik, aber günstiger als der Vorgänger.

– Je 300 Euro als außerordentliche Unterstützung für „Hëllef fir d’Natur“ und die „Lëtzebuerger VëlosInitiativ“.

– Monique Biver, Claudine Dostern und Yves Fiorelli heißen die drei neuen Mitglieder im Büro des Sozialamtes.

Änderungen am Bebauungsplan

Im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung wurden Änderungen am allgemeinen Bebauungsplan für „Iewescht Millchen“, „Burwiss“ „Geeschtefeld“ und die rue de Noertzange beschlossen. Einige Diskussionen gab es darüber, wie, wo oder warum nicht gebaut wird und, wenn dann gebaut wird, wie groß der Einfluss der Gemeinde hinsichtlich der Baudichte bleibt.

Im Hinblick auf das Arbeitsprogramm für den dritten Zyklus der Gewässerbewirtschaftung (2022 bis 2028) sollte auch die Flusspartnerschaft „Alzette“ ein Gutachten darüber abgeben, wie die Qualität der Gewässer zu erreichen und zu bewahren ist. Man leiste gerne einen Beitrag, sagte Weimerskirch, möchte dafür aber gerne als Partner in kommende Entscheidungen mit eingebunden werden und sehen, dass vorgetragene Anliegen respektiert werden. Eine Besprechung mit Umweltministerium und -Verwaltung sei deshalb wünschenswert.

Als Gedenktag bezeichnete Bürgermeister Paul Weimerskirch (CSV) den gestrigen Donnerstag (11.Juli): 1995 begann an diesem Tag während des Bosnienkriegs das Massaker von Srebrenica. Mehr als 8.000 Bosniaken, vorwiegend Männer zwischen 13 und 78 Jahren, wurden ermordet. Die Räte gedachten der Opfer des Genozids zu Beginn der Sitzung.