„Rote Löwen“ müssen Tabellenführung in Minsk abgeben

„Rote Löwen“ müssen Tabellenführung in Minsk abgeben

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In ihrer dritten Partie der Nations League unterlag die Luxemburger Nationalmannschaft am Freitagabend in Minsk der weißrussischen Auswahl mit 0:1. Die Hausherren zogen durch diesen Dreier an der FLF-Auswahl vorbei und übernahmen die Tabellenführer der Gruppe 2 in der Division D. In Weißrussland zeigten die „Roten Löwen“ vor allem in der ersten Hälfte eine phlegmatische Vorstellung. Nach dem Dreh konnte die Elf von Nationaltrainer Luc Holtz die Wende nicht mehr erzwingen.

Mit zwei Punkten Vorsprung auf Weißrussland waren die Luxemburger in dieses Spiel gestartet – und hatten eine beachtliche Bilanz von zwei Siegen (4:0 gegen Moldawien, 3:0 gegen San Marino) aufzuweisen. Wettbewerbsübergreifend hatte das Nationalteam in vier Partien keinen Gegentreffer kassiert. Diese Serie riss demnach in Minsk.

FLF-Nationaltrainer Luc Holtz hatte gegenüber dem letzten Termin im September zwei personelle Änderungen vorgenommen: F91-Verteidiger Kevin Malget rückte für den Mainzer Youngster Leandro Barreiro in die Startelf und sollte demnach mit seiner Zweikampfstärke gegen die athletischen Weißrussen für Stabilität in der Defensivabteilung sorgen. Er musste allerdings bereits in der Pause verletzungsbedingt ersetzt werden. Dan Da Mota seinerseits war nach seiner Grippe noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, er kam erst im zweiten Durchgang zum Einsatz. So entschied sich Holtz für wiederum David Turpel, dem auf dem Flügel viele Laufwege bevorstanden.

Viele Unterbrechungen

Der Düdelinger setzte sich gleich nach sechs Minuten in Szene, als er Joachim bediente (dessen Schuss allerdings abgeblockt wurde). Auf der Seite der Weißrussen ging die Gefahr über den rechten Flügel aus: Mit zunehmender Spieldauer häuften sich auch die Flanken vor das Tor von Moris. Zunächst aber dominierten die hart geführten Zweikämpfe und die daraus resultierenden Unterbrechungen. Nach einem Duell blieb Chris Philipps (7.) minutenlang am Boden, Kevin Malget knallte mit Dirk Carlson zusammen. Maxime Chanot, Laurent Jans, Turpel und Olivier Thill gingen ebenfalls im ersten Durchgang nach harten Zweikämpfen zu Boden. Auch der rutschige Untergrund machte es den Luxemburgern schwer, ihr Spiel aufzuziehen.

Weißrussland versuchte es in der 16. über eine Polyakov-Flanke von rechts, der spätere Saroka-Kopfball ging über das Gehäuse, ehe sich eine ähnliche Szene in der 23. wiederholte – nur war es diesmal Stasevich mit dem Kopf. Die „Roten Löwen“ reagierten nach einem Freistoß von O. Thill: Dessen abgeblockter Ball donnerte Jans aus der zweiten Reihe über das gegnerische Tor (32.). Die Weißrussen übten nun mehr Druck aus und ließen den Gästen wenig Räume. So kam es, dass Polyakov wieder einmal über rechts reinflankte und Stasevich über das Tor köpfte (36.). Das einzige, was die Holtz-Elf entgegen zusetzten hatte, war eine Möglichkeit von Turpel (42.), der im Strafraum allerdings nicht mehr an den Ball kam.

Gegentor unmittelbar vor der Pause

Die Heimmannschaft ließ nicht locker und wurde für ihre Konsequenz belohnt: Nach einem weiteren Ball über rechts gelang es Torwart Anthony Moris nicht, die Situation mit seinen Fäusten zu klären. Der Ball landete vor den Füßen von Sakora, dessen Schuss auch Jans auf der Linie nicht mehr abwehren konnte (43.).

Nach der Pause zeigten die „Löwen“ zunächst ein anders Gesicht und kamen gleich zu mehreren Chancen, angefangen mit einem Sinani-Schuss (48.). Nach einem tollen Ballwechsel über Chanot, Joachim und Jans kam O. Thill aus aussichtsreicher Position zum Kopfball (50.) ehe Turpel das Leder in der 56. völlig freistehend verfehlte. Die letzte Überzeugung fehlte bei den Angriffen. Mit einem gefährlichen Schuss von Putilo (64.) meldete sich Weißrussland zurück, doch zum Glück für die Luxemburger landete der Ball im Außennetz. Ein schlechter Pass von Martins (77.) verwertete die Mannschaft in Weiß nicht, Moris klärte vor Saroka.

Fünf Minuten wurden in Minsk nachgespielt, und den „Roten Löwen“ blieb nichts anders übrig, als alles nach vorne zu werfen. Eine Flanke von Jans (90. +3) stellte Keeper Gorbunov allerdings nicht mehr vor Probleme.

Statistik:

Weißrussland: Gorbunov – Nekhaychik, Polyakov, Martynovich, Sivakov, M. Volodko – Dragun (81. Korzun), Maevski, Stasevich – Saroka (87. Laptev), Putilo (76. Kendysh)
Luxemburg: Moris – Jans, Chanot,  Malget (46. Mahmutovic), Carlson – O. Thill (57. Rodrigues), Martins, Philipps – Turpel (73. Da Mota) – Sinani, Joachim
Schiedsrichter: Palabiyik – Olguncan, Cimen (alle TUR)
Gelbe Karten: Maevski, Volodko – Jans, Turpel, Sinani
Torfolge: 1:0 Saroka (43.)

Mephisto
13. Oktober 2018 - 8.41

Beim ersten halbwegs stabilen Gegner der Nations League gab es gleich eine Niederlage. Aber der Nationaltrainer ist ja hoch zufrieden.