Risiko für Burn-out nimmt in Luxemburg zu

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Das Risiko einer Überlastung nimmt in Luxemburg zu. Ein Grund dafür könnte sein, dass die Arbeitnehmer im Job immer weniger Autonomie haben.

Arbeiten, bis es nicht mehr geht – immer mehr Menschen sind dem Risiko eines Burn-out ausgesetzt. Burn-out bedeutet auf Deutsch ausgebrannt. Dabei geht es weniger um die körperliche Erschöpfung, sondern viel mehr um die mentale.

Die Arbeitnehmerkammer (CSL) und die Universität Luxemburg haben gemeinsam eine Untersuchung („Quality of Work Index“) durchgeführt und dabei festgestellt, dass die Zahl der Arbeitnehmer, die Gefahr laufen, ein Opfer von Burn-out zu werden, in Luxemburg gestiegen ist. 2014 und 2015 waren jeweils 16 Prozent der Arbeitnehmer diesem Risiko ausgesetzt, in den beiden folgenden Jahren allerdings jeweils 23 Prozent. Frauen sind der Untersuchung zufolge häufiger von dieser Erkrankung betroffen als Männer.

Ursachen für das Burn-out gibt es viele. In Fachkreisen nennt man sie „psychosoziale Risiken“, wie die CSL in ihrem aktuellen Newsletter erklärt. Neben der Überlastung zählt auch mangelnde Autonomie zu den Ursachen.

Das Phänomen ist nicht neu. Es wurde bereits 1979 von Robert Karasek, einem Soziologen, untersucht. Er fand, dass eine Kombination aus hohen mentalen Herausforderungen und minimalen Kontrollmöglichkeiten Stress verursachen kann, der krank macht. Von Kontrolle spricht man, wenn Mitarbeiter sich fortbilden können und ihren Arbeitsalltag selbst gestalten dürfen. Mit mentalen Herausforderungen ist Zeitmangel gemeint. Erst wenn beides zusammenkommt, hat das negative Folgen.

Kontrolle lässt Fähigkeiten sprießen

Ein hohes Maß an mentaler Anforderung alleine macht nicht unbedingt krank. Wenn Mitarbeiter vor einer psychischen Herausforderung stehen, jedoch Kontrolle über ihre Arbeitsorganisation haben, kann dies zum Beispiel dazu führen, dass sie ihre Fähigkeiten weiterentwickeln.

In der Vergangenheit wurden viele Studien durchgeführt, die einen Zusammenhang zwischen diesen Faktoren und den Erkrankungen von Arbeitnehmern belegen konnten. Dabei wurde nicht nur ein Zusammenhang mit Burn-out, sondern auch mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Magen-Darm-Beschwerden, Symptomen in Bezug auf den Bewegungsapparat und psychiatrische Symptome aufgezeigt, schreibt die Arbeitnehmerkammer in ihrem Newsletter.

Die CSL hält fest, dass das Model von Karasek im Laufe der Jahre zwar kritisiert und weiterentwickelt wurde, dass jedoch klar ist, dass der Entscheidungsspielraum, den ein Mensch bei seiner Arbeit hat, seine Gesundheit beeinflusst.

Dies soll, so die CSL, jedoch nicht bedeuten, dass sich die Mitarbeiter komplett selbst überlassen werden sollen. Vielmehr bedeutet es, dass sich die Arbeitnehmer wohler fühlen, wenn sie die Gelegenheit erhalten, sich bei Entscheidungen „einzubringen und direkt mitzuwirken“. Das Gegenteil scheint jedoch der Fall zu sein. Wie die CSL und die Universität in ihrer Untersuchung herausfanden, sind „sämtliche Aspekte der Autonomie am Arbeitsplatz rückläufig“.

Immer weniger Einfluss auf die Arbeitszeiten

Der Einfluss der Mitarbeiter auf die Arbeitszeiten sei schon immer sehr „negativ“ gewesen, allerdings sei er in den letzten vier Jahren noch gesunken. Die Zahl der Mitarbeiter, die glaubten, sie hätten „in großem Maße“ oder „in sehr großem Maße“ Einfluss auf ihre Arbeitszeiten, lag 2014 bei 33 Prozent und 2017 bei 26 Prozent. Zusätzlich dürfen Angestellte immer selten selber entscheiden, in welcher Reihenfolge sie ihre Arbeiten ausführen.

Die CSL stellt in ihrem Newsletter fest, dass sich die Luxemburger Unternehmen von einem partizipativen Führungsstil wegbewegen. Sie moniert, die Unternehmen hielten an der Rationalisierung der Arbeit fest und spricht von „einer Organisationsform, die die Arbeitsplanung von der Arbeitsausführung trennt und ihre praktische Umsetzung vereinseitigt“. Diese Tendenz könne auch in anderen Ländern Europas beobachtet werden.
Die Untersuchung „Quality of Work Index“ wird seit 2013 durchgeführt. Befragt wird per Telefon eine Stichprobe aus Zufallskandidaten, die in Luxemburg arbeiten. Unter den Umfrageteilnehmern sind sowohl Menschen, die in Luxemburg leben, wie auch Grenzgänger aus Deutschland, Frankreich und Belgien.

Sylvie Collignon
12. Mai 2018 - 1.14

A villen Beräicher fehlen vill Leit, esou dass anerer ëmmer méi Iwwerstonnen musse leeschten an denen fehlenden Kollegen hir Arbecht plus déi eegen maachen. E schlechte Führungsstil könnt oft nach derbäi. Hautesdags kommen jonk Leit vun der Uni an sinn déi nei Virgesetzten mam Titel: Manager. Leider hunn si awer nach keng Beruffserfahrung, mengen awer missen d‘Rad nei ze erfannen. Dat féiert forcément zu Konflikter mat ‚eeleren‘ Kollegen, déi dat schlecht respektiv iwerhapt net acceptéieren. Doduerch entsteet net onbedéngt e gutt Arbechtsklima. Et ginn selbstverständlech Ausnahmen. Wann jiddereen een vun deem aneren eppes unhëlt, ass et jo perfekt schaffen. D‘Realitéit um terrain ass awer oft a leider aneschtes. Ab 45 Joer gehéiert een op villen Plaatzen zum alen Eisen an jonk Leit iwwerhuelen. Esou entsteet Frustratioun an Onzefriddenheet. Da kommen nach hormonell Problemer wéi d‘Wiesseljoeren (bei Mann a Fra) derbäi, oft och nach privat respektiv gesondheetlech oder finanziell Problemer an dann schléit de Kierper Alarm. De Geescht wêll, awer de Kierper seet: ‚Stop’ an et geet guer näischt méi. Et ass een regelrecht wéi gelähmt. Et könnt een net méi vun der Plaatz an d‘Bett ass déi eenzeg Oase vu Rouh. De Kierper brauch Méint fir ze récupéréieren. Dem Patron geet et oft just ëm Produktivitéit an Aspueren vu Personal. Dat ass meng perséinlech Ménung zu deem wichtegen ‚Tabuthema: bei eis dach net!‘ Aner Leit flüchten an drenken exzessiv Alkohol, huelen Designerdrogen , kiffen oder sniffen oder gesinnn just nach de suicide als Auswé. Dramatesch! Muss dat esou wäit kommen?

Argentin B.
29. März 2018 - 21.40

Nemmen dropp nom burnout kommen comptoirsgespräischer ... hien hien gesäit gudd aus soll mol eppes schaffen da get et besser Ech perséinlesch gennen kengem een BURNOUT