Qualmen auf der Café-Terrasse: Regierung will kein Verbot in Luxemburg

Qualmen auf der Café-Terrasse: Regierung will kein Verbot in Luxemburg

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Den Luxemburgern bleibt die Kippe auf der Terrasse ihrer Stammkneipe erhalten. Ein Rauchverbot wird nicht kommen – das war die klare Ansage von Gesundheitsminister Étienne Schneider im Parlament am Mittwochmorgen. Ausgelöst wurde die Debatte durch zwei Petitionen. Schneider schmetterte mit seiner Stellungnahme die Forderung der Petition 1069 ab, für die Daniel Reding, Alain Kieffer und Pascal Zeihen leidenschaftlich vor den zuständigen Gesundheits- und Petitionskommissionen plädierten. Die Gegner, die sich unter der Petition 1080 gesammelt hatten, konnten sich schon vor ihrer Anhörung freuen.

„Es kann nicht sein, dass Nichtraucher den Kopf für die Raucher hinhalten müssen“, brachte Petitionär Daniel Reding seine Frustration über das aktuelle Rauchergesetz auf den Punkt. Es sei eine Diskriminierung und gefährde die Gesundheit, dass Rauchen auf den Terrassen in Luxemburg erlaubt sei. Besonders gefährdete Personen wie Kinder oder Asthmatiker würden durch den Rauch erheblich gestört und in ihrer Freiheit beeinträchtigt werden. Zudem würde ihr Recht auf eine gesunde Atemluft eingeschränkt.

Schneider erklärte, dass er es begrüßen würden, wenn der Luxemburger Gastroverband Horesca Kontakt zu seinen Mitgliedern aufnehmen würde. Diese könnten auf freiwilliger Basis prüfen, ob sie nicht wenigstens einen Teil ihrer Terrassen für rauchfreie Zonen erklärte. Horesca-Chef François Koepp erklärte, dass sein Verband eine Initiative plane, die Mitglieder zu sensibilisieren.

Petitionär Daniel Reding hielt von dieser Idee nicht viel. Er erklärte, dass die Selbstreglementierung bei den Cafés nicht funktionieren würde. Das hätten frühere Versuche der Regierung vor der Einführung eines allgemeinen Rauchverbots in Gastronomiebetrieben gezeigt.

Cannabis nur im privaten Raum

Sowohl die Mitglieder der Gesundheits- wie auch der Petitionskommission ließen ihre Zweifel an der Umsetzbarkeit eines Rauchverbots auf den Terrassen klar erkennen. Doch es war Gesundheitsminister Étienne Schneider, der der Forderung gegen Ende der ersten Debatte über die Petition 1069 eine klare Absage erteilte. „Die Regierung hat nicht vor, ein Rauchverbot auf Terrassen einzuführen“, sagte er. Man wolle keine Verbotsgesellschaft werden. Die Regierung habe schon beim Rauchergesetz nachgebessert – so gebe es etwa ein Qualmverbot vor Krankenhäusern, bei Spielplätzen oder im Auto in der Anwesenheit von Kindern. Der Gesundheitsminister will sich dafür einsetzen, dass diese Verbote besser durchgesetzt werden.

Die deutliche Aussage des Ministers sorgte bei den Petitionären für Ärger. In seinem Abschlussplädoyer warf Reding dem Gastronomie-Verband Horesca Lobbyarbeit vor und unterstellte Schneider die Interessen der Wírtschaft über die der allgemeinen Gesundheit zu stellen.  Den Abgeordneten warf Reding mangelnden Mut vor, das Rauchergesetz nicht weiter auszuweiten.

Gast Gibéryen (ADR) warf in der Debatte um die Petition 1069 die Frage nach dem Cannabis auf. Wenn das Zigarettenrauchen auf den Terrassen verboten würde – wie hält man es dann mit dem Tüten-Qualmen? „Der Konsum von Cannabis wird nur in der Privatsphäre erlaubt werden“, erklärte Schneider darauf – und wies daraufhin, dass man die Details zum Cannabis-Gesetz noch ausarbeiten würde.

Leila
13. Juli 2019 - 17.22

Ich habe die Debatte gesehen. Herr Reding, einstudierter Redner, bestens vorbereitet, brillierte geradezu, doch sein selbstsicherer, unkluger Abschluss hat ihm das beschert, was er verdient hat: einen aufgebrachten, beinahe schon wutschäumenden Di Bartolomeo plus Niederlage! Ich persönlich kaufe ihm seine häufig betonte Sorge um seine Mitmenschen nicht ab, vielmehr hatte ich den Eindruck, dass er sich ein Denkmal setzen wollte.

Jean Marc
2. Februar 2019 - 10.51

Der Arzt untersucht den Patienten und fragt: „Rauchen Sie?“ – „Nein“, antwortet der Patient. „Schade“, meint der Arzt. „Sie müssten nämlich dringend aufhören.“ Dei Antiraucher Fratioun kann engem Angscht maachen ! Fanatismus ob alle Fronten. Rechthaberei ! Ech sinn fir en direkten Fleeschverbuet. Verbud vum Alkohol an zum Schluss verbueden ze Liewen !

josh randall
1. Februar 2019 - 18.51

Hun d'Letzebuerger soss keng Problemer?Et mirkt een dass et dem hiesegen Vollek nach emmer vill ze gudd geht.

Yosh
1. Februar 2019 - 8.51

Du mess wéi wann Zigretten e Genossmettel wieren, wéi zum Beispill e gudde Whiskey oder artisanale Béier. As et numol net, et as eng reng Geftbomm. Fräiwellegt anotmen vun Kuelemonoxid, radioaktive Stoffer, Stebs... Vapen kéint een nach als Genoss bezeechnen, mee deen Zigretteknascht?

KTG
31. Januar 2019 - 21.44

Ich nehme stark an, dass hier ganz pragmatisch verfahren wurde: nicht die Horesca verärgern wegen eines Rauchverbots, weil man ihr gleichzeitig beibringt, dass sie bitte zwei weitere Feiertage/Urlaubstage zu verdauen hat. Alles in homöopathischen Dosen. Ich nehme mal an, dass das Rauchverbot eines Tages weitere Stufen begehen wird (so sehr ich dies lieber sofort hätte). Wir sind mal wieder das einzige Land, in dem Rauchaposteln zugehört wird. In den USA, in Schottland und vielen anderen Ländern hat man sich meines Wissens nach bereits damit abgefunden. Bei uns faseln dagegen irgendwelche wissenschaftlich und medizinisch irrelevante Leute was von "Freiheit", nur um ihre auch für Nichtbeteiligte hochgefährliche Droge zu verteidigen.

KTG
31. Januar 2019 - 21.41

Toleranz? Wa mer vum Zigarettegestank regelrecht schlecht bis zum Ëmfale gëtt? Zigarette si Mord auf Raten, verkaf vun enger Industrie déi nëmme Geld wëll an zënter Joerzéngte probéiert (an dat vill Joerzéngte mat Succès!) jeglech Étuden ze ënnerdrécken, déi en Zësummenhang mat Kriibs a sonstege Krankheete beweisen. D'Zigarette brénge méi Leit ëm wéi de Stroosseverkéier. Ech fëmmen net, ech wëll net wéinst engem anere senger Zigarett Kriibs kréie mussen. Droge si wéi eng Relioun, se gehéieren an déi eege véier Wänn oder bei Leit déi sech och dofir interesséieren. Punkt.

Eddes
31. Januar 2019 - 17.48

Wat der net alles hei schreift,gesonde Menscheverstand,hallo,kennen der genuch dèi net Femmen an do fèelt och villes,zum Beispill e bessen Toleranz,der wärt dach elo net welle soen dass èen den op enger Terrasse eng femmt iech esou immens stèert,hun nach kèi begèent den an enger Stonn e ganze Pack gefemmt huet,mèi et gi Leit dèe stèert einfach alles,virun 10 Joer huet kèin Hunn dono gekrèent an elo wou esou èin wèi dèi Redèng dat op Tapèet bruecht huet ass de Deiwel lass,wellt der vleit net nach verbidden op der Stross ze femmen,femmen selwer net,hunn awer kèi Problem mat e bessen Damp dobaussen,halt dach nemmen op

KTG
31. Januar 2019 - 16.24

Ech fannen et witzeg, datt de Schneiderlein mengt, datt d'Fëmmerte scho géifen hire gesonde Mënscheverstand huelen. Ech kennen der genuch, deenen ass dat vëlleg egal oder se gi rose wann ee se freet, ob se da kéinten ophalen.

Quicky
31. Januar 2019 - 15.13

Hätte mir erwartet die Regierung hätte sich die Argumente der Parteien angehört, darüber diskutiert und dann eine Entscheidung getroffen! Und nicht dass Minister Schneider am Ende der Debatte mitteilt die Regierung würde nichts tun! War er beauftragt von der Regierung dies zu tun?

Och Ignorant
31. Januar 2019 - 15.06

Daat ass awer kee Wahn! Auch keine Verbitterung oder Starrsinn! Wa een eng ufängt, OK, wees een a e puer Minuten ass färdeg. Mee déi op Terrassen fëmmen si meschtens Kettenraucher an dann gett ett wierklich ongemittlech!

Jean-paul
31. Januar 2019 - 13.04

Ech fannen wann een am gaangen ass mat Iessen, an déi Leit um Nopeschdësch fäncken un mat fëmmen ass eng Respektlosegkeet, an dat huet absolut näischt mat Toleranz ze dinn.

josh randall
31. Januar 2019 - 12.26

soss hi mir jo keng Problemer am Land.Irgendwei huet een d'Impressioun wei wann verschidden Politiker komplett nierft der Schinn sin.Ech femmen net,mais et steiert mech net wann een op der Terrass femmt.Emmer mei Verboter an Aschränkungen bis dass d'Leit es genug hun.Jiddefalls huet den Här Schneider komplett Recht an ech sin frou' der Partei vum Här Reding keng Stemm gin ze hun.Mais den Här Reding kritt esou bei den Guddmenschen vill Sympathien.Fir ze soen.e Femmverbued op den Terrassen ging schwanger Fraen schützen,ass absoluten Nonsens.Well jiddereen otemt 24 Stonnen Dreck an.

Jacques Zeyen
31. Januar 2019 - 10.11

Endlosdiskussion unter Unnachsichtigen. Schadet Rauchen der Gesundheit? - JA. Es steht sogar auf den Schachteln. Schadet Alkohol der Gesundheit? JA. Es steht zwar nichts auf den Flaschen,aber in den Gesichtern der Alkoholiker. Nikotin und Alk sind die größten Killer unserer modernen Gesellschaft. Während man beim Alkoholgenuss den Nachbarn nicht beeintächtigt,es sei denn man überfährt ihn mit 2 Promille mit dem Auto, so ist das Passivrauchen auch auf Terrassen noch immer akut wenn auch nicht in derselben Konzentration als in geschlossenen Räumen. Wenn ich eine Terrasse sehe auf der gequalmt wird,gehe ich einfach weiter.Meine Pfeife rauche ich meistens abends zu Hause in separatem Raum oder draussen auf meiner Terrasse. Klappt wunderbar und ich rauche dadurch auch nicht so viel.Ist ja nicht gesund.

CESHA
31. Januar 2019 - 8.59

Die meisten Gaststätten haben ja ein Schild an der Tür "Hunde müssen draussen bleiben" - für Nichtraucher heisst es also weiterhin "Wir müssen drinnen bleiben", denn der sonnige Platz auf der Terrasse bleibt den Rauchern vorbehalten. Wann kapiert man endlich, dass Tabakqualm eine unzumutbare Belästigung ist, egal ob drinnen oder draussen?

Germain
30. Januar 2019 - 13.55

Klar! In einigen Wochen sind ja wieder Wahlen ! Und da geht es um die Wurst, denn Raucher sind viel fanatischer und störrischer als Nichtraucher von denen es den meisten egal ist wenn der Tischnachbar qualmt.

Laird Glenmore
30. Januar 2019 - 12.49

Herr Reding sollte sich mal geistig untersuchen lassen er greift die Regierung nur um seinem Wahn für das Rauchverbot auf Terrassen durch zu setzen was geht in einem solchen Mann vor, ist es Verbitterung, einfach nur Starrsinn oder ist der Mann nur so verbohrt das er unbedingt seinen Willen durchsetzen will. Vielleicht hat er auch nur Langeweile um sich solche Petitionen auszudenken. Ich kann die Entscheidung von Minister Etienne Schneider nur begrüßen, denn wie er richtig meinte leben wir nicht in einer Verbotsgesellschaft, das hat nichts mit Diskriminierung zu tun man kann auch nicht die Freiheiten der Raucher beschneiden nur weil ein paar Ignoranten das nicht akzeptieren wollen. Herr Reding sie sollten ein wenig Toleranter zu ihren Mitmenschen sein, es lebt sich nicht gut wenn man viele Feinde hat.