Rating-Agentur DBRS untersucht 20 reichste Fußballclubs

Rating-Agentur DBRS untersucht 20 reichste Fußballclubs

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Rund eine Milliarde Euro Umsatz erwirtschaftet jeder der vier reichsten Fußballclubs der Welt pro Jahr, wie das Ratingunternehmen DBRS herausfand. Um auf dem Fußballplatz Geld zu verdienen, zählen mittlerweile auch nichtsportliche Werte. Es dreht sich längst nicht mehr alles um den Ball, der Euro wird immer wichtiger.

222 Millionen Euro kostete der Transfer des Fußballers Neymar, als er von Barcelona nach Paris wechselte, 180 Millionen kostete Mbappé, 112 Millionen Cristiano Ronaldo. Diese Transfers haben sich finanziell für die Clubs ausgezahlt, egal wie erfolgreich diese Spieler auf dem Fußballplatz sind, meint DBRS. Das Geheimnis liegt im Markenwert dieser Spieler. Neymar da Silva Santos hat mehr Follower auf den Social-Media-Konten als Paris Saint-Germain, sein Team, und Nike, der Hauptsponsor seines Clubs, zusammen. Seit Neymar im Trikot von PSG kickt, hat sich die Zahl der Follower von PSG um ein Drittel erhöht. Für die Finanzen des Vereins von höherer Bedeutung war die 78-prozentige Steigerung der Verkäufe von Merchandising-Produkten. Kommerzielle Einnahmen wie diese machen über die Hälfte aller PSG-Einnahmen aus.

Cristiano Ronaldos Wechsel von Real Madrid zu Juventus Turin sei auch aus mehr als nur sportlichen Erwägungen heraus getätigt worden, meint DBRS. Juve hofft wohl auch, dass der Ronaldo-Effekt den Wert des Clubs genauso steigert wie es in Madrid der Fall war. Seit 2009, dem Jahr, in dem Ronaldo zu Madrid stieß, und 2018, dem Jahr, als er die Königlichen verließ, hat sich der Wert der Marke Real Madrid von 1,4 auf 3,5 Milliarden erhöht.

Kommerzielle Einnahmen

„Wenn Cristiano Ronaldo alleine ein Club wäre, hätte er mehr Einnahmen als viele Vereine in der Liga, in der er spielt“, so DBRS. Seitdem er bei Juve unterschrieben hat, hat die „Alte Dame“ eine Million Twitter-Follower hinzugewonnen und die YouTube-Interaktionen sind von drei auf 36 Millionen pro Monat gestiegen. Kommerzielle Einnahmen, also solche von Sponsoren oder anderen Partnern, der Verkauf von Merchandise-Artikeln und die Einnahmen von Lizenzen und Namensrechten sind mittlerweile die Haupteinnahmequelle der 20 reichsten Fußballclubs. In den vergangenen fünf Jahren haben sich diese Einnahmen verdoppelt und machen aktuell knapp die Hälfte aller Einnahmen aus.

Dabei verlagert sich die Zielgruppe der Werbetreibenden weg von den europäischen Fans hin nach Asien. Der neue Hauptsponsor von Tottenham, eine asiatische Versicherungsgruppe, ist in Europa überhaupt nicht präsent, sondern versucht, von der Popularität der Premier League in Asien zu profitieren. Diese Entwicklung führt dazu, dass nicht unbedingt die sportlich besten Vereine auch die höchsten Einnahmen haben. Manchester United, einer der vier umsatzstärksten Fußballclubs überhaupt, hat die Champions Leage seit über einem Jahrzehnt nicht mehr gewonnen, die englische Meisterschaft zuletzt 2013. Trotzdem hat sich der Markenwert von ManU im vergangenen Jahr um knapp zehn Prozent auf 1,9 Milliarden Euro gesteigert.