„Positives Zeichen für andere“: Düdelinger Flüchtlings-Unterkunft ist für Jean Asselborn vorbildlich

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Immigrations- und Asylminister Jean Asselborn hat am Donnerstag das „Centre d’accueil“ in Düdelingen besucht, indem 65 Flüchtlinge untergebracht sind.Während laut Asselborn noch viele Herausforderungen bestehen, sei die Unterkunft „ein Zeichen dafür, dass es Gemeinden gibt, die positiv an das Thema Immigration herangehen“.

Von Misch Pautsch

Die Flüchtlingsunterkunft im Zentrum von Düdelingen bietet Platz für insgesamt 93 Personen. Derzeit sind hier 65 Menschen aus Pakistan, Afghanistan, Syrien, Eritrea, Irak oder Iran untergebracht. Etwa die Hälfte hat bereits den offiziellen Flüchtlingsstatus, bei den anderen steht dieser noch aus. Während ihres Besuchs haben sich Immigrations- und Asylminister Jean Asselborn und Bürgermeister Dan Biancalana mit den Flüchtlingen über deren Erfahrungen und Sorgen ausgetauscht.

„Seit das Empfangszentrum im März 2016 eröffnet wurde, haben wir sehr positive Erfahrungen mit den Leuten vor Ort gemacht und ebenso viele positive Rückmeldungen von den Einwohnern Düdelingens erhalten“, freute sich Bürgermeister Biancalana. „Das bewusst zentral angesiedelte Projekt hat natürlich im Vorfeld viel Arbeit und Zeit in Anspruch genommen und das tut es auch jetzt noch. Aber die große Hilfsbereitschaft der Einwohner der Stadt hilft maßgeblich.“

Düdelinger packen mit an

85 Düdelinger haben im Laufe der letzten drei Jahre die national anerkannte Ausbildung abgeschlossen, die es ihnen erlaubt, in der Unterkunft zu helfen, erklärt Annabelle Laborier-Saffran, Koordinatorin für Integration und Asyl der Gemeinde. Etwa 25 davon helfen nun regelmäßig vor Ort, weitere 25 in anderen Zentren. Sie beteiligen sich vor allem am Luxemburgisch- und Französisch-Nachhilfeunterricht.

Eine wichtige Rolle bei der Integration spielen dabei Ausflüge und die Teilnahme an Veranstaltungen der Gemeinde – darunter beispielsweise auch der „Marché du monde“. „Besonders gut kommen ihre Desserts bei den Einwohnern an“, so Laborier. Aktivitäten wie diese erlauben es den Flüchtlingen, Land und Leute besser kennenzulernen.

Jean Asselborn betonte, dass das Zentrum ein „Zeichen setzt, dass es Gemeinden gibt, die das Thema Immigration positiv an gehen“. Gemeinsam mit dem Syvicol will er Anfang Mai Gespräche mit den Bürgermeistern des Landes organisieren, mit dem Ziel, Erfahrungen zum Thema auszutauschen. „Kinder aus dem ersten oder zweiten Schuljahr, die hier untergebracht sind, sprechen bereits luxemburgisch. Den Menschen wird die Chance gegeben, sich zu integrieren und nach vorne zu schauen.“

Hürden bleiben

Viel Sorge bereit Asselborn immer noch die sekundäre Immigration, vor allem aus Italien. Diese Probleme sind, so der Minister, „nicht unmöglich zu lösen, fordern aber sehr viel Energie“. Düdelingen zeige, dass diese Hürden auch ohne Quoten mit einer proaktiven Einstellung zu überwinden seien.

Während es nicht gestattet war, mit den Geflüchteten zu reden, beschrieb Biancalana die Stimmung unter den Leuten als hoffnungsvoll: „Nach allem, was sie durchgemacht haben, fühlen sie sich hier vor allem erst mal sicher. Sie können die Koffer abstellen, zur Ruhe kommen und schauen, wie es weitergeht.“

Sorgen machen sie sich dabei vor allem um die Asyl-Prozedur. Eine ganze Reihe an Menschen, die zuvor hier untergebracht waren, haben mittlerweile jedoch bereits den Flüchtlingsstatus erhalten, eine eigene Arbeit sowie eine eigene Unterkunft gefunden.

Einheimeschen
4. März 2019 - 8.07

Vill Diddlénger hu Viirfahren déi och emol vu wäit hiir komm sin. Si könne fillen wéi et Leit geet déi hiir Heemecht verloos hun a wäit ewäch vun Doheem nees nei ufänken mussen. Dofiir e grousse BRAVO un all Diddlénger déi dat do ënnerstëtzen.