Pop-up im Mondorfer Park: Nach fünf Jahren öffnet die „Roseraie“ wieder ihre Türen

Pop-up im Mondorfer Park: Nach fünf Jahren öffnet die „Roseraie“ wieder ihre Türen

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Im Mai blühen die ersten Rosen. Pünktlich zum Blumenmonat öffnet die Cafeteria „La Roseraie“ im Mondorfer „Domaine thermal“ wieder ihre Türen für die Spaziergänger des Parks. Das Lokal stand fünf Jahre lang leer.

Vor mehr als fünf Jahren hat der letzte Betreiber der Cafeteria „La Roseraie“ die Tür hinter sich geschlossen. Seitdem steht das schön gelegene Lokal leer. Auch nach der Einweihung des neuen Rosengartens im Juni 2016 mit über 250 verschiedenen Sorten hat sich lange Zeit nichts in den Räumlichkeiten getan. Anfang 2017 machte sich der damalige Abgeordnete und Bürgermeister des Thermalstädtchens, Lex Delles (DP), bereits Sorgen. Das Gebäude zerfalle langsam, merkte er in einer parlamentarischen Anfrage an. Die Antwort des damaligen Entwicklungs- und Infrastrukturministers François Bausch („déi gréng“) und des damaligen Wirtschaftsministers Etienne Schneider (LSAP) lautete, dass das Lokal auch in jenem Sommer noch leer stehen würde. Renovierungsarbeiten seien jedoch geplant.

INFO

Öffnungszeiten:
ab dem 10. Mai bis voraussichtlich Ende August oder Anfang September immer freitags, samstags, sonntags und an Feiertagen von 13.00 bis 18.00 oder 19.00 Uhr, je nach Besucherzahl
Standort:
Domaine thermal
36, avenue des Bains
L-5610 Mondorf
Die „Roseraie“ befindet sich am hinteren Ende des Parks

Vergangene Woche erkundigte sich die CSV-Abgeordnete Octavie Modert erneut nach dem Stand der Dinge – ebenfalls in einer parlamentarischen Anfrage. Diese war unter anderem an den aktuellen Tourismusminister gerichtet: Lex Delles. Ob es denn stimme, dass die Cafeteria noch in diesem Sommer ihre Türen öffnet.

Wichtige Rolle für den Tourismus

Es stimmt. Das bestätigten Lex Delles und François Bausch, Minister für Mobilität und öffentliche Arbeiten, in ihrer Antwort. Die Frage, ob Delles etwas damit zu tun hat, dass es auf einmal so schnell geht, umgeht er im Gespräch mit dem Tageblatt geschickt. „Ob das schon vorher geplant war, weiß ich nicht. Es ist jedenfalls sehr wichtig, dass die Roseraie noch in dieser Saison öffnet“, sagt der gebürtige Mondorfer. Das Lokal spiele eine wichtige Rolle für den Tourismus der Region. Fünf Jahre Leerstand seien für ein solches Gebäude zu lange.

Für die Wiedereröffnung steht jedenfalls schon ein Datum fest: Ab dem 10. Mai können Spaziergänger wieder an Wochenenden und Feiertagen erfrischende Getränke sowie kleine Snacks inmitten der duftenden Rosen genießen. Genau das, was sich Delles für die Cafeteria in seinem Heimatdorf wünscht.

Weder Zeit noch Mittel

Marie-Anne François, Kommunikationsbeauftragte des „Domaine thermal“, liefert Erklärungen dazu, warum es so lange gedauert hat: „Wir hatten weder die Mittel noch die Zeit, um das Lokal auf Vordermann zu bringen.“ Die Wiedereröffnung der Roseraie sei der letzte Schritt zu einem einheitlichen Gastronomieangebot des Domaine thermal. Alle Restaurants, die sich in der Parkanlage befinden, werden von nun an von dem Thermalbetrieb geführt.

Das war nicht immer so. Das Restaurant „Chalet am Brill“, am anderen Ende des Parks, wurde 20 Jahre lang von einem privaten Betreiber bewirtet. Im November 2017, als der Pachtvertrag ausgelaufen ist, hat ein Team des Domaine thermal das Chalet übernommen. Das ist auch der Plan für die Roseraie.

Ab Mai wird also Personal des Parks hinter der Theke stehen. Neben Getränken sollen auch Gebäck, Eis und Waffeln angeboten werden. Das alles erst mal provisorisch. Wie eine Art Pop-up-Bar, beschreibt Marie-Anne François das Vorhaben. Nach dieser Saison sollen dann die großen Renovierungsarbeiten folgen. Einige Umbauarbeiten sind bereits abgeschlossen: Das Dach wurde erneuert, der Feuerschutz sowie alles, was die Sicherheit betrifft, ist auf dem neuesten Stand und auch die Sanitäranlagen sind zum Teil renoviert.
Neue Veranda für 2020

Verschönerungen bis Januar

Zwischen September 2019 und Januar 2020 werden die restlichen Verschönerungsprojekte der Roseraie angegangen. Was genau geplant ist, kann François noch nicht sagen. Der Thermalbetrieb ist diesbezüglich abhängig von der Verwaltung für öffentliche Bauten – immerhin gehört das gesamte Parkareal dem Luxemburger Staat. Das Domaine thermal mietet die Fläche sozusagen an.

Der Betrieb habe eine Anfrage gestellt, um eine Veranda im Stil einer Pergola an die Cafeteria anzubauen. „Das wird derzeit von der Verwaltung für öffentliche Bauten geprüft“, sagt MarieAnne François. Dem scheint nichts im Weg zu stehen, denn in der Antwort auf die parlamentarische Anfrage von Octavie Modert steht bereits, dass nach der Saison 2019 eine Veranda entlang der Fassade in Richtung Rosengarten realisiert werde.

Roseraie in voller Pracht

Geplant sei laut der Kommunikationsbeauftragten jedenfalls, die Roseraie Anfang 2020 in ihrer vollen, renovierten Pracht wiederzueröffnen. Dann soll das Lokal eventuell auch das ganze Jahr über geöffnet sein. „Wir analysieren die Situation in diesem Sommer und passen unser Angebot dann später an die Bedürfnisse und Erwartungen der Besucher an“, erklärt François.

Täglich gehen zwischen 800 und 1.000 Menschen durch das Domaine thermal – ob sie nun zu einem Geschäftsmeeting dort sind, eine Kur im Thermalbad machen oder zum Arzt müssen. „Ich denke schon, dass die Parkbesucher und vor allem die Mondorfer das Gebäude endlich wieder leben sehen wollen“, sagt Marie-Anne François. Und welcher Zeitpunkt wäre besser als der Frühling und Sommer, in dem 70.000 Blumen auf dem Areal des Parks blühen. Mehr als 3.000 davon sind Rosen.

 

Das Land der Rosen

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Rose für das Großherzogtum ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Bis zu zehn Millionen Pflanzen, die in der Luxemburg-Stadt und Umgebung angepflanzt wurden, wurden in alle Welt exportiert. Sie schmückten unter anderem die Parks von Prinzen, Königen und Präsidenten.
Vor mehr als 100 Jahren wurde Luxemburg deshalb auch „Land der Rosen“ genannt. Die Rosengärtnereien mit mehr als 260 Sorten genossen Weltruf.
Das Goldene Zeitalter der Luxemburger Rosen endete mit dem Ersten Weltkrieg. Während dieser Zeit waren die Transportwege abgeschnitten. Die Rosengärtner waren gezwungen, ihre Anbauflächen zu verringern.
Auf Anregung der luxemburgischen Gartenbau-Fachvereinigung wurde 1958 zur Aufwertung des Mondorfer Parks ein Rosengarten angelegt. Dieser wurde 2013 saniert. 1958 wurde auch das Gebäude der heutigen „Roseraie“ errichtet.
Dabei wurden die Beetflächen um das Dreifache vergrößert, sodass sie Platz für über 3.000 Rosenstöcke bieten. 2016 wurde der neue Rosengarten eingeweiht.

 

Jang
25. April 2019 - 9.08

Roseraie egal op oder zou, den Park Mondorf ass guer nëtt méi attraktiv, eng lamentabel Verwaltung.