Pizza ist Unesco-Kulturerbe

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Was die Italiener schon lange wussten, ist nun offiziell: Die Pizza gehört zum Kulturerbe der Menschheit. Die internationale Kulturorganisation Unesco nahm die „Kunst des neapolitanischen Pizzabäckers“ auf die Liste des immateriellen Kulturerbes auf, wie sie am Donnerstag in Paris mitteilte. Auch deutscher Orgelbau und Orgelmusik, die Basler Fasnacht und das niederländische Müller-Handwerk gehören zu den 24 Neuzugängen auf der Liste.

Die Unesco erklärte, die Kunst der neapolitanischen Pizzabäcker namens „Pizzaiuoli“ sei nicht nur eine „kulinarisch-handwerkliche Praxis“. Sie fördere auch „soziale Zusammenkünfte und den intergenerationellen Austausch“. So veranstalte die Vereinigung der rund 3.000 Pizzabäcker in Neapel Kurse zur Geschichte und den Techniken der Kunst; zudem vermittelten Pizzameister in ihrer „Bottega“ das Handwerk an Lehrlinge. „Vittoria!“ („Sieg!“) schrieb der italienische Minister für Landwirtschaft und Ernährung, Maurizio Martina, auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

In einer Petition hatten zwei Millionen Menschen den Antrag Italiens bei der Unesco unterstützt. Danach geht die Tradition weit über das berühmte Teigwirbeln der Pizzabäcker und das Belegen mit Zutaten wie Tomaten und Mozzarella hinaus: Neben dem Handwerk würden auch Lieder und Geschichten seit dem 16. Jahrhundert „von Generation zu Generation weitergegeben“, heißt es darin. Italien will mit der Aufnahme auf die Liste ein Zeichen gegen den Vormarsch der Tiefkühlpizza setzen.

Auch der deutsche Orgelbau und die Orgelmusik sind nun Unesco-Kulturerbe, wie die deutsche Kommission bei der Kulturorganisation in Bonn mitteilte. Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) würdigte die Aufnahme „dieser großartigen Tradition“. Rund 400 handwerkliche Orgelbaubetriebe mit etwa 2.800 Mitarbeitern zählt Deutschland laut Antrag bei der Unesco. 3.500 hauptamtliche und zehntausend ehrenamtliche Organisten prägten das Handwerk und die Kunst des Orgelbaus und der Orgelmusik, heißt es darin. Zudem wird auf die zahlreichen Komponisten verwiesen, die seit dem Mittelalter von der kirchlichen Orgelmusik inspiriert wurden.

Die Unesco nahm zudem die Basler Fasnacht als größten Karneval der Schweiz und das niederländische Müller-Handwerk mit seinen Wind- und Wassermühlen in die Liste des „immateriellen Kulturerbes“ auf. Sie umfasst nun insgesamt 398 Einträge. Auch das irische Dudelsackspiel „Uilleann Piping“ wurde geehrt. Zu den weiteren Neuzugängen auf der Unesco-Liste gehören die indonesische Bootsbau-Kunst Pinisi, das mehr als 2.000 Jahre alte iranische Reitspiel Chogan und das turkmenische Kushtdepdi-Ritual des Singens und Tanzens.

Der auf der südkoreanischen Insel Jeju tagende Unesco-Ausschuss beschäftigte sich auch mit Anträgen für die Liste vom Aussterben bedrohter Kulturformen. Die Türkei erreichte die Aufnahme ihrer traditionellen „Pfeifsprache“ auf diese Rote Liste. Damit kommunizierten lange Zeit vor allem Menschen in abgelegenen Bergdörfern.

Laird Glenmore
7. Dezember 2017 - 16.19

Nee genau so wenig wie Pizza. Dann schon eher die Kasematten oder unsere schönen alten Châteaux aber doch nicht das Hundefutter wie Kuddelfleck. Es ist Geschmacksache bis auf meinen.