PICelectroNIC-Festival in den Rotondes: Klappernde Windmühlen und ravende Kinder

PICelectroNIC-Festival in den Rotondes: Klappernde Windmühlen und ravende Kinder

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Am Wochenende fand die zehnte Auflage des „PICelectroNIC“-Festivals in den Rotondes statt. Während zwei Tagen konnten sich Jung und Alt elektronische Klänge anhören, ausgefallene Installationen bestaunen und gemeinsam in eine Welt der Kreativität eintauchen.

Von Laura Tomassini

Jumping Disco, Klopotec Orkestra, PICarrousel – klingt irgendwie verrückt, und genau das soll es auch. Wer am Samstag und Sonntag Lust auf Familienunterhaltung der etwas anderen Art hatte, der war in den Rotondes genau richtig. Über 20 Programmpunkte rund um das Thema Musik und Klänge boten den Besuchern die Möglichkeit, Instrumente auf eine ganz neue Weise zu entdecken und hier und da sogar selbst ein Stückchen zu komponieren.

Zum runden Jubiläum drehte sich alles um das Thema Kirmes, wie Programmdirektorin Laura Graser erklärte: „Das sieht man schon an den Plakaten, die immer vom selben Illustrator designt werden und visuell sehr stark sind. Karusselle haben wir diesmal auch, die dürfen bei einer Kirmes natürlich nicht fehlen.“ Auch die Namen mancher Aktivitäten deuteten auf das Thema hin, zum Beispiel „Les Manèges Fitness“, wo die Beinmuskulatur der Eltern gefragt war, um die Kleinen zum Fliegen zu bringen.

Zentrales Thema war wie jedes Jahr allerdings das Schauen und Lauschen. Eine der ganz besonderen Vorstellungen war diesmal sicherlich die des Klopotec Orkestra in der Blackbox. „Das ist ein sehr experimentelles musikalisches Spektakel mit Windmühlen, mit denen Musik erzeugt wird“, verriet Laura Graser. Aber auch eingestandene Klassiker wie das „Pimp my Doudou“-Atelier, bei dem den Kuscheltieren der Besucher ein ganz neuer Look verpasst wurde, sowie die Schnitzeljagd quer über das Festivalgelände sorgten für Begeisterung.

Laut und leise

Den Gegenpol zu den actionreichen Programmpunkten bildete das Duo Clarima. In einem abgedunkelten Raum entführten Clara Dicke und Salima Ben Guigi ihr Publikum mit den sanften Klängen von Harfe und Mandoline in eine Ruheoase, in der vor allem die kleinen Gäste für kurze Zeit die Seele baumeln lassen konnten. „Das Festival ist insgesamt ja eher elektronisch und laut und die Kinder müssen teilweise sogar einen Hörschutz tragen. Unsere klassischen Instrumente sind nicht verstärkt und die Stücke, die wir spielen, ganz ruhig“, erklärte Mandolinistin Salima Ben Guigi zwischen zwei Konzerten.

Rund 20 Minuten dauerte jede Vorstellung des Duos, als Highlight durften die Zuhörer anschließend dann selbst Hand anlegen. „Wenn wir anfangen, zu spielen, werden alle Lichter ausgeschaltet und die Kinder machen ganz große Augen. Je nach Gefühl lassen wir sie am Ende dann ein bisschen an der Harfe oder Mandoline herumzupfen, darüber freuen sie sich besonders“, erzählte Salima Ben Guigi. Mit ihrer Kammermusik führte Clarima eine langjährige Tradition des Festivals weiter, denn die „Sieste musicale“ gehört seit der ersten „PICeletroNIC“-Auflage fest zum Programm, auch wenn die Besetzung jedes Jahr wechselt.

Die Mischung zwischen laut und leise, aktiv und passiv schien auch bei den Besuchern gut anzukommen. Der fünfjährige Maarten und seine kleine Schwester Mia waren zum ersten Mal beim Festival dabei und sichtlich begeistert. „Das Fahrradfahren in der Manege war wirklich cool und auch beim Karussell und den Windmühlen waren wir schon – darauf muss man erst mal kommen“, sagten ihre Eltern Sharon und Jean-Marc aus Heisdorf. Mit ihrer Zufriedenheit war die Familie nicht alleine, denn trotz zweitägiger Action waren die Kids auch am späten Sonntagnachmittag noch lange nicht müde – wie auch, bei so viel spannender Musik!