Parkkonzept in Differdingen sorgt für heftige Diskussionen

Parkkonzept in Differdingen sorgt für heftige Diskussionen

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Die Gemeinde Differdingen hat seit Mitte September ein neues Parkkonzept. Um die Bevölkerung über die Änderungen zu informieren, findet am kommenden Mittwoch um 19 Uhr eine Informationsveranstaltung im Kulturzentrum „Aalt Stadhaus“ statt. Das Tageblatt hat den Differdinger Bürgern bereits im Vorfeld auf den Puls gefühlt.

Von unserem Korrespondenten Marc Gatti

Beim neuen Konzept gehe es lediglich darum, die Parkplätze besser zu managen, und nicht darum, mehr Geld einzutreiben – das versicherten die Gemeindeverantwortlichen bei der ersten Präsentation des Konzepts im September. Den Besitzern einer „vignette résidentielle“ stünden die Auffangparkplätze auch weiterhin kostenlos zur Verfügung.

Was sich ebenfalls nicht geändert habe: Auch mit dem neuen Konzept soll es noch möglich sein, für 3,50 Euro einen ganzen Tag lang in Differdingen zu parken. Im Zusammenhang mit der Anpassung der verschiedenen Tarife sei es bei cleverer Planung nun gar möglich, für noch weniger Geld zu parken, so Roberto Traversini damals.

Vier Varianten zur Auswahl

In der Regel gibt es genügend Parkplätze für alle, aber wann und wo kann wie lange geparkt werden? Seit Mitte September stehen vier Optionen zur Auswahl. Eine Möglichkeit nennt sich „Park & Eat“. Wer zwischen 12 und 14 Uhr in einem Restaurant in Differdingen zu Mittag essen will, kann auf den ausgewiesenen Parkplätzen während dieser Dauer kostenlos parken.

Ab 14 Uhr fallen die üblichen Kosten jedoch wieder an. Dann gibt es noch „Park & Shop“, das es den Menschen ebenfalls ermöglichen soll, während einer kurzen Dauer kostenfrei ihr Auto abzustellen. So kann man schnell zum Bäcker oder zum Metzger, ohne fürs Parken zahlen zu müssen. Das soll bis zu zweimal am Tag möglich sein – und zwar für jeweils maximal 30 Minuten. Die erste halbe Stunde kann so beispielsweise auch am Morgen und die zweite am Nachmittag genutzt werden. Um etwaigen Missbrauch zu verhindern, muss man sein Nummernschild in den dafür vorgesehenen Automaten eintippen. In den vier Parkhäusern der Gemeinde wird außerdem eine Stunde kostenloses Parken ermöglicht.

„Park & Work“ richtet sich spezifisch an Menschen, die in Differdingen arbeiten. Ihnen soll es somit möglich sein, möglichst umsonst zu parken – und zwar an Plätzen mit Anbindung an den öffentlichen Transport sowie den Diffbus. Anschließend gibt es noch „Park & Enjoy“, das sich auch an Menschen richtet, die länger in Differdingen parken möchten. Hier werden Autofahrern Parkplätze in unmittelbarer Nähe zum Zentrum zu überschaubaren Tarifen angeboten.

Preiserhöhungen

Ebenfalls bei der Diffcard kam es zu einigen Änderungen. Besagte Karte, die es erlaubt, in den vier Parkhäusern der Gemeinde zu einem vergünstigten Tarif zu parken, kostet zehn Euro, die dann gleich als Kreditguthaben gutgeschrieben werden. Wurden vor dem 15. September am Tag lediglich 30 Cent pro Stunde und pro Abend- und Nachtstunde jeweils 15 Cent berechnet, so gelten diese Preise nur noch fürs Parkhaus bei „Aquasud“.

Bei den drei anderen fällt nach der ersten Stunde nun schon ein Euro für die zwei Stunden danach an. Konnte man bis zur Änderung mit der Diffcard für 2,70 Euro bereits neun Stunden parken, so fallen seit Mitte September hierfür nun schon 9,40 Euro an.

Die Meinung der Bürger

Bereits bei der Vorstellung sagte Bürgermeister Roberto Traversini: „Es war uns wichtig, zur ‚Rentrée‘ mit dem neuen Parksystem zu starten.“ Zwei Monate nach dessen Einführung sagt Traversini auf Anfrage hin, dass es nun mehr als wichtig sei, den Menschen in den kommenden Wochen und Monaten dieses neue Konzept zu erklären.
Passanten und Besucher des Differdinger Wochenmarktes, die das Tageblatt am Mittwoch zum Thema befragt hat, sehen das neue Parksystem recht positiv.

Alphonse Wagner, Anrainer im Zentrum, begrüßte das neue Konzept. Ihm zufolge soll dieses den Langzeitparkern endlich das Handwerk legen. Nun müssten die Kontrollen nur noch konsequenter durchgeführt werden, damit das alles auch Sinn mache, findet er.
Eisdielen-Besitzer Toni Hogea ist ebenfalls froh über das neue Konzept. Schließlich bekomme seine Laufkundschaft dadurch bessere Chancen auf einen Parkplatz. Er fügte allerdings hinzu, dass bereits einige seiner Kunden, besonders solche von auswärts, ihren Unmut gegenüber den neuen Parkuhren geäußert hätten.

Mario Raffaelli seinerseits bedauerte, dass Familienangehörige, die zu Besuch kommen und mehrere Stunden bleiben, jetzt schon auf den Auffangparkplätzen stationieren müssten, da die Zeitlimits in den Wohnstraßen im Zentrum selbst schnell überschritten seien. Spricht man auch mit den Friseurbetrieben im Zentrum, so stößt die 90-minütige Zeitbegrenzung auf Unverständnis. Verschiedene Dienstleistungen bräuchten nun einmal mehr Zeit als anderthalb Stunden. Anders dagegen die Meinung der Arztpraxen im Zentrum, wo man das Ganze wiederum begrüßt. Interessant wäre die Position des Differdinger Geschäftsverbandes gewesen, doch trotz schriftlicher Anfrage waren weder der Präsident noch sein Stellvertreter zu erreichen.

Bedingt durch die Einführung der kostenpflichtigen Parkplätze im Zentrum werden in der letzten Zeit immer mehr die kostenlosen Parkplätze im Parkhaus des Einkaufszentrums „Opkorn“ angefahren. Das wird kurz- oder mittelfristig nach sich ziehen, dass diese auch kostenpflichtig werden. Eine mehr als interessante Bürgerversammlung steht also auf der Tagesordnung, wo es mit Sicherheit zu hitzigen Diskussionen kommen wird.

Schrobiltgen
21. November 2018 - 11.28

Dat do ass mir ze komplizéiert, da kommen ech léiwer net méi ob Déifferdeng !

roger wohlfart
19. November 2018 - 18.30

Wat e Gedeessems, méi em den Eck geduecht geet ët nët! Wéi laang soll déi ofgebilte Parkauer- resp computer wuel iwwerliewen? A fir domatt ëmzegoen, brauch ee jo eng speziell Ausbildung. Zapperlot!

Knadderpéit
19. November 2018 - 7.26

A wéi steet et mamm Datwschutz bei deenen Automaten? Waat machen déi Leit déi sech vertippt hu wa sie hieren Ticket bezuelen? Ass esou een Ticket mamm Nummerschëld iwwerhaapt konform zum Code de la Route?

Nomi
18. November 2018 - 16.58

Firwaat et einfach machen wann et och komplizei'ert geet ?