Papst feiert Ostermesse auf Petersplatz – Warnung vor Unzufriedenheit

Papst feiert Ostermesse auf Petersplatz – Warnung vor Unzufriedenheit

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Erst ist es still und dunkel, dann wird es langsam hell. Die Osternacht im Petersdom steht im Zeichen der Auferstehung von Religionsstifter Jesus Christus. Papst Franziskus ruft die Gläubigen auf, sich nicht der dunklen Seite des Lebens hinzugeben.

Papst Franziskus feiert an diesem Sonntag mit Zehntausenden Gläubigen aus aller Welt auf dem Petersplatz in Rom die Ostermesse. Anschließend spendet er von der Loggia des Petersdoms aus den apostolischen Segen „Urbi et Orbi“. In der Osternacht ermunterte das katholische Kirchenoberhaupt die Gläubigen dazu, sich nicht in Unzufriedenheit und Hoffnungslosigkeit zu verlieren.

„Manchmal wenden wir uns ausschließlich unseren Problemen zu, die nie ausgehen“, sagte der Papst in seiner Predigt bei der Vigilfeier am Samstagabend im Petersdom. „Wir bitten um die Gnade, nicht von der Strömung, vom Meer der Probleme weggetragen zu werden; nicht an den Felsen der Sünde und auf den Klippen des Misstrauens und der Angst zu zerschellen.“

Hunderttausende kommen für die Feiertage nach Rom

An Ostern erinnern die Christen an die Auferstehung Jesu Christi, für sie ist es das zentrale Fest. Jedes Jahr kommen Hunderttausende Menschen über die Feiertage nach Rom. Der Segen „Urbi et Orbi“ gehört zu den bekanntesten Riten der römisch-katholischen Kirche. Die lateinische Formel bedeutet „Der Stadt und dem Erdkreis“ und wird nur Weihnachten, Ostern und nach einer Papstwahl gespendet.

Der Gottesdienst in der Osternacht markiert den Übergang vom Karsamstag zum Ostersonntag. Dabei wird an die Auferstehung von Jesus von den Toten nach christlicher Überlieferung erinnert. Der Übergang von Tod zu Auferstehung prägt traditionell auch die Gestaltung des Osternacht-Gottesdienstes: Zu Beginn zieht der Papst mit einer Kerze in den dunklen Petersdom ein, dann entzünden auch die Gläubigen Kerzen. Erst dann geht das Licht an.

Ostern gebe Anlass zur Hoffnung, machte der Papst klar. Oft scheine es, als würden unternommene Schritte nie ihr Ziel erreichen. „Man könnte auf den Gedanken kommen, dass die Enttäuschung aller Hoffnung das dunkle Gesetz des Lebens sei“, sagte der 82-Jährige. Doch es sei das Misstrauen, das der Hoffnung im Wege stehe.

Papst warnt vor Zynismus

„Wenn man den Gedanken zulässt, dass alles schiefgeht und dass das Schlechte nie aufhört, dann glauben wir schließlich, dass der Tod stärker ist als das Leben, und wir werden zynisch und spöttisch, krankhafte Entmutigung befällt uns“, warnte der Pontifex. „Stein für Stein errichten wir in uns eine Gedenkstätte der Unzufriedenheit, ein Grab der Hoffnung.“ Er rief die Gläubigen auf, die Hoffnung nicht zu begraben. Die Geschichte von Jesus mache klar, dass der „Übergang von der Verschlossenheit zur Gemeinschaft, von der Trostlosigkeit zur Tröstung, von der Angst zum Vertrauen“ möglich sei.

Auch im Heiligen Land werden am Sonntag Tausende Christen aus aller Welt zu den Osterfeierlichkeiten erwartet. In der Grabeskirche in der Jerusalemer Altstadt werden mehrere Messen zelebriert. Die Kirche steht an der Stelle, wo Jesus nach christlicher Überlieferung gestorben und wieder auferstanden ist. Die Polizei befand sich bereits vor den Feiertagen in erhöhter Alarmbereitschaft.

Jacques Zeyen
22. April 2019 - 9.56

" Same procedure as every year" kann man sagen. Die Vereinsgeschichte scheint von den Hunderttausenden die sich auf den Petersplatz stellen noch immer nicht verstanden zu sein. Wie könnte man sonst dem Chef eines solchen Vereins munter zuwinken? Aber besser falschen Trost als gar keinen.

Rabirom
22. April 2019 - 8.15

Nach dem Größenwahn kommt der Untergang! Das war noch immer so.

de Schmatt
21. April 2019 - 19.39

In einem hat der Pontifex recht , in seiner Warnung vor dem Zynismus und dem Fatalismus. Mit einer pessimistischen Einstellung, so begründet sie auch oft sein mag, werden die Menschen immer unzufriedener und hoffnungsloser. Zu dieser Haltung der Machtlosigkeit hat die Kirche allerdings Jahrhunderte eifrig und unermüdlich und aktiv beigetragen, mit dem Ziel die Menschen klein zu halten und sie sich unterwürfig zu machen.