Neujahrsempfang der GrünenOptimismus trotz Rückschlägen

Neujahrsempfang der Grünen / Optimismus trotz Rückschlägen
Empfang der Grünen in den Bonneweger Rotunden  Foto: Editpress/Julien Garroy

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Die Grünen, die europaweit und auch in Luxemburg auf einer elektoralen Erfolgswelle schwimmen, luden am Donnerstagabend zu ihrem Neujahrsempfang ein, der trotz der jüngsten Rückschläge – die nicht tabuisiert wurden – in recht gelöster und optimistischer Stimmung in den Bonneweger Rotunden über die Bühne ging.  

Das präsidiale Duo (Parität verpflichtet) Djuna Bernard und Christian Kmiotek versuchten sich, mit Headsets ausgestattet, an einem dramaturgisch aufgezogenen Dialog, statt der sonst üblichen Ansprachen; eine eigentlich erfrischende Neuheit, die allerdings durch technische Probleme leicht gestört wurde. Das Jahr 2019 war für die Partei eine emotionelle „Achterbahnfahrt“. Ein Jahr nach dem tragischen Tod von Camille Gira schockierte im August die Nachricht vom schweren Herzinfarkt von Felix Braz Partei und Mitglieder. Er habe sich nicht geschont, bis kurz vor dem gesundheitlichen Zwischenfall am Datenschutzgesetz und anderen Dossiers gearbeitet; während seines kurzen Urlaubs an der belgischen Küste kam es dann zum Zusammenbruch. Mittlerweile gehe es ihm besser, Tag für Tag kämpfe er sich ins Leben zurück, auch wenn noch ein weites Stück Strecke vor ihm liege.

Gartenhäuschen: Nichts verheimlichen

Die Affäre Traversini qualifizierten die Parteisprecher als Fehlverhalten einer Person: Die „Gaardenhäischen“-Affäre habe verdeutlicht, dass Politiker nicht nur Verantwortung für die Bürger, sondern auch für sich selbst tragen. Dass der grüne ehemalige Bürgermeister von Differdingen die Konsequenzen seines Handelns gezogen habe und von allen Posten demissionierte, ehre ihn allerdings. Die Grünen würden sich weiterhin dem Thema stellen und nichts verheimlichen. Das im letzten Jahr gesetzte Ziel der 1.000 Mitglieder habe die Partei vor kurzem erreicht: 2013, zu Beginn der aktuellen Koalitionszusammensetzung, seien es noch 600 Mitglieder gewesen. Der angesprochenen Dreierkoalition fehle während der zweiten Periode entgegen allen anderslautenden Kommentaren keineswegs ein gemeinsames Projekt. Allein die jüngste vorgestellte Klimastrategie verdeutliche dies.

Die Belastung der Umwelt mit CO2 werde künftig zu bezahlen sein. Dank der Kohlendioxidbepreisung, des in wenigen Wochen geltenden kostenlosen öffentlichen Verkehrs, der Förderung von E-Mobilität und weiterer energetisch effizienter Maßnahmen soll der CO2-Ausstoß um 55 Prozent gesenkt werden, und das auf sozial ausgeglichene Weise. Hohe Investitionen würden zu einem Quantensprung in Sachen Mobilität führen. Die Grünen würden im Rahmen der geplanten Steuerreform verlangen, dass diese auch die Lage auf dem Wohnungsmarkt entschärft. 

Im Jahr 2030 – und hierfür würden im angelaufenen Jahr die Akzente gesetzt – werde Luxemburg ein Land mit mehr Lebensqualität sein. Hierfür müsse auch die wirtschaftliche Wachstumsfrage diskutiert werden. Einfache Lösungen, wie von populistischen Parteien dargelegt, könne es hierbei allerdings nicht geben. Die Grünen haben deshalb eine interne Arbeitsgruppe „Energie, Klima, Wachstum“ ins Leben gerufen, die sich ausführlich mit der Frage beschäftigen soll.

Nach den obligaten Wünschen fürs neue Jahr reichte die Partei u.a. Biowein und offensichtlich recht gesunde Häppchen.                  

               

Polchen
10. Januar 2020 - 14.03

Das war der Tag der Grünspechte, Skandale,Ueberheblichkeit, Arroganz pur usw. Veräppeln des Steuerzahlers, dreimal nix.

de Schmatt
10. Januar 2020 - 13.53

Sonst nichts als Selbstbeweihräucherung! Das ist bei allen Parteien so, ob beim Neujahrsempfang, beim "Pot du Président " oder auf den Nationalkongressen. Selbstkritik ist nicht angesagt und nicht erwünscht. Pure Nabelschau!