Nordkorea fordert USA mit Plänen für Raketenangriff heraus

Nordkorea fordert USA mit Plänen für Raketenangriff heraus

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Nordkoreas Militärführung hat demonstrativ unbeeindruckt auf jüngste Drohungen von US-Präsident Donald Trump reagiert und ihn für seine martialischen Äußerungen verspottet. „Sachlicher Dialog ist mit so einem Typen bar jeder Vernunft nicht möglich, nur mit absoluter Stärke ist ihm beizukommen“, hieß es in einer Stellungnahme der Streitkräfte, aus der die nordkoreanische Staatsagentur KCNA zitierte. Südkorea warnte den Norden am Donnerstag mit ungewohnt deutlichen Worten vor einer weiteren Eskalation des Konflikts. In der von KCNA verbreiteten Stellungnahme hieß es, Trump verkenne offensichtlich den Ernst der Lage und der jüngsten Warnungen aus Pjöngjang. Dem nordkoreanischen Militär gehe das „ziemlich auf die Nerven“.

Zuvor hatte Trump Nordkorea offen wie noch kein US-Präsident militärisch gedroht: „Nordkorea sollte besser keine weiteren Drohungen gegen die USA ausstoßen. Ihnen wird mit Feuer und Wut begegnet werden, wie es die Welt niemals zuvor gesehen hat. Nordkorea reagierte darauf trotzdem mit der Drohung, mehrere Raketen auf Guam abzufeuern. Auf der von 160.000 Menschen bewohnten US-Pazifikinsel befindet sich ein strategisch wichtiger Stützpunkt des amerikanischen Militärs. In der neuen Stellungnahme aus Pjöngjang heißt es nun, man werde bis Mitte August Pläne fertigstellen, nach denen vier Mittelstreckenraketen über Japan fliegen und etwa 30 bis 40 Kilometer vor Guam ins Meer stürzen sollen. Die Flugdistanz von knapp 3.360 Kilometern könnten die Raketen binnen weniger als 18 Minuten zurücklegen. Sobald die Einsatzpläne fertiggestellt seien, entscheide Präsident Kim Jong Un über das weitere Vorgehen.

„Harte und resolute Vergeltung“

Südkoreas Streitkräfte reagierten ihrerseits mit einer Drohung: Sollte das kommunistische Nachbarland seine „Provokationen“ nicht unterlassen, werde es „die harte und resolute Vergeltung der Alliierten“ zu spüren bekommen, sagte Generalstabschef Roh Jae Cheon. Man sei darauf vorbereitet, die „Provokationen“ Nordkoreas umgehend zu kontern. Südkoreas Nationaler Sicherheitsrat sollte am Donnerstag (08.00 Uhr MESZ) zu einer Dringlichkeitssitzung zusammentreten. Nach Informationen der New York Times hatte Trump seine weltweit beachteten „Feuer und Wut“-Äußerungen nicht vorher mit seinem Stab abgesprochen. Der Präsident habe spontan auf eine Reporterfrage reagiert, berichtet die Zeitung. Sie stützt sich dabei auf Aussagen von Beratern Trumps.

US-Außenminister Rex Tillerson hatte sich danach mäßigend geäußert. Bei einem Stopp auf Guam sagte Tillerson, er glaube nicht, dass es eine unmittelbare Bedrohung gebe, die Amerikaner könnten ruhig schlafen. Trump habe nur die nordkoreanische Rhetorik in gleicher Sprache beantworten wollen. Verteidigungsminister James Mattis richtete dagegen eine Warnung an Pjöngjang: „Die Demokratische Volksrepublik sollte jeden Gedanken an Handlungen aufgeben, die zum Ende ihres Regimes und zur Vernichtung ihres Volkes führen würden.“ Zwar versuche das US-Außenministerium alles, um der Bedrohung mit diplomatischen Mitteln Herr zu werden. Allerdings verwies Mattis auch auf die Erfahrung und überlegene Schlagkraft der US-Streitkräfte. Einen Rüstungswettlauf könne Nordkorea nur verlieren.

„Rückkehr zur Vernunft“

Zur atomaren Bewaffnung der USA hatte Trump am Mittwoch getwittert: „Mein erster Befehl als Präsident war, das nukleare Arsenal zu erneuern und zu modernisieren. Jetzt ist es weit stärker und kraftvoller als jemals zuvor.“ Die Washington Post und zahlreiche US-Militärexperten wiesen darauf hin, dass eine Modernisierung des Arsenals binnen sechs Monaten schlicht unmöglich sei. Chinas amtliche Nachrichtenagentur Xinhua kritisierte den verbalen Schlagabtausch zwischen den USA und Nordkorea scharf. In einem Kommentar hieß es, ohne eine „Rückkehr zur Vernunft“ werde „alles noch schlimmer“. Nordkorea sollte sein Atom- und Raketenprogramm einstellen, während die USA und Südkorea ihre Militärmanöver aussetzen, um an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Auch Japans Regierung rief zur Mäßigung auf, richtete ihren Appell aber ausschließlich an Pjöngjang.

Trotz Verboten des UN-Sicherheitsrates und Warnungen aus dem Ausland hatte Nordkorea am 28. Juli eine Interkontinentalrakete getestet. Diese hatte nach Berechnungen von Experten eine theoretische Reichweite von rund 10.000 Kilometern. Nordkoreas Staatschef Kim sagte nach dem Test, das Festland der USA sei jetzt in Reichweite. Als Reaktion auf den Raketentest verhängte der UN-Sicherheitsrat die bislang schärfsten Wirtschaftssanktionen gegen Nordkorea.

armand
10. August 2017 - 20.23

zum besseren geschichtsverständnis sollte man vielleicht erwähnen dass der norden 1950 den süden überfallen hat und auch luxemburger unter un-mandat gegen china+nk gekämpft haben.

Thomas Bosch
10. August 2017 - 17.11

Trump erinnert mich so oft an die peinlichen Situationen in Grund- und Sekundarschule, wenn man sich fremdschämte während der Schulkollege, der sich nicht gut ausdrücken konnte und etwas langsamer war als die Mitschüler, versuchte sein Exposé irgendwie hinter sich zu bringen. Stellte der Lehrer dann auch noch Fragen, machten die nervös dahingestammelten Antworten meistens alles immer noch schlimmer bis es emotional wurde und das ganze mit viel Tränen oder Wutausbrüchen endete, die sowohl die ganze Klasse als auch den Lehrer sprachlos machten. Trump kann man nicht ernstnehmen, leider wird man dazu gezwungen weil er nunmal US-Präsident ist. Seine dümmlichen, unüberlegten Aussagen könnten tatsächlich einen Atomkrieg auslösen. Es ist einfach unfassbar dass der Schulkollege, der dafür eben andere Stärken hatte und trotzdem seinen Weg machte, jetzt plötzlich in Form eines Donald Trump mit Nordkorea streitet und trotz jahrzehntelanger Bemühungen ein Umdenken zu erreichen, was die verrückte, paranoide Wettrüstung des kalten Krieges angeht, einfach weiter zu machen als wäre nichts gewesen. Das Schlimmste daran ist dass Trump zeigt dass man wohl doch richtige Politiker an der Spitze braucht und nicht solche Witzfiguren, so wie es das Establishment nunmal predigt...

ruedi
10. August 2017 - 13.56

WAS schreibt ihr hier? NBC berichtet: Das Pentagon arbeitet an einem Plan zur Versetzung mehrerer Präventivschläge gegen die nordkoreanischen Militärobjekte. Dies berichtet der TV-Sender NBC unter Berufung auf hochrangige US-Militärs. Nordkoreas letzter Krieg war um 1950. Wieviele hatte das US-Regime seitdem? Es war nicht Nordkorea das jeden 5. US-Bürger abschlachtete. Sondern es war andersrum!

pierrep
10. August 2017 - 13.20

Bei allem Respekt für die USA sowie für Nordkorea aber wieso ist es möglich das zwei Personen Namens Kim Jong Un und Trump Millionen von Menschenleben opfern wollen um ihre Machtgeilheit zur Geltung zu bringen. Solche "Führer" mit ihren Vasallen müssten sofort von ihren eigenen Völker sofort aus ihren Ämter gefeuert werden. Einerseits ist der Wissenschaftliche Fortschritt des Menschen fast grenzenlos aber anderer Seit's scheint unser Planet Erde zu klein um einige Hirnrissige Personen in die Schranken zu verweisen.

Een den keng Tomaten op den Aen huet!
10. August 2017 - 10.16

China und Russland sollten als Schutzmacht Nordkorea vor jeder US Provokation schützen. Im Gegenzug sollte Nordkorea auf sein Atomprogramm verzichten und USA sollte sich mit seinen Militärbasen und Manövern aus Asien zurück ziehen. Die haben dort nichts mehr verloren! Wer wen provoziert ist nicht geklärt! Tatsache ist dass NK Atombomben baut um sich gegen US Agressionen zu verteidigen und dass USA permanent an der nordkoreanischen Küste erhebliche Militärmanöver abhält, womit sich NK bedroht fühlt! Die gleiche Frage könnte man anders stellen: Wer war zuerst da, das Huhn oder das Ei?