Noch mehr „Shalala“: Der Racing-Stürmer über den FC Metz und Danel Sinani

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Der aktuelle Toptorschütze der Liga ist gerade einmal 21 Jahre alt, besitzt einen Namen, der sich perfekt für Torjubel eignet und erledigte nach der Fola auch Mondorf im Alleingang. Dabei wäre Racing-Stürmer Florik Shala fast zum Mittelfeldspieler ausgebildet worden. Vor dem Duell gegen den Meister verriet der Angreifer, was sich der Tabellendritte im eigenen Haus (Stade Camille Polfer) gegen Düdelingen vorgenommen hat.

„Nach dem Doppelpack gegen die Fola dachten alle, das wäre eine Eintagsfliege gewesen. Doch er hat gegen Mondorf nachgelegt. Er lernt und entwickelt sich ständig weiter.“ Racing-Trainer Patrick Grettnich hat vollstes Vertrauen in seinen 21-jährigen Stürmer. Florik Shala gehört mittlerweile zu seinem Stammpersonal, doch der Weg dorthin war von vielen Rückschlägen gekennzeichnet.

Angefangen mit dem Ende seiner Ausbildung in Metz. Er sei damals einfach „zu klein“ gewesen, so die Erklärung nach drei Jahren in Lothringen. Rückenprobleme kamen hinzu. Daraufhin kehrte Shala 2013 wieder nach Luxemburg zurück. Während er in der Luxemburger U17 damals mehrfach im Mittelfeld eingesetzt wurde und deshalb auch andere Funktionen übernehmen musste, sah er sich selbst „immer als Stürmer“. Er biss auf die Zähne und profitierte von einem Wachstumsschub.

Breitere Schultern

Mit rund 25 Zentimetern mehr als zu Metzer Zeiten hat er sich mittlerweile mit seinen 1,92 Metern in der hauptstädtischen Elf etabliert und die diesjährige Torausbeute ist beachtlich: sechs Treffer in sieben Spielen. „Er hat eine gute Statur und breite Schultern. Den bewegt man nicht einfach so …“ Grettnich hob neben dem zusätzlichen Talent auch andere Qualitäten des Youngsters hervor: „Er nimmt die Ratschläge seiner Kollegen an. Zudem verfügt er über einen guten linken Fuß und ist im Spiel kopfballstark. Allerdings müsste er Flanken besser mit dem Kopf verwerten.“

Gelernt hat Shala in den vergangenen Monaten ebenfalls das Defensivverhalten, das ihm anfangs laut Grettnich teilweise noch fehlte: „Er ist läuferisch sehr stark und hat eingesehen, dass Fußball nicht nur eine offensive Angelegenheit für Stürmer ist. Er hat das Zeug dazu, ein guter Angreifer zu werden.“

Shala selbst bleibt beim Blick auf sein Saisondebüt gelassen und stellt das Kollektiv vor individuellen Erfolg: „Ich bin zufrieden. Als Stürmer habe ich meinen Job erledigt. Derzeit läuft es einfach rund. Es gibt dafür keinen besonderen Grund. Es liegt wohl eher daran, dass die Arbeit der letzten Jahre jetzt bei uns allen Früchte trägt. Es herrscht eine gute Dynamik. Das Ganze ist also nicht nur positiv für mich, sondern für das gesamte Team.“

Ein Wiedersehen

Morgen kommt es für den Luxemburger mit kosovarischen Wurzeln zum Wiedersehen mit einem seiner langjährigen Gefährten, Danel Sinani. Mit dem Wechsel des Nationalspielers nach Düdelingen trennten sich für das Gespann vor über einem Jahr die Wege – aber nur auf dem Platz. „Ich bin selbst ein Düdelinger“, erklärte Shala schmunzelnd. „Das macht das Ganze natürlich etwas speziell. Über dieses Duell haben wir allerdings noch nicht gesprochen.“ Anders die Europa League, über die sich das Duo noch am Donnerstag unterhalten hat: „Ich freue mich sehr für ihn. Er hat es sich verdient.“

Auch der Racing-Stürmer hat die Erfahrungen im Europapokal vor einigen Wochen genossen und peilt deshalb auch eine Wiederholung an: „Ich selbst habe mir in dieser Saison keine persönlichen Ziele gesetzt, sondern wir wollen als Mannschaft gemeinsam die Qualifikation für die Europa League schaffen.“ Mit 14 Punkten aus sieben Partien steht der RFCUL vor dem Heimspiel gegen die Toppmöller-Truppe auf dem dritten Rang, den man nicht an die Gäste abtreten will. „Unsere erste Priorität ist es, gut im Block zu stehen. Zudem brauchen wir auch etwas Glück. Wenn wir einen guten Tag erwischen …“, dann hört man wohl wieder ein bisschen mehr vom „Shalala“ auf den Rängen.


Kein Zirkus beim RFCUL

RFCUL-Trainer Patrick Grettnich hat derzeit beim Blick auf die Tabelle wenig zu bemängeln. Spielerisch sieht er allerdings noch etwas Luft nach oben, auch wenn das nur ein positiver Nebeneffekt ist: „Vom schönen Spiel kann man sich auch nichts kaufen, davon redet am Tag danach niemand mehr. Mit unserem 3-5-2-System wollen wir aus einer guten defensiven Organisation nach vorne herausspielen und hinten dicht sein. Der Erfolg gibt uns recht. Ohnehin sind wir ja nicht da, um die Leute zu amüsieren – dafür geht man in den Zirkus.“  chd