Neues Erscheinungsbild: Racing will sich an der Spitze festbeißen

Neues Erscheinungsbild: Racing will sich an der Spitze festbeißen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Für den RFCU Lëtzebuerg führt der Weg zum Europapokal nur noch über die Meisterschaft. Wie sich der Hauptstadtklub langfristig unter den Topklubs der BGL Ligue etablieren will, erklärten vor dem Heimspiel gegen UT Petingen Trainer Patrick Grettnich und einer seiner Leistungsträger, Kevin Nakache.

Der Weg an die Spitze führt über die Professionalisierung. Trainer Patrick Grettnich erklärte dem Vorstand schon vor Monaten, kürzertreten zu wollen: Der 46-Jährige wird durch einen vollamtlichen Coach ersetzt und bleibt dem Verein als Sportdirektor erhalten. Wann dieser Personalwechsel vollzogen wird, steht noch nicht fest, auch wenn sich die Winterpause dafür anbietet. Die Suche nach dem passenden Nachfolger hat noch keine Resultate ergeben.

Nichts überstürzen lautet die Devise, aus gutem Grund: Von den insgesamt 33 Pflichtspielen, die der Racing im Kalenderjahr 2018 ausgetragen hat, verlor der Hauptstadtklub nur sieben. Eine beachtliche Bilanz, die zeigt, dass die bisher unternommenen Schritte von Erfolg gekrönt waren. Eine gestandene Mannschaft wurde rund um das 3-5-2-System von Grettnich aufgebaut, im Sommer wurden mit Laurent Agouazi, Sebastian Szimayer und Thomas Birk zudem drei Leistungsträger mit Profierfahrung verpflichtet. „Wenn man in der Liga während eines ganzen Jahres nur vier Spiele verliert, steigert sich das Selbstbewusstsein. Die Statistik kennen nicht nur wir, sondern auch die Gegner …“, erklärte der Coach. Der zweite Tabellenplatz soll keine Momentaufnahme sein. „Wir wollen uns oben festbeißen“, so Grettnich.

Kevin Nakache (1 Tor, 1 Vorlage) hat eigenen Aussagen zufolge nach Startproblemen wieder zur gewohnten Form gefunden und fühlt sich wohl in einem Team, „in dem niemand herausragt. Wir haben einen klaren Spielplan und den ziehen wir durch. Seit meiner Ankunft in Luxemburg (2015) habe ich noch keine so ausgeglichene Saison erlebt wie diese. Auch wenn wir einen guten Start erwischt haben, bedeutet das noch nichts.“

„Vergleichbar“

Am Sonntag bekommt es der Fusionsverein mit UT Petingen zu tun – dem einzigen Verein, der es bislang geschafft hat, sich gegen Leader Jeunesse durchzusetzen. „Sie ähneln uns. Es handelt sich um ein Team mit erfahrenen Spielern, die eigentlich nicht zu den Titelkandidaten gezählt werden und trotzdem obenauf sind“, meinte Nakache. Dass Artur Abreu gesperrt ausfällt, sei logischerweise nicht als Nachteil zu bewerten, fügte der Coach hinzu: „So ein Spieler wie Abreu ist in Luxemburg vom Niveau her über der breiten Menge …“ Er sprach nicht lange um den heißen Brei herum: „Wir wissen, dass sie über große Qualitäten verfügen, aber es handelt sich um einen direkten Konkurrenten, gegen den wir zuhause gewinnen wollen.“ Danach warten mit Tabellenführer Jeunesse und Progrès Niederkorn noch weitere Europapokalanwärter auf die Hauptstädter: „Nach diesen Partien wird man sehen, ob wir es geschafft haben, einen weiteren Schritt zu machen“, fügte Nakache hinzu. In den verbleibenden drei Heimspielen „müssen wir unsere Hausaufgaben machen“, blickte Grettnich voraus und ergänzte: „Ich kann mir vorstellen, dass auch die anderen Teams mittlerweile nicht mehr gerne gegen den Racing spielen.“

Denn der Reuter-Klub will auf Dauer zu den nationalen Spitzenteams gehören. Während in der Vergangenheit in Bezug auf die Identifikation sehr viele Fehler begangen wurden, so gibt der rezente sportliche Erfolg den Entscheidungen der Präsidentin und ihres Trainerstabs recht: „Wir haben einen Platz unter den Topmannschaften gefunden und uns Respekt erarbeitet. Wenn es Sticheleien von anderen Klubs gibt, heißt das auch, dass man ernst genommen wird. Wir haben unser Erscheinungsbild verändert“, so der Trainer abschließend.

 

Camara erster Wintertransfer

Der Hauptstadtklub wird im Winter den Transfer von Torwart Sory Camara unter Dach und Fach bringen. Im Sommer scheiterte die Verpflichtung, da der Spieler erst vor zwei Jahren in Wiltz unterschrieb (und die notwendige dreijährige Zeitspanne zwischen zwei Transfers damit unterschritt).