Neue Markierung soll Unfälle verhindern

In Österreich geht man neue Wege, was die Verkehrssicherheit der Motorradfahrer anbelangt. Spezielle Fahrbahnmarkierungen sollen helfen, Unfälle zu vermeiden. Eine Idee für Luxemburg?

Laut Verkehrsstatistik passieren vor allem in den Sommermonaten besonders viele Motorradunfälle. Studien aus Kärnten (Österreich) haben gezeigt, dass die meisten Biker ihr Gefährt in einer Linkskurve entlang des Mittelstreifens führen. Beim Legen in die Kurve ragt der Kopf oft über den Streifen hinaus. Das stelle ein großes Risiko dar, warnen Experten.

Um diese Gefahr zu reduzieren, wurde in Kärnten eine zusätzliche Markierung in der Mitte der Fahrbahn angebracht. Auf diese Weise will man die Biker dazu bringen, auf ihrer Straßenseite zu bleiben. Anscheinend mit Erfolg, denn seitdem die spezielle Markierung besteht, ging die Anzahl der Motorradunfälle zurück, heißt es.

In diesem Zusammenhang wollten die DP-Abgeordneten André Bauler und Gusty Graas von Infrastrukturminister François Bausch wissen, ob eine solche Markierung nicht auch hierzulande sinnvoll sei.
Der Minister erklärt, dass im letzten Jahr 122 Motorradfahrer und acht Beifahrer in Luxemburg bei Unfällen verletzt oder getötet wurden. Die meisten Vorfälle ereigneten sich außerhalb der Ortschaften auf kurvenreichen Strecken. Nur ein Motorradfahrer starb in einer Linkskurve. Neun Personen wurden schwer und acht leicht verletzt.

Erste Ergebnisse

Die Polizei stoppte 2016 neun Biker, die zu schnell unterwegs waren. Ein Motorradfahrer war betrunken. Bausch schlussfolgert, dass die meisten schweren Unfälle, in die Motorräder verwickelt sind, nicht in Linkskurven geschehen. Deshalb spiele die Mittellinie bei der Analyse der Unfallursache auch nur eine beigeordnete Rolle. In Gegenzug sei wie so oft die erhöhte Geschwindigkeit eine der Hauptursachen für die Unfälle.

Der Verkehrsminister bestätigte aber auch, dass in Österreich Pilotprojekte mit alternativen Fahrbahnmarkierungen dabei seien, durchgeführt zu werden. Die ersten Resultate dieser Tests seien vor kurzem hierzulande von der Straßenbauverwaltung der zuständigen staatlichen Arbeitsgruppe vorgestellt worden. Diese habe daraufhin die österreichischen Behörden kontaktiert, um weitere Informationen über die neuen Fahrbahnmarkierungen zu bekommen.

Tatsächlich sollen die Biker einen größeren Radius in den Kurven benutzen, wenn dort eine angepasste Markierung existiert. Die N25 zwischen Wiltz und Kautenbach, wo es immer wieder zu schweren Motorradunfällen kommt, könnte als Strecke für ein luxemburgisches Pilotprojekt genutzt werden, so Bausch weiter. Auf jeden Fall würde die Arbeitsgruppe „Audits de sécurité“ diese Strecke genau unter die Lupe nehmen.