Nach Rücktritt des Aleba-Präsidenten dementiert Banque de Luxembourg Geldunterschlagungs-Gerüchte

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Die Demission von Roberto Scolati als Aleba-Präsident sorgte in Bankenkreisen für allerhand Gesprächsstoff. Wie wir bereits vor mehreren Wochen berichteten, gab es neben den als offizielle Ursache genannten gesundheitlichen Problemen von Scolati eine Reihe von Vorkommnissen, die in Zusammenhang mit dem Rücktritt standen.

Scolati verwaltete bei seinem Arbeitgeber, der Banque de Luxembourg, die Kasse der „Amicale des employés de la Banque de Luxembourg“, eine Vereinigung, die Freizeit- und Kulturaktivitäten organisiert. Hier soll es laut den oben erwähnten Gerüchten zur Unterschlagung von Geldern gekommen sein. Die Bank reagierte nun auf eine Nachfrage eines RTL-Kollegen und stellt sich weitgehend hinter den ehemaligen Gewerkschaftspräsidenten.

Zwar seien dem Institut die Gerüchte bekannt, denen zufolge die Ursache der Demission eine andere als der Gesundheitszustand ihres Angestellten sei, allerdings habe die Bank keine Kenntnis von anderen Gründen als dem genannten. Sie könne keine Unterstellungen bestätigen, dass es im Rahmen der beruflichen Tätigkeit des Ex-Präsidenten zu Unregelmäßigkeiten gekommen sei; auch habe es keine Untersuchung oder disziplinäre Prozedur gegen Scolati gegeben und es sei keine Klage eingereicht worden, wozu die Bank verpflichtet gewesen wäre, wenn die Anschuldigungen sich bestätigt hätten.

„Manque de rigueur“

Die Bank räumt allerdings ein, dass es im Rahmen der Aktivitäten des ehemaligen Aleba-Präsidenten bei der „Amicale“ Abweichungen beim verwaltungstechnischen „Suivi“ gab. Diesbezüglich habe dieser einen Mangel an der notwendigen Genauigkeit zugegeben. Die „Abweichungen“ seien schnell beseitigt worden und es sei niemand zu Schaden gekommen. Die Banque de Luxembourg stellt sich also hinter ihren Mitarbeiter, und die Aleba bzw. ihr Generalsekretär Laurent Mertz sieht keinen Zusammenhang mit dem Rücktritt. Scolati bleibt im Übrigen weiterhin Kandidat auf der Aleba-Liste für die anstehenden Sozialwahlen.

Einige weitere Vorkommnisse sollen Mertz zufolge ebenfalls nicht in Verbindung mit der Demission stehen. So wurden die Schlösser der Aleba-Zentrale in der Avenue Monterey zum Jahreswechsel ausgetauscht und zwei Mitarbeiter wurden entlassen. Diese Ereignisse hängen zusammen, erklärte uns Mertz, der auf die Gründe der beiden Entlassungen, u.a. die eines Juristen, nicht eingehen will. Die beiden hätten gegen die Interessen der Gewerkschaft gehandelt. Die Schlösser seien aus Sicherheitsgründen ausgetauscht worden.

Zwei Entlassungen

Die beiden Betroffenen fühlen sich ungerecht behandelt und erklärten in einem Brief u.a., sie hätten ihre Loyalität auch im Rahmen der „delikaten Geschichte des Präsidenten“ unter Beweis gestellt, worüber schreckliche Gerüchte am Bankenplatz die Runde machten. Dass der Neujahrsempfang der Aleba kurzfristig abgesagt wurde, sei laut Generalsekretär darauf zurückzuführen, dass man sich entschlossen habe, wegen der Sozialwahlen alternativ mehrere Veranstaltungen zu organisieren. Bei der Aleba sei die Kasse jedenfalls in Ordnung, erklärte Mertz, und über Unregelmäßigkeiten woanders habe er keine Kenntnis.

Die im Banken- und Versicherungssektor tätige Gewerkschaft funktioniert bis nach den Sozialwahlen ohne Präsident: Die Exekutive trifft zurzeit die anstehenden Entscheidungen kollegial, bis ein Nachfolger von Roberto Scolati gewählt ist.

pierre Wollscheid
12. Februar 2019 - 14.38

Also wir heben den grossen Teppich auf, und die Hunde die bellen, und die Karavanne zieht weiter Typisch Luxemburg

Pierre Ravarin
10. Februar 2019 - 12.10

Das würde keine Bank zugeben! Haben es ja oft genug erlebt.