Nach der Drogenrazzia in Esch klagt eine Wirtin: „Das kann so nicht weitergehen“

Nach der Drogenrazzia in Esch klagt eine Wirtin: „Das kann so nicht weitergehen“

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Einen Tag nach der Drogenrazzia war der Alltag wieder eingekehrt in der Avenue de la Gare. Dort hatten am späten Dienstagnachmittag 130 Polizisten eine groß angelegte Durchsuchung von zwei Cafés durchgeführt, die einschlägig als Drogenumschlagplätze gelten. Oder galten, je nach Sichtweise eben.

Südamerikanische Rhythmen dringen aus den Lautsprechern. Die Sonne scheint auf die Terrasse. Zwei Gäste sind dabei, einen Aperitiv zu sich zu nehmen. Es ist kurz vor 11 Uhr. Nichts deutet darauf hin, dass das Café „Chez Nadia“ im Visier der Drogenfahnder steht. Und doch.

„Es ist höchste Eisenbahn, dass hier endlich etwas passiert und ein Zeichen gesetzt wird. Die Situation ist nämlich nicht mehr tragbar“, erzählt Nadia Kaouane. Die 42-Jährige, die das Lokal seit 2001 betreibt, blickt dabei sehr ernst. Am schlimmsten sei es stets am Wochenende. Am Samstag und am Sonntag, wenn sie oder eine ihrer drei Angestellten frühmorgens die Kneipe öffnet.

„Wir werden dann immer richtig bedrängt von denen. Die wollen dann rein, um Kaffee zu trinken, und sind noch high von der Nacht zuvor. Zudem sind sie oft richtig aggressiv.“ Mit „denen“ meint Nadia Kaouane unmissverständlich jene, die in der Avenue de la Gare herumlungern und von denen jeder weiß, dass sie dealen und konsumieren. Denn das ist längst ein offenes Geheimnis in der Minettemetropole.

Koks auf dem Klo

Mehr als einmal sei die Situation ausgeufert, schildert Nadia Kaouane weiter. Das ging dann so weit, dass sie beschloss, einigen „Gästen“ den Zutritt zu ihrem Lokal zu verbieten. Sie hat keine Lust mehr darauf, Drogen im Mobiliar ihrer Kneipe zu finden. Beispielsweise in den Ritzen der Sitzbänke oder aber in den Sanitäreinrichtungen. Koks auf dem Klo, der Klassiker schlechthin.

In den letzten Wochen hat sie sich gar nicht mehr getraut, die Terrasse zu öffnen, um bloß keine ungebetenen Gäste anzulocken. „Wissen Sie, sonst sitzen sie dann irgendwann da und dann wird es schwer, sie hinauszukomplimentieren.“ Denn mit sich reden lassen die nicht oder nur ungern. Zudem gibt es Kommunikationsschwierigkeiten: Die vermeintlichen Drogendealer, die häufig in Gruppen auftreten, sprechen nämlich weder Französisch noch Englisch.

„Kürzlich waren um die 40 Mann in der Straße und haben rumgeschrieen und richtig Zoff gemacht“, erzählt Nadia Kaouane, und deutet mit der Hand auf ein gegenüberliegendes Schaufenster eines Geschäftes, das gegenwärtig leer steht. In der Glasscheibe klafft ein dickes Loch. Irgendjemand hatte da wohl die Zerstörungswut ergriffen. „Die Polizei fuhr damals mit dem Streifenwagen vorbei, als sich die Männer in der Straße befanden, griff aber nicht ein“, fügt Kaouane kopfschüttelnd an. „Es sah fast so aus, als hätten sie Angst gehabt.“

Acht Festnahmen

Am späten Dienstagnachmittag hatten 130 Polizeibeamte neben der Hausdurchsuchung bei „Chez Nadia“ ebenfalls die gegenüberliegende Kneipe „Café du Brésil II“ auf den Kopf gestellt. Was dort gefunden und konfisziert wurde, weiß keiner. Bei Nadia Kaouane sei ihren Aussagen zufolge „wenig“ gefunden worden.

Im Rahmen der Razzia wurden insgesamt acht Personen verhaftet. Sie wurden gestern den ganzen Tag über verhört und befinden sich nun in der Schrassiger Haftanstalt.
Zurück zum Café „Chez Nadia“ und zu Nadia Kaouane. In den letzten Jahren habe sich die ganze Situation zunehmend verschlimmert. Auch wirtschaftlich, denn ihre Stammkundschaft bleibt mehr und mehr aus. Aus Angst vor den Drogendealern, die die Avenue de la Gare fest in ihrer Hand haben. „Das kann so nicht weitergehen“, empört sich die Betreiberin. Sie hofft, dass nun auch die politisch Verantwortlichen endlich reagieren und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Thema Sicherheit

„Ich habe nicht sehr viele Infos, was die Razzia betrifft, und war auch nicht im Vorfeld informiert“, erklärt Bürgermeister Georges Mischo. Er begrüßt es, dass die Polizei diese groß angelegte Aktion durchgeführt hat. Mischo geht davon aus, dass dies Wirkung zeigen wird. Er ist sich bewusst, dass es hierbei um das viel zitierte Sicherheitsgefühl in der Minettemetropole und somit auch um das Image der zweitgrößten Stadt Luxemburgs geht: „Ich denke, dass nun ein Zeichen gesetzt wurde und die Ordnungskräfte gezeigt haben, dass sie die Drogenszene in Esch fest im Visier haben.“

Kurios war jedenfalls, dass sich gestern viel mehr Leihfahrräder als sonst in ihren Stationen befanden. Dem Vernehmen nach dienen diese den Drogenkurieren als fahrbarer Untersatz, wenn es darum geht, ihre Ware von A nach B zu transportieren. Es kann also gut sein, dass einen Tag nach der Aktion „coup de poing“ weniger gedealt und konsumiert wurde, doch damit ist das Drogenproblem in Esch noch längst nicht gelöst.

Laird Glenmore
19. Oktober 2018 - 10.17

Genau teilweise stehen vor dem Escher Polizeibüro mehr als zehn Einsatzfahrzeuge, aber keine Kontrollen in der Stadt im Büro ist es ja auch wärmer und da gibt es Kaffee, sollten zufällig mal Streifendienst gemacht werden dann fahren die Polizisten mit ihren Stinkenden Autos durch die Fußgängerzone und wenn sie einen sehen den sie kennen hält man an um zu Quatschen natürlich mit laufendem Motor, selbstherrlich wie sie sind können sie sich das ja Erlauben als Staatsbedienstete, aber andere Tadeln.

Dingo
18. Oktober 2018 - 21.58

Als nächstes montieren wir die Verkehrsschilder und die Radargeräte ab, so haben wir auch keine Probleme mit Geschwindigkeitsüberschreitungen mehr. Was ist als nächstes dran. Wie wärs mit Einbrüchen oder Ladendiebstahl usw, kriegen wir auch nicht in denn Griff, also legalisieren? Es kommt ja keiner zu Schaden, sind sowieso alle versichert, falls nicht Pech gehabt, selber Schuld oder wie?

collarini edouard
18. Oktober 2018 - 21.41

wie soll denn bitte ordnung geschaffen werden wenn bestimmte polizisten und teile ihres zivipersonal sich gegenüber anständigensteuerzahlenden mitbürgern alles anderen als korrekt benehmen beispiele habe ich genug davon so dass der ausruck bande rivale aus frankreich nicht ¨bertrieben ist

Realist
18. Oktober 2018 - 20.21

Ab 18:00 Uhr werden in der Alzettestrasse die Bürgersteige hochgeklappt und die Stimmung kippt von einem Moment zum anderen. Gerade eben noch wimmelnde Fussgängerzone und dann auf einmal nur noch einzelne Gestalten mit dunklen Kapuzenpullis. Irgendetwas ist in Esch schon vor Jahren definitiv kaputt gegangen. Mich zieht es da nicht mehr hin.

Laird Glenmore
18. Oktober 2018 - 16.42

Guy Guth @ Quartier’s Polizisten in unserem Viertel Dellhéicht Das gleiche auf der rue des Rempards, nach zweijähriger Bauzeit Straße saniert, Verkehrs beruhigende Zone, Schilder mit spielenden Kinder und Tempo zwanzig, die Realität nach neuem Straßenbelag ist es hier eine F1 Piste, Geschwindigkeit, spielende Kinder Interessiert keinen Autofahrer. Trotz meherer Anrufe bei der Police Proximite plus e-mail an Staater Poicedirection plus Ortsbesichtigung keine Veränderung keine Kontrollen einfach NICHTS, wahrscheinlich muß erst eines der Kinder unter einem Auto liegen damit die verantwortlichen auf der Gemeinde wach werden, würde der Herr Braz oder Herr Mischo hier wohnen wäre die Angelegenheit schon lange bereinigt, aber wer sind denn schon die Anwohner von Rue du Fossé und Rue des Rempards.

Laird Glenmore
18. Oktober 2018 - 16.29

Frau Spautz Sie war ja auch mit Abstand die schlechteste Bürgermeisterin die Esch/Alzette je hatte, ich habe noch nie eine Person in so einem Amt gesehen die so weit weg wie nur möglich von den Bürgern war, Bürgernähe dieses Wort gab es im Sprachgebrauch von Frau Spautz nicht.

Gardner
18. Oktober 2018 - 14.14

Alles klar. Den Fotos nebst meinen alltäglichen Erfahrungen im Escher Stadtzentrum nach zu urteilen waren es höchstwahrscheinlich Dänen...

Thomas Bosch
18. Oktober 2018 - 13.25

Genau das habe ich auch gedacht, wahrscheinlich handelt es sich um Luxemburger die nur Luxemburgisch und Deutsch sprechen. Da stellt sich natürlich die Frage was diese Luxemburger in Luxemburg verloren haben, wo kommen die bloss her?!

Guy Guth
18. Oktober 2018 - 12.24

Ich kann diese Frau verstehen. Wenn ihr Geschäft eines Tages den gewünschten Gewinn nicht mehr abwirft wird sie ihr Geschäft schliessen und die Stadt Esch ist um ein weiteres geschlossenes Lokal reicher und die Gemeindekasse um Gewerbesteuer ärmer. Ich glaube sagen zu können dass die meisten Escher sich von der Politik und der "Polizei unserem Freund und Helfer" sich im Stich gelassen fühlen. Wenn ein neuer Polizeikommissar hier in Esch einzieht wird dieser in der Presse vorgestellt und es wird getönt dass der "Quartier's Polizist" wieder durch die Strassen ziehen wird. Abee seit vielen ,vielen Jahren habe ich keinen sogenannten Quartier's Polizisten in unserem Viertel Dellhéicht durch die Strassen patrouillieren sehen.Es entzieht sich meiner Kenntnis ob dies in anderen Vierteln der Fall sein soll .Falls ja ,dann aber mit mässigem Erfolg. Die vorigen ,wie jetzigen Lokalpolitiker (es handelt sich sowieso beinahe um die gleichen) sollen diese ihre rosa Brille abtun und der Realität endlich in die Augen sehen. Ich mag meine Stadt Esch und ihre Bürger jedoch habe ich etwas gegen diese Rüpel die Tag aus Tag ein dem Namen unserer Schaden zufügen durch ihr unzivilisiertes Benehmen in fast jedem Bereich.Beispiele gefällig: die Gemeindeverantwortlichen wissen mich zu finden! Wenn nichts oder sehr wenig von seitens der Behörden unternommen wird so breitet die Gegenseite sich weiter aus wie ein Krebsgeschwür das später immer schwerer zu behandeln sein wird.

Bpat
18. Oktober 2018 - 11.47

Was soll der jetzige Bürgermeister auf die Schnelle machen ? Was die vorherigen Bürgermeisterinnen Jahrelang schleifen ließen kann man in 10 Jahren nicht zurecht biegen . Fragen sie Frau Spautz was sie während ihrer Amtszeit gegen die Drogenproblematik in Esch unternommen hat . Ausser einer Fixerstube die noch mehr Dealer nach Esch lockt wurde wenig bis nicht gemacht

Nomi
18. Oktober 2018 - 11.42

Daat ass wei' wann een de Schesser huet. Dann hellt ee Valium, et huet een nach emmer de Schesser, mee et reegt een sech net mei' doriwer op !

Laird Glenmore
18. Oktober 2018 - 11.23

der ist jetzt im Parlament das sind die Belange in Esch nicht mehr so wichtig, die bekommen doch andere Sachen schon nicht geregelt.

Jeck Hyde
18. Oktober 2018 - 10.54

Fragen darf man schon aber eine Antwort wird man nicht erhalten

Micha
18. Oktober 2018 - 10.52

Es handelt sich möglicherweise um Luxemburger die nur Luxemburgisch und Deutsch verstehen? Oder Polen, Dänen, Portugiesen? Seit wann spricht jeder Europäer Französisch oder Englisch? Zumal es sich bei den Drogendealern und -konsumenten nicht immer um die hellsten Köpfe handelt. Dazu kommt noch dass sie zu dem Zeitpunkt die Sprache einfach nicht verstehen WOLLEN.

Fritz
18. Oktober 2018 - 10.10

Wer ist denn Bürgermeister in Esch/Alzette,ist es nicht dessen Pflicht für Ordnung in Esch zu sorgen???

Jean
18. Oktober 2018 - 10.04

Die Regierung wird das Problem schon lösen. Drogen werden Legalisiert und schon gibt es keine Drogenkriminalität mehr. Die Drogenfahndung kann geschlossen werden und die Polizisten können zuhause bleiben.

Laird Glenmore
18. Oktober 2018 - 10.03

unsere Super Politiker mit ihrem Multikulti Hilfswahn, dann die offenen Grenzen, man kann doch nach Einbruch der nicht mehr alleine sicher durch Esch/Alzette laufen weil man damit rechnen muß aus einer dunklen Ecke angegriffen zu werden. Ältere Menschen gehen abends nicht mehr ins Café, wenn doch fahren sie fünfzig Meter mit dem Taxi nach Hause aus Angst vor Überfällen. Soweit ist es in Esch gekommen wenn wir den Kommunalpolitkern zuhören " ist alles im grünen Bereich " und wir sind auf dem Weg der Besserung, haben die eine Rosarote Brille an oder sind die Blind.

Le républicain
18. Oktober 2018 - 9.16

"Die vermeintlichen Drogendealer, die häufig in Gruppen auftreten, sprechen nämlich weder Französisch noch Englisch". Eine Frage wer hat uns denn diese Leute ins Land gebracht...? Herr Asselborn, Frau Cahen.....? von wo kommen sie denn....? darf man doch wohl fragen...oder nicht...