Nach dem Waldbrand: „Die Natur nimmt sich alles zurück“

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Vor etwas mehr als drei Wochen waren 130 Feuerwehrleute mit 30 Löschfahrzeugen im Einsatz, um einen Waldbrand zwischen Schlindermanderscheid und Consthum zu löschen. Auf dem verbrannten Gelände wird in den nächsten Jahren wieder ein neuer Wald entstehen.

Um die zwölf Hektar sind den Flammen zum Opfer gefallen. „Doch es ist schwierig, die Größe des Brandes richtig anzugeben“, erklärt Jeff Sinner, zuständiger Förster der Gemeinde Bourscheid, dem Tageblatt gegenüber. Zusätzlich waren knapp zwei Hektar von Bodenfeuer betroffen. Doch hier wird sich die Natur wieder erholen.

Das betroffene Gelände gehört Privateigentümern. Bei ihnen liegt die Entscheidung, was jetzt passiert. Was diese nun konkret vorhaben, sei noch nicht bekannt. Vier Hektar der Gesamtfläche waren überhaupt nicht bepflanzt, auf weiteren vier Hektar befanden sich Nadelhölzer, die wohl abgeholzt und neu gepflanzt werden müssen. Einige der Bäume waren zwischen 50 und 60 Jahre alt. Tierische Waldbewohner waren vom Brand nicht direkt betroffen. Wildtiere konnten schnell genug fliehen, genauso wie die Vögel, deren Brutzeit zu dem Zeitpunkt bereits vorbei war. Das Feuer zerstörte ein Stück Biotop, das sich die Natur jedoch wieder zurücknimmt.

Keine Monokulturen

Dieses Jahr passiert nichts mehr, „doch im nächsten Jahr, mit Beginn der Vegetationsperiode, fängt die Natur wieder an zu sprießen“, so der Förster. Würde der Mensch sich gar nicht um das verbrannte Terrain kümmern, dann würde dort trotzdem in zehn Jahren wieder ein Wald stehen. Allerdings würden dort zuerst Pionierholzarten wie Borken oder Weiden wachsen.

Dadurch, dass es sich hier um Privatgelände handelt, habe Sinner eigentlich nichts mit der Verwaltung dieses Waldes zu tun. Doch wenn die Eigentümer finanzielle Unterstützung bei der Neubepflanzung wollen, dann müssen sie sich an die „Administration de la nature et des forêts“ wenden und somit auch an Sinner. In dem Fall kann die Naturverwaltung vorschreiben, welche Arten angepflanzt werden müssen und welche nicht, um eine ökologische Bepflanzung zu fördern und Monokulturen, wenn möglich, zu vermeiden. Laut Naturschutzgesetz muss dort wieder ein neuer Wald entstehen. Es wäre also nicht möglich, dort eine Wiese anzusäen. Der Förster geht davon aus, dass die Eigentümer ihn in den nächsten Wochen kontaktieren, um zu klären, was passieren wird. „Die Brandursache ist weiterhin unklar und die Untersuchungen dauern an“, bestätigt Annie Nickels-Theis, Bürgermeisterin der Gemeinde Bourscheid.

Durch die Gemeinde Bourscheid laufen über 120 eigene Wanderwege, die vom „Syndicat d’initiative“ mit viel Aufwand instand gehalten werden. Einige wurden durch das Feuer in Mitleidenschaft gezogen. Ein weiterer zumindest für das Ösling und die Gemeinde Bourscheid wichtiger Wanderweg der „Escapardenne“ verläuft ebenfalls durch dieses Waldstück. Zusammen mit dem „Office régional du tourisme des Ardennes luxembourgeoises“ (Ortal) wurde jetzt entschieden, diesen Weg zu sperren und eine Umleitung einzuzeichnen. „Während der ersten Tage mussten sich die Wanderer noch ihren Weg durch Glut und Asche bahnen.“

Jetzt werde eine Bestandsaufnahme gemacht, um zu klären, was an Reparaturmaßnahmen nötig ist. Das „Syndicat d’initiative“ habe jedenfalls schon die ersten Schritte eingeleitet, damit die Wege wieder so schnell wie möglich zugänglich gemacht werden können. Die durch den Brand zerstörten Bänke wurden bereits ersetzt.

Nomi
29. August 2018 - 13.43

Ee Wanderwee durch de Besch. Et ass awer wahrscheinlech dat eng weg geworfen Zigarett d'Fei'er gestart huet ! Ob den Wanderwee'er durch d'Natur an der Summersaison ee Femmverboot dekretei'eren !

DanV
29. August 2018 - 11.55

Pionierholzarten wie Birken ?