Nach Bettel-Boykott: Israels Justizminister übt Kritik an Luxemburgs Premier

Nach Bettel-Boykott: Israels Justizminister übt Kritik an Luxemburgs Premier

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Der Luxemburger Premier hat am Montag ein Botschaftsessen boykottiert, nachdem Israels Bildungsminister sich für Konversionstherapien aussprach. Kurz darauf kam die Retourkutsche von Israels Justizminister.

Der israelische Justizminister Amir Ohana hat auf dem Kurznachrichtendienst Twitter den Luxemburger Premier Xavier Bettel (DP) attackiert, nachdem dieser beschloss, ein Essen in der israelischen Botschaft zu boykottieren. Bettel wollte ein Zeichen setzen, nachdem der israelische Bildungsminister Rafi Peretz sich für Konversionstherapien für Homosexuelle ausgesprochen hatte.

„Als sie die Hand von Zarif geschüttelt haben, war ihnen klar, wie Konversionstherapien im Iran aussehen?“, schrieb Ohana. Anbei heftete er zwei Fotos. Eines, auf dem Bettel mit dem iranischen Außenminister Javad Zarif zu sehen ist und eines von einem Artikel der Jerusalem Post, die berichtet, dass Zarif sich für die Todesstrafe für Homosexuelle ausspricht. Ohana ist seit Juni dieses Jahres Mitglied in Netanjahus Regierung und selbst offen homosexuell. Mit seinem Lebenspartner hat er zwei Kinder adoptiert.

Kritik bei Gipfel

Der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu hat die Aussagen seines Bildungsministers verurteilt und erklärt, dass diese Position nicht die der Regierung sei. Das geht Oppositions-Politikern nicht weit genug. Sie fordern den Rücktritt von Peretz.

Das Foto von Bettel und Zarif entstand, als der iranische Außenminister im September 2014 Luxemburg besuchte. Er traf neben Bettel auch den luxemburgischen Außenminister Jean Asselborn (LSAP) und den damaligen Parlamentspräsidenten Mars Di Bartolomeo (LSAP). Eine Sprecherin von Bettel erklärte am Mittwoch gegenüber dem Tageblatt, dass der Premier sich nicht zu den Aussagen des israelischen Justizminister äußern werde.

Es ist nicht das erste Mal, dass Bettel ein Zeichen gegen Homophobie setzt. Bei einem Gipfel zwischen der EU und der arabischen Liga im März hatte der Luxemburger Premier über sich und seinen Ehemann gesprochen und kritisiert, dass er in vielen arabischen Ländern wegen seiner Homosexualität vom Tode bedroht wäre. Seine Aussagen kamen ans Licht, nachdem ein ZDF-Korrespondent darüber berichtete.

Jang
19. Juli 2019 - 17.43

Waat sinn daat dooten vir Politiker ?? Alles dreimol neischt,lächerléch.

Jang
19. Juli 2019 - 10.31

Hat nicht viel dazu gelernt, leider.

Kleeblatt Samuel
18. Juli 2019 - 20.46

Den Haer Bettel ass mier opmanst elo fiert zweet keier opgefall. Hien soll sech emol du senger miserabeler position iwert dat antisemitescht gesetz vun 1950 erklaeren. ufanks 2016 huet hien sech op dat gesetz bezun an zwar mat folgenden wierder " a moins d'aporter la preuve d'avoir "rendu des services signales au pays". http://legilux.public.lu/eli/etat/leg/loi/1950/02/25/n1/jo Article 2

Le républicain zu London
18. Juli 2019 - 19.55

Danke für die Belehrung, aber ihre Unterstellung es sei bösartig gemeint ist despektierlich, falsch und verleumderisch, mir ist es schxxxegal ob jemand homo hetero oder egal was ist..als Minister, Staatsminister ist man Diplomat und man vertritt das Land, nicht sein Sexualleben...

BillieTH
18. Juli 2019 - 13.28

Und von den anderen erwartet man einfach gar nichts...

Moggel
18. Juli 2019 - 6.40

Was da in der EU geschehen ist kann man getrost als die größte Schweinerei seit Bestehen dieses Versorgungsvereins für abgehalfterte Politiker bezeichnen.

H.Horst
17. Juli 2019 - 17.33

Ihr Comment erwähnt "sexuelle Präferenzen". Eine Präferenz unterliegt eigenem Willen. Eine sexuelle Orientierung ist keine Präferenz da sie epigenetisch bestimmt ist und insofern nicht willentlich steuerbar ist. Ihre fundamentale kognitive Fehlleistung besteht darin den Betroffenen eine mehr oder weniger bösartige steuerbare Eigenwilligkeit zu unterstellen.

KTG
17. Juli 2019 - 17.04

"Sorry". Ja, diese Aussage sollte dem "Le républicain zu London" in der Tat leid tun, denn sie zeugt von massiver Ignoranz. Menschenrechte sind nun mal eben Menschenrechte. Vom einzigen demokratischen Staat im Nahen Osten solle man zumindest mal verlangen dürfen, dass alle Mitglieder seiner Regierung ohne jegliche Frage bei Menschenrechten keinerlei Kompromisse machen.

KTG
17. Juli 2019 - 16.58

Bildung und Religion vermischen ist auch keine gute Idee, deshalb verteidigt die CSV diese Idee ja auch so vehement.

Methusalem
17. Juli 2019 - 16.44

Da kéint den Häer Bildungsminister Rafi Peretz jo mol beim Häer Justizminister Amir Ohana ufänken a kucken ob et matt der Konversiounstherapie klappt ...

Realist
17. Juli 2019 - 16.23

Jean-Marc: Seit wann wäre denn ein Politiker - egal ob in Israel oder anderswo - jemals ernsthaft in Schwierigkeiten geraten, nur weil er Blödsinn verzapfte? Schauen Sie sich nur mal die EU an. Da wird jetzt eine Frau Kommissionspräsidentin, die bei Nachfragen zweifellos behaupten wird, sie habe als Verteidigungsministerin alles richtig gemacht. Wenn das kein Blödsinn ist, weiss ich auch nicht.

Le républicain zu London
17. Juli 2019 - 15.47

Gibt es nicht wichtigeres zu tun, als seine sexuellen Präferenzen in der Politik auszudrücken! Als Premier soll er das Land vertreten nicht sein Sexualleben, Sorry...

Jean-Marc
17. Juli 2019 - 14.37

Israel ist bekannterweise ziemlich tolerant in Sachen Homosexualität. Wenn der Erziehungsminister stupide Ideen verbreitet, sollte der israelische Premier vielleicht mal daran denken, diesen auszutauschen, anstatt die Behauptungen "nur" zu verurteilen. Wer solche Blödsinnigkeiten von sich gibt, gehört selbst in Therapie und nicht in eine weltoffene Regierung.

J.C.KEMP
17. Juli 2019 - 13.34

Geistliche in der Politik, schlimm. Vermischung von Religion und Politik, schlimmer. Religion als Politik, am schlimmsten-

yves
17. Juli 2019 - 13.04

Respekt Herr Bettel,alles richtig gemacht?(Imho)

Jacques Zeyen
17. Juli 2019 - 11.11

Fundamentalistische Rabbis in der Politik.Und dann auch noch im Ressort "Bildung". So ist's recht. Bravo Herr Bettel