Mueller-Bericht: Ein Putin-Mann wollte in Luxemburg Kontakt zum Trump-Team herstellen

Mueller-Bericht: Ein Putin-Mann wollte in Luxemburg Kontakt zum Trump-Team herstellen

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Petr Aven ist mächtig – und hat gute politische Verbindungen. Für Russlands Präsidenten Wladimir Putin sollte er Kontakt zum Trump-Team herstellen. Der erste Schritt geschah in Luxemburg.

Die Büros der Firma LetterOne (L1) befinden sich an der place de l’Etoile in Luxemburg-Stadt, gleich neben der russisch-orthodoxen Kirche. In den Räumen hat Ende Dezember 2016 ein Meeting stattgefunden, das dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump zum Verhängnis hätte werden können. Das geht aus dem Mueller-Bericht hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde und Ergebnis der Untersuchung von FBI-Sonderermittler Robert Mueller ist, der zwei Jahre lang ermittelt hat, ob es einen Kontakt zwischen Donald Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung gab.

Das Luxemburger Unternehmen L1 wurde vom russischen Oligarchen Petr Aven mitgegründet. Das Privatvermögen des Geschäftsmannes, der durch Bankgeschäfte reich wurde, wird vom Wirtschaftsmagazin Forbes auf fünf Milliarden Dollar geschätzt. Aven ist auch Vorsitzender der Alfa Bank, der größten kommerziellen Bank Russlands.

Noch Wochen vor besagtem Meeting im Dezember 2016, kurz nachdem Donald Trump die amerikanischen Präsidentschaftswahlen gewonnen hatte, traf Aven den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Die beiden unterhielten sich über die Wirtschaftssanktionen der USA gegen Russland. Putin sagte zu Aven, er solle dafür sorgen, dass keine weitere Sanktionen dessen Bankgeschäfte treffen. Eine Aufforderung, die Aven als Befehl verstand, einen Kontakt mit dem Trump-Team herzustellen, wie Mueller berichtet.

Moskau-Washington

Aven sitzt im Vorstand von LetterOne. Und da der Hauptsitz der Firma in Luxemburg ist, tritt dort auch der Vorstand zusammen. Auf einem solchen Vorstandstreffen im Dezember 2016 nutzte Aven die Gelegenheit. Unter vier Augen sprach der Russe mit einem Vorstandskollegen, dem amerikanischen Geschäftsmann Richard Burt, über sein Anliegen.

Burt hatte während der Reagan-Administration eine Karriere als Diplomat gestartet und stieg schnell auf. Von 1985 bis 1989 war er amerikanischer Botschafter in Deutschland. In den 90er Jahren wechselte er dann in die Privatwirtschaft, half aber nebenher mehreren republikanischen Präsidentschaftskandidaten bei ihrem Wahlkampf, darunter John McCain und Rand Paul.

In Luxemburg erklärte Aven dem Amerikaner, dass er sich mit einem wichtigen Vertreter der russischen Regierung getroffen habe. Es bestehe Interesse an einer Kommunikation zwischen dem Kreml und dem Trump-Team, sagte Aven. Laut Sonderermittler Mueller zeigte sich Burt über diese Bitte überrascht – obwohl er Aven schon in der Vergangenheit geholfen hatte, Kontakte zu wichtigen Personen zu knüpfen. Die beiden beschlossen, das Vorhaben „Project A“ zu nennen.

Burt rief seinen Bekannten Dimitri Simes an. Der Russe machte als Geschäftsmann und als Berater in der amerikanischen Politik Karriere. Simes sollte den Kontakt zu Jared Kushner, dem Ehemann von Trumps Tochter Ivanka, herstellen, der während des Wahlkampfs eine wichtige Rolle im „Team Trump“ spielte. Aber Simes lehnte ab. Wegen der Aufmerksamkeit des Kongresses und der Medien sei das Vorhaben zu riskant. Er wollte nicht, dass er und seine Firma mit einer möglichen Kontaktaufnahme in Verbindung gebracht werden.

Die Oligarchen-Taktik

Seine Konversation mit Simes beschrieb Burt in einer E-Mail an Aven folgendermaßen: „Ich habe mit der sehr einflussreichen Person gesprochen, die ich in Luxemburg erwähnt habe“, schrieb er. „Es gibt ein Interesse und das Verständnis der Notwendigkeit, einen solchen Kontakt zu etablieren.“ Doch die Kontaktperson habe abgelehnt, darüber zu diskutieren, weil das „Project A“ zu „explosiv” sei. Man könne möglicherweise in Zukunft noch einmal darüber sprechen.

Aven hatte versagt: Die Verbindung zwischen Moskau und dem Team Trump kam über ihn nicht zustande. Andere Oligarchen, die Putin vorschickte, hatten mehr Glück. Kirill Dmitriew, Vorsitzender eines russischen Staatsfonds, traf mehrere Mitglieder der Trump-Mannschaft. Sergej Gorkow, der Vorsitzende einer russischen Staatsbank, schaffte es noch weiter: Er traf sich tatsächlich mit Jared Kushner. Was bei ihrem Meeting besprochen wurde, konnte Sonderermittler Mueller allerdings nicht herausfinden.

GuyT
27. April 2019 - 12.25

Net fir näischt huet Letzebuerg e schlechten Image wann emmer nés Verbindungen zu allméiglechen komeschen Gestalten optauchen.

Jang
21. April 2019 - 8.31

Luxusbuerg ass eng ideal Plattform fir munch korrupt an kriminel Handlungen ginn, daat schons ganz laang.

Nation Branding
19. April 2019 - 17.27

An iis VIP Klautercher haten neischt mat krit. Si sin nach mam Bommeleer beschäftegt.