Bunte Bänke, Blumenkübel, Pop-up-Stores – Bürgermeister will Esch schicker machen

Bunte Bänke, Blumenkübel, Pop-up-Stores – Bürgermeister will Esch schicker machen

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Mit bunten Bänken aus dem Wiener Museumsquartier will der schwarz-grün-blaue Schöffenrat das Escher Stadtzentrum verschönern. Zwölf weitere kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Lebensqualität hat der CSV-Bürgermeister Georges Mischo am Mittwochabend auf einer öffentlichen Bürgerversammlung vorgestellt.

In einer ersten Phase gehe es darum, eine positive Stimmung zu erzeugen und das Image der Stadt zu verbessern, um wieder mehr Kunden ins Escher Zentrum zu locken, erklärte der Bürgermeister am Mittwochabend vor rund 70 Bürgern im Sitzungssaal des Rathauses. Neben farbigen Pflanzenkübeln dürften die hohlen bunten Plastikbänke die Hauptattraktion für 2019 werden. Die Bänke wurden vor 15 Jahren von dem österreichischen Künstler Josef Trattner entworfen, um den Hof des Wiener Museumsquartiers zu verschönern. Mittlerweile gibt es sie in 15 verschiedenen Farben. Ursprünglich trugen die Bänke den Namen Enzi.

Das Modell, das nun in Esch aufgestellt wird, hört auf den Namen Enzo und ist eine Weiterentwicklung des Ausgangsmodells. Zwischen 1.700 und 2.000 Euro soll eine Bank kosten. Auf diesen Möbeln könne man nicht nur sitzen, sondern sie könnten den Kindern auch als Spielgerät dienen, hob Mischo die Vorzüge der Neuanschaffung hervor.

Als weitere kurzfristige Maßnahme wurde am Mittwoch die im Koalitionsvertrag verankerte Einrichtung von Pop-up-Stores in der Alzettestraße angekündigt. Diese temporären Läden sollen von Jungunternehmern in leer stehenden Geschäftslokalen eröffnet werden. Sollten die Immobilienbesitzer ihre Einwilligung in eine solche geschäftsbelebende Maßnahme verweigern, werde die Stadt auf umgebaute Schiffscontainer zurückgreifen, die sie vor die unbesetzten Lokale stellt. „Der Bürgersteig gehört immer noch der Gemeinde“, betonte Mischo. Darüber hinaus will die Gemeinde auch Kunstgalerien in leeren Geschäften betreiben.

Urban Art und Kunstgalerien

Ein erstes Start-up-Projekt soll in Kürze im Noch-Lokal der Immobilienagentur „Agence Uelzecht“ gleich neben dem Stadttheater umgesetzt werden, wie Kulturschöffe Pim Knaff (DP) am Mittwoch verkündete. Der vorige Schöffenrat hatte diese Räume für fünf Jahre angemietet, um die Koordinatoren von Esch 2022 unterzubringen. Mittlerweile wird das Lokal aber nicht mehr gebraucht, weil die neue Mehrheit ein Büro in einem der Pavillons auf dem Brillplatz zu diesem Zweck eingerichtet hat. Sobald die „Agence Uelzecht“ in ihre neuen Räume im Erdgeschoss des ehemaligen „Monopol“-Gebäudes in der Alzettestraße umgezogen ist, könne das Start-up einziehen, meinte Knaff. Ferner will der Schöffenrat Geschäftsleuten und Vereinen, die ein besonderes Engagement im Sinne der Stadt Esch an den Tag legen, mit einem neuen Qualitätslabel auszeichnen. Dieses Label können die Händler dann in ihr Schaufenster kleben, um den Kunden Vertrauenswürdigkeit zu vermitteln.

Auch das Straßenkunstprojekt „Kufa’s Urban Art“, das der „Service de la jeunesse“ der Stadt Esch gemeinsam mit der Kulturfabrik verwaltet, soll im Stadtzentrum weiter vorangetrieben werden. Das Projekt werde sich künftig nicht mehr nur auf Graffiti beschränken, sondern soll auch künstlerische Installationen im öffentlichen Raum hervorbringen, verkündete Mischo. Um das Architekturerbe der Alzettestraße vor allem am Abend besser in Szene zu setzen und zudem noch das Sicherheitsgefühl der Passanten zu verbessern, soll die öffentliche Straßenbeleuchtung gleichzeitig erweitert und ökologischer gemacht werden. Damit alle sich in Esch wohlfühlen können, soll das Zentrum auch barrierefrei und behindertengerecht gestaltet werden.

Alzettestraße wird erst 2023 saniert

Eine Anti-Littering-Kampagne soll den Bürgern dabei helfen, ihren Müll fachgerecht zu entsorgen. Die neuen Abfalleimer mit Aschenbecher und Hundekottütenspender seien nicht die ideale Lösung, gestand der Bürgermeister. Die einzelnen Abteile lägen wohl zu nah beieinander, sodass es des Öfteren vorkomme, dass jemand seine Zigarette im Tütenspender ausdrücke. Deshalb habe die Stadt die Herstellerfirma gebeten, ihr eine andere Lösung anzubieten und die schon existierenden Abfalleimer umzurüsten. Weitere kurzfristige Maßnahmen sind die Einrichtung einer öffentlichen Toilette in der Mitte der Alzettestraße, die Verbesserung des Parkleitsystems sowie eine bessere Kommunikation über Dauer und Ausmaß von Baustellen.

Zu den mittel- bis langfristigen Maßnahmen gehört die Renovierung der Alzettestraße. Im Jahr 2023 soll mit der vollständigen Sanierung der Einkaufsmeile begonnen werden, wie Luc Wagner vom Architektenbüro WW+ am Mittwoch erklärte. Mit der Fertigstellung sei frühstens 2024 zu rechnen. Vor Beginn des Europäischen Kulturjahres 2022 könnten die Bauarbeiten eh nicht abgeschlossen werden, deshalb habe die Stadt beschlossen, das Projekt zu verschieben. Zur Animierung der Alzettestraße im Hinblick auf die Europäische Kulturhauptstadt soll aber ein Projekt „Art et culture“ ins Leben gerufen werden, meinte Wagner. Mittel- bis langfristig soll ferner ein Fahrrad- und ein Parkingkonzept für das Zentrum ausgearbeitet werden. Ein Bannhüter könnte als Ansprechpartner für Sicherheitsfragen eingesetzt werden. Auch sind Aktionspläne gegen den Leerstand vorgesehen. All diese Maßnahmen müssen aber erst noch überprüft und ausgearbeitet werden.

Bürgerbefragung

Nach der Vorstellung der Verbesserungsmaßnahmen durfte das Publikum, das mindestens zu einem Drittel aus Gemeinderäten und Mitarbeitern der Stadtverwaltung bestand, das Wort ergreifen. Ein Mann beschwerte sich über die vielen Last- und Lieferwagen, die täglich die Sicherheit der Kinder und Senioren in der Alzettestraße gefährden. Ein anderer bedauerte, dass der obere Teil der Einkaufsstraße vernachlässigt werde. Im Bereich des Brillplatzes sei der Leerstand höher als im Rest der Straße. Eine Geschäftsfrau forderte, das Parken an den Markttagen und in der Mittagsstunde gratis zu machen, um für Kunden attraktiver zu werden. Mischo und Knaff gingen auf alle Fragen ein und versprachen Abhilfe.

Sowohl die kurzfristigen als auch die lang- und mittelfristigen Maßnahmen gehen auf die Resultate einer Bürgerbefragung zur Wiederaufwertung des Stadtzentrums zurück, die die Stadt Esch in der ersten Hälfte dieses Jahres in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro WW+ durchgeführt hat. 1.000 Antworten und Vorschläge sind eingegangen. Nach einer eingehenden Analyse wurden 250 konkrete Vorschläge berücksichtigt. 15 davon sollen schon 2019 umgesetzt werden, die restlichen 235 müssten noch auf ihre Machbarkeit geprüft werden, wie Luc Wagner am Mittwoch erläuterte.

Grober J-P.
8. Dezember 2018 - 10.23

Herrlich, jetzt werde ich meine alten Legosteine los. Wo kann man die abgeben?

Laird Glenmore
7. Dezember 2018 - 17.13

man sollte den Bürgermeister abwählen, wer Steuergelder für so einen Schund aus dem Fenster wirft kann eine Stadt wie Esch nicht regieren. Herr Mischo sollte sich vielleicht erst einmal darauf konzentrieren die Mißstände in der City abzuschaffen, bessere Beleuchtung in den Nebenstraßen rund um den Gemeindeplatz damit man Abends auch wieder Restaurants besuchen kann ohne Angst zu haben das man Überfallen wird. Trotz mehrere Reklamationen gibt es nach der Erneuerung der Rue des Rempards immer noch keine Geschwindigkeitskontrollen, jeder benutzt die Straße als Abkürzung und ob das eine ausgeschilderte zwanziger Zone mit spielenden Kinder auf dem Schild interessiert das keinen Menschen bis irgendwann einer der kleinen Kinder die hier wohnen angefahren wird, man hat das Gefühl als wenn der Herr Mischo genauso die Bürgernähe nicht will wie V. Spautz. Bürgermeister und Schöffenrat sollten vielleicht man Ortstermine machen damit sie überhaupt wissen was hier in Esch passiert, und der sogenannte Experte mit dem ich einen Termin hatte wollte sich darum kümmern nach mehreren Rückfragen bekam ich die Antwort das alles so in Ordnung sei, ich bin zu dem Schluß gekommen das dieser Mensch keine Ahnung hat. 2022 soll Esch/Alzette Kulturhauptstadt werden das ist so als wenn man den Bock zum Gärtner macht, aber dafür ist der Neue ja jetzt in der Chambre des Deputes. Lachhaft, er bringt hier schon nichts was macht er denn da ???

Jacques Zeyen
7. Dezember 2018 - 11.49

Passt wunderbar. Antike Säulen mit einem bunten Plastikirgendetwas. Aufwerten? Das sieht nach einer Verzweiflungstat aus. De gustibus non est disputandum.