Ministerium: Top, Minister: Flop – Lehrergewerkschaft reagiert lauwarm auf Reformpläne

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Die Lehrergewerkschaft Féduse hat es scheinbar nicht so mit dem Bildungsminister. Im RTL-Interview spricht Gewerkschaftspräsident Raul Scholtes über die kommende Reform der „Stage“-Zeit und kritisiert die Kommunikation mit dem Bildungsministerium.

Die „Stage“-Zeit für neue Lehrer wird von drei auf zwei Jahre herabgesetzt. Das ist der Kern der Reform, die Bildungsminister Claude Meisch (DP) noch vor dem 1. September durch das Parlament bringen will. Außerdem soll der Prozess vereinfacht werden: Weniger Examen sollen den Stress für die angehenden Lehrer verringern.

Die Féduse hat gemischte Gefühle, was die Reform anbelangt. Zwar sei sie notwendig gewesen, aber man sei als Gewerkschaft viel zu wenig in die Ausarbeitung eingebunden gewesen. So hätte man dann im letzten Moment noch mal hart verhandeln müssen. „Wir wurden anfänglich vor ein ‚fait accompli‘ gesetzt“, sagt Scholtes.

Zwar funktioniere die Kommunikation mit dem Ministerium bei kleinen Dingen einwandfrei, doch sobald wichtige Entscheidungen anstehen, „die der Chef persönlich treffen muss“, sei es schwierig. Es gebe einfach zu wenige Gespräche mit dem Bildungsminister und oft liege zu viel Zeit zwischen diesen Unterredungen.

Obwohl die Féduse es begrüßt, dass sowohl die Länge des „Stage“ als auch die Häufigkeit der Examen für die angehenden Lehrer abnimmt, könnte man noch so einiges an der Reform verbessern. Scholtes kritisiert unter anderem, dass jetzt nur noch einer anstatt zwei Tutoren den angehenden Lehrer begleiten. Außerdem fordert er, dass die angehenden Lehrer in beiden „ordre d’enseignement“, also sowohl in einer „Classique“- wie einer „Général“-Klasse, ein Abschlussexamen ablegen.