Mehr Frauen und zusätzliche Stellen – Luxemburgs Armee will neue Wege in Sachen Rekrutierung gehen

Mehr Frauen und zusätzliche Stellen – Luxemburgs Armee will neue Wege in Sachen Rekrutierung gehen

Jetzt weiterlesen! !

Für 0,59 € können Sie diesen Artikel erwerben.

Sie sind bereits Kunde?

Anlässlich der Sankt-Martins-Feier im Diekircher Militärzentrum wurde wie gewohnt Bilanz gezogen und Ausblick auf die Zukunft gewährt. Eines der Themen war das anhaltende Rekrutierungsproblem bei der luxemburgischen Armee. Hier sollen mehrere Neuerungen im kommenden Jahr Abhilfe leisten. Darüber hinaus wurden verdienstvolle Armeeangehörige, darunter Adjudant-Chef John Lanser, geehrt.

Von Olivier Halmes

Gleich zu Beginn der Feierlichkeiten am Mittwoch überreichte Premierminister Xavier Bettel (DP) John Lanser den Orden „Croix d’honneur de mérite militaire en vermeil“. Lanser ist einer der Überlebenden des tragischen Vorfalls im Depot Waldhof, der sich im Februar dieses Jahres ereignet hatte. Bei einer Explosion einer Artilleriegranate aus dem Zweiten Weltkrieg wurden zwei Militärangehörige getötet und zwei weitere teils schwer verletzt. Adjudant-Major Luc Derneden und Adjudant-Chef Mike van de Berg starben dabei. Neben Lanser überlebte Adjudant-Chef Joé Cottong.

In seiner Rede ging der Kommandant des Militärzentrums Yves Kalmes ferner auf das Rekrutierungsproblem ein, das die Armeeführung nach wie vor stark beschäftigt. Hier soll es im nächsten Jahr zu einigen bedeutenden Veränderungen kommen, unter anderem zur Einführung eines neuen Auswahlmodells für den Armeedienst.

Einerseits soll die schriftliche Prüfung abgeschafft werden, wie Kalmes bekannt gab, und durch psychologisch-technische Tests ersetzt werden. Andererseits soll eine größere Flexibilität bei den Examen, beispielsweise beim Nachholen des Sporttests, gewährleistet werden.

„Méi Fraen an d’Arméi“

Armeeminister François Bausch („déi gréng“) möchte sich dafür einsetzen, dass der Militärdienst für Frauen attraktiver wird und neue Berufszweige wie Hubschrauberpilot eingeführt werden. Er gab außerdem die Schaffung von 30 militärischen sowie 15 ziviltechnischen Stellen bekannt.

Auch das kommende Jahr stehe im Zeichen von internationalen Einsätzen. So sollen wie schon 2019 luxemburgische Soldaten unter anderem an Missionen in Mali und in Litauen teilnehmen. Des Weiteren soll ab Mitte 2020 das neue Militärflugzeug A400 M von Airbus geliefert werden. In dem Kontext werde die Zusammenarbeit mit den militärischen Partnern aus Belgien und den Niederlanden ebenfalls verstärkt.