Maxime Chanot: Er kam, sah und siegte

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Das Comeback des Patrons in der Innenverteidigung war ein Riesenerfolg. Fast schien es, als wäre Maxime Chanot trotz über einem Jahr Abwesenheit nie weg gewesen. Als Gruppenerster mit sechs Punkten und ohne Gegentreffer begibt sich der 28-Jährige am Donnerstag auf die 20-stündige Rückreise nach New York.

Kompressionsstrümpfe, Kopfhörer und Jogginghose: Maxime Chanot hat sich an die langen Reisen gewohnt. Trotzdem lagen zwischen seinem letzten Auftritt 2017 in Rotterdam und dem Moldawien-Sieg 447 Tage. Verletzung und das Veto des New York City FC waren die Gründe dieser Abwesenheit. Die Reisestrapazen – wie dreistündiges Schlangestehen (trotz Greencard) am amerikanischen Flughafen oder überhaupt drei Mal einchecken zu müssen, um über den großen Teich zu fliegen – fallen heute wohl nicht allzu schwer.

Mit breitem Grinsen erschien der Verteidiger kurz vor neun Uhr in der Lobby des Grand Hotel in San Marino. „Glücklicherweise spielen wir trotzdem am kommenden Wochenende nicht. Man hat die Tendenz, den ganzen Reisestress etwas zu unterschätzen.“ Der NYCFC hat nach 29 Spielen sechs Punkte Rückstand auf Leader New York Red Bulls, am 23. September wartet Montreal Impact.

Chanot hat jedenfalls auch 180 erfolgreiche Minuten im Gepäck, die ihm die Rückkehr in den Ligaalltag erleichtern werden. „Es war super, die Jungs alle wiederzusehen. Vor allem weiß ich, wie sich einige fühlen, da wir als ältere Spieler bereits den gleichen Weg gegangen sind. Zudem stimmten ja auch diesmal die Resultate.“ Die Verteidigung ließ in beiden Nations-League-Duellen keinen Gegentreffer zu, für Chanot war dies „eine schöne Belohnung. Doch das ist nicht nur das Verdienst der Verteidiger, sondern des ganzen Teams.“

Auf die Frage, was ihm bei seinem tollen Treffer durch den Kopf gegangen sei, fragte er scherzhaft: „Warum? Scheint das so unlogisch?“ Erklärungen gab es dann trotzdem anschließend: „Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, den Ball erst einmal zu kontrollieren, doch er kam so perfekt auf mich zu, dass ich mir sagte ‚hau drauf!‘. Dieser frühe Treffer kam uns natürlich entgegen. Eigentlich war es mir auch wichtiger, eine Art Dosenöffner zu sein, als das Tor an sich.“

Genauso mannschaftsorientiert blickte er auch auf die eigene Leistung zurück: „Ehrlich gesagt mag ich es nicht, über mich selbst zu reden. Das wäre egoistisch und unnötig. Wir haben gemeinsam sieben Mal getroffen, es gab viele personelle Änderungen und keinen Qualitätsverlust. Das ist schon ein sehr wichtiger Aspekt.“

Für den Zentralverteidiger aus den United States sei dies auch die wichtigste Lehre der vergangen Tage: „Wir haben bewiesen, dass wir auf allen Positionen wechseln können, ohne dass sich dadurch etwas an der Qualität des Teams ändert. Es ist ein Team, das gerade dabei ist, etwas Großes zu schaffen. Ich bin sehr glücklich, aktuell und auch in den kommenden Jahren ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Wenn wir alle bescheiden und mit beiden Füßen auf dem Boden bleiben, können wir etwas sehr Tolles schaffen.“

Der 28-Jährige wurde auch bei seiner Schlussfolgerung deutlich: „Das nächste Auswärtsspiel in Weißrussland ist vorentscheidend. Ich habe das Gefühl, dass uns eine sehr schwere Aufgabe bevorsteht.“