„Man bekommt mehr zurück, als man gibt“

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Die gemeinnützige Vereinigung "Open Home – Opennt Haus" wurde vor einem Jahr gegründet. Sie will Flüchtlinge unter genau geregelten Bedingungen bei einheimischen Familien unterbringen: Innerhalb eines Jahres konnte 62 Personen geholfen werden.

Die gemeinnützige Vereinigung „Open Home – Opennt Haus“ wurde vor einem Jahr gegründet. Sie will Flüchtlinge unter genau geregelten Bedingungen bei einheimischen Familien unterbringen: Innerhalb eines Jahres konnte 62 Personen geholfen werden.

Die Informationsversammlung im Kayler Rathaus am Donnerstag war nicht sehr gut besucht. Rund ein Dutzend Flüchtlinge und nur eine Handvoll Einheimische hatten sich eingefunden, um den Erklärungen der OH-Verantwortlichen Marianne Donven und Pascal Clement zu folgen, die sich darum bemühen, Einzelpersonen und Familien mit DPI-Status („Demandeurs de protection internationale“) bei Privatpersonen zu beherbergen und auf diese Weise eine beschleunigte Integration zu fördern.

Minister Jean Asselborn wird gerne mit der Aussage zitiert „Mir hu kee Flüchtlingsproblem zu Lëtzebuerg, mir hunn e Logementsproblem.“ Und damit trifft er des Pudels Kern, denn das Wohnungsproblem – oder besser gesagt, die Möglichkeit, Ausländer und Luxemburger zu erschwinglichen Mieten unter menschenwürdigen Bedingungen unterzubringen – wird immer stärker eingeschränkt. Dabei hat in den meisten Fällen der Widerstand der Hausbesitzer, Wohnungen an Flüchtlinge zu vermieten, keine rassistischen Hintergründe, sondern die Sorge um das ungewisse Schicksal der Asylsuchenden.

Viel persönlicher Einsatz

Einige Zeitgenossen mögen vielleicht das Bemühen der OH-Verantwortlichen als Gewissensberuhigung unverbesserlicher „Gutmenschen“ abtun, doch Fakt ist, dass sie mit viel persönlichem Einsatz ihren Teil zur nicht immer perfekten Integration von Menschen beigetragen haben, die ihr Land meistens wegen blutiger kriegerischer Auseinandersetzungen verlassen mussten. Weil dieses Unterfangen nicht auf die einfache Tour verwirklicht werden kann, wurden genaue Regeln mit den zuständigen Verwaltungen und Hilfsorganisationen aufgestellt.
Eine Win-win-Situation

Infos

openhome@gmail.com
www.facebook.com/oppenthaus

In 62 Fällen gab es ein Happyend, nur zweimal mussten Flüchtlinge in ihr Aufnahmelager zurückkehren, weil die Chemie zwischen den aufnehmenden Familien und den Asylanten nicht stimmte. OH bemüht sich ebenfalls darum, die DPI in verschiedene Alterskategorien aufzuteilen: nicht-begleitete Kinder und Jugendliche, solche zwischen 18 und 24 Jahren und andere Über-25-Jährige, deren Status als BPI („Bénificiaire de protection internationale“) bereits anerkannt wurde und die ergo die gleichen Rechte wie die Einheimischen genießen, also das Recht auf Arbeit oder das, sich bei der ADEM als Arbeitsloser einzuschreiben.

Flüchtlinge im Familienleben

Die Erfahrungen, das beweisen die Statistiken, bei der Aufnahme von Flüchtlingen in einheimischen Familien, sind durchaus positiv und können zum gegenseitigen kulturellen Austausch beitragen. Einige werden eng in das Familienleben eingebunden, andere geben sich bereits mit einem eigenen Wohnzimmer zufrieden. Für Senioren, die einsam und verlassen in großräumigen Häusern leben, kann die Präsenz von Flüchtlingen ein wahrer Segen bedeuten, ebenso wie für einheimische Kinder und Heranwachsende, die mit anderen kulturellen Kreisen in Verbindung kommen können. Außerdem lehrt uns die Praxis, dass die neuen Bewohner, die nicht selten zum Nichtstun angehalten werden, bereitwillig mit Hand anlegen bei Hausarbeiten jeder Art, sei es im Garten oder beim Umgang mit Haustieren. Und last but not least können die einheimischen Hausbewohner unbekümmert in den Urlaub fahren.

Kurzum: „Et kritt ee vill méi zréck, wie ee gëtt“, monieren die OH-Verantwortlichen, wobei auch nach dem Informationsabend im Kayler Rathaus feststeht, dass noch viel Aufklärungsarbeit ansteht.

FH

Guillaume
13. November 2017 - 17.32

Déi kommentaren vun chrisco,Joker an schmiedt sin wierklech laecherlech.Et sin hoffentlech keng letzebuerger.

Schmiedt
12. November 2017 - 11.32

Wie es *nötig* ist? Es kann doch nicht sein, dass der Steuerzahler für die soziale Ader von einigen wenigen aufkommen muss. Sollte das Beherbergen eines Gastes den Betroffenen finanzielle Probleme bereiten, müssen diese halt kürzer treten, was ja kein Problem sein sollte. Denn immerhin "et kritt ee vill méi zréck, wie ee gëtt".

Jolly Joker
12. November 2017 - 9.52

Lächerlech, wou si mer dann. Den dommen Steierzueler soll fir alles opkommen, an desem Fall fir unversteierbar Revenu'en vu sougenannten Gutmënschen.

Crisco
12. November 2017 - 0.17

Au ja, tolle Idee. Machen wir daraus ein staatlich garantiertes Zusatzeinkommen für Leute mit finanziellen Problemen. Wird bestimmt lustig: Am Monatsende regelmässig in den Miesen? Einfach einen Syrer zuhause aufnehmen und schon fliesst die Staatsknete. Oder wieso nicht gleich zwei? Im Gartenhaus ist noch Platz...

Mehr Unterstützung
11. November 2017 - 19.55

Der Staat,muss diese Familien,auch finanzielle unterstützen! Warum,wird das nicht so konkret gemacht,wie es nötig ist? Diesen Familien / Menschen ,müssen mehr vom Staat unterstützt werden , komme was wolle !